Reisebericht Namibia 2017

Geschrieben von: Conny Beckoetter

Montag 6.2.2017

Mit der Bahn fahren wir von Hildesheim nach Frankfurt zum Flughafen.

Flug: Condor DE 2292 Frankfurt – Windhoek 21:55 – 09:15+1 (Dauer 10:20h)

 

Dienstag 7.2.2017

Um 8:40 Uhr landen wir in Windhoek bei 23 Grad und Sonne. Perfekt!

Immigration braucht seine Zeit, aber gegen halb zehn haben wir unsere Koffer und um elf Uhr übernehmen wir von Bidvest unsere 2 Mietwagen, Toyota Hillux.

Es kann losgehen.

Vom Flughafen geht es durch Windhoek nach Rehoboth, wo wir in einem Supermarkt einkaufen wollen. Die Strecke zieht sich hin, obwohl es noch Asphaltstraße ist.

Es ist ganz schön trocken in diesem Bereich, nichts von Regenzeit zu spüren.

Unterwegs treffen wir auf 2 junge österreichische Mädels mit einem Platten. Sie sind überglücklich, dass sie tatkräftige Hilfe bekommen. Alleine hätten sie es nicht geschafft. Alles muss schnell gehen, denn wir wollen ja unsere Lodge noch erreichen.

17:20 Uhr erreichen wir das Sesriem/Sossusvlei Gate und bezahlen unseren Eintritt für den Namib Naukluft Park, 80 N$ pro Person, pro Tag und 10 pro Auto pro Tag.

Die Sossus Dune Lodge ist nicht weit entfernt, aber der Weg vom Parkplatz zu den Zimmer ist ganz schön weit.

Was wir als Doppelbungalow für 4 angesehen haben, entpuppt sich als Zimmer für 2. Wir werden etwas an die Nxai Pan Lodge erinnert – ein traumhaftes Zimmer!

Zum Dinner gibt es game, Kudusteak mit Polenta und gesüßten Kartoffeln. Da die Küche etwas entfernt liegt, ist das Essen nur lauwarm :-((( aber es schmeckt gut.

 

Mittwoch 8.2.2017

Wir haben sehr gut geschlafen, bis der Wecker uns erbarmungslos um 4:20 Uhr aus unserem Dornröschenschlaf reißt. Gestärkt mit Kaffee und Tee nehmen wir die Breakfastbox und starten tatsächlich um 5:05 Uhr mit unserer Wüstentour.

Es ist stockdunkel und die Sterne leuchten wie immer in Afrika – awesome!

Im Dunkeln kommen wir nach einer dreiviertel Stunde Fahrt an der Düne 45 an. Wir laufen den Dünenkamm hoch – anstrengend beschreibt es nur ungenau…. die erste Hälfte wandern wir im Dunkeln. Und wir sind die ersten heute!!!! Traumhaft, unwirklich. Unberührte Natur!

Kurz vor dem Knick der Düne setzen wir uns auf den Kamm und genießen den Sonnenaufgang. Das eine oder andere Foto wird gemacht :-)))

Irgendwann beschließen wir den Abgang in Angriff zu nehmen. Nicht wie alle anderen über den Kamm, sondern direkt runter. Ganz schön steil im ersten Moment und meine Mitstreiter haben gewisse Bedenken. Aber es entwickelt sich zur Mordsgaudi! Für alle!

Noch ein Gruppenbild und es geht weiter zum Sossusvlei.

Bald hört die asphaltierte Straße auf und die Schotterpiste beginnt, die dann in Sandpiste übergeht. Am zweiten Shuttleplatz, als der Sand deutlich weicher wird, bleiben beide Wagen stecken. Nichts geht mehr. Die Touris im Shuttlebus lächeln uns müde zu und denken, wir haben es richtig gemacht. Da bei uns der Frühstückshunger ausbricht, picknicken wir erst einmal im Sand.

Zwischendurch fahren die Mädels mit der Reifenpanne aus dem Vlei zurück – das spornt selbst die letzten noch an.

Wir fahren selbst ins Sossusvlei. Holprig ist es schon… aber so eine gemeisterte Challenge motiviert ungemein.

Noch eine Dünenbesteigung fällt aus, wir wollen ins Death Vlei. Nach einem Fehlversuch sind wir erfolgreich, geschafft, müde, sonnenverbrannt, aber im Death Vlei. Schubweise füllt und lehrt sich das Vlei mit Ankunft der Busse, so dass wir teilweise auch alleine sind. Immer wieder schön!

Halb elf, heiß ist es und unsere Schatten sind schon recht klein geworden beim Rückweg zum Parkplatz. Alle Touris versammeln sich unter einem Kameldornbaum, dem einzigen Schatten weit und breit.

Und dann geht es zurück durch die Sandwüste.

Am Eingangsgate gibt es um 12 Uhr einen short break mit einer Dose Bier und dann geht es zurück zur Lodge. Pause.

Kühl ist es im Zimmer, 36,4 Grad.

Nachmittags fahren wir ein weiteres Mal zur Düne 45 und zum Parkplatz des Sossusvlei. Die holprige Sandpiste sparen wir uns, da wir nicht im Dunkeln auf ihr zurück fahren wollen.

 

Donnerstag 9.2.2017

Nach dem Frühstück starten wir und erreichen gegen elf Solitaire, ein Muss-Stopp!

Es werden immer mehr alte Autos auf dem Gelände.

Danach geht es weiter durch den Kuiseb Canyon und den Namib Naukluft Park Richtung Swakopmund.

So unterschiedlich die Landschaft im Kuiseb Canyon ist, hinter jeder Kurve erscheint ein neues interessantes Landschaftsbild, so langweilig wird sie später in der Steinwüste.

Bei unserer Mittagsrast um 13 Uhr sehen wir sogar drei Köcherbäume. Wir entscheiden, dass wir in Walvis Bay einen Abstecher zum Pelican Point machen.

Pelikane sehen wir zwar nicht, auch nicht die 200 Zugvögel, die hier sein sollen, aber einige Flamingos, und mehrere springende Fische, die uns nachher viel stärker interessieren als die Vögel.

Kurz vor 16 Uhr erreichen wir unser Hotel in Swakopmund, das Hotel Deutsches Haus.

Kurze Pause zum Sortieren und der Kommunikation mit der Außenwelt. Nach fast drei Tagen haben wir endlich Netz und können uns mit unseren Lieben austauschen.

Swakopmund ist heute ein beliebtes Seebad mit vielen touristischen Attraktionen. Das Klima ist besonders im Sommer angenehmer als sonst in Namibia. Man kann die ganze Innenstand in einem kleinen Rundgang erkunden. Wir laufen zuerst zum Bahnhof, dann am 21 Meter hohen Leuchtturm vorbei zum Amtsgericht. Einige „Giftshops“ können wir nicht auslassen, denn wir sind ja mehrheitlich Frauen…

Das Stadtbild des rund 30.000 Einwohner zählenden Ortes ist noch heute durch zahlreiche Kolonialbauten geprägt. Nach der Adler Apotheke (ein „Muss“ für mich) und dem Hohenzollernhaus sehen wir noch kurz beim Woermannhaus vorbei, ein markantes Gebäude aus dem Jahre 1905.

Abends essen wir im Jetty 1905, sehr empfehlenswert. Von der „Jetty“, dem alten Landungssteg und ebenfalls Wahrzeichen der Stadt, konnte nur ein Teil erhalten und restauriert werden.

 

Freitag 10.2.2017

Morgens fahren wir zuerst nach Norden zum Cape Cross. An der Salzpad gibt es immer wieder Stände mit Salzkristallen zu kaufen.

Um elf Uhr erreichen wir die Robben.

250.000 Robben sollen hier leben – glaubt man sofort. Gefühlt sind mehr als die Hälfte Babys. Viele werden von ihren Müttern gesäugt. Und wie immer: es stinkt! Relativ laut ist es auch, da ständig eine der vielen Mütter ihre Kinder ruft.

Eine gute halbe Stunde fotografieren wir die Massen, dann geht es über Henties Bay zurück in Richtung Khorixas.

Unterwegs kommen wir an einem Stand mit gefaketen Himbas vorbei. Die Ladies am Stand zocken uns ziemlich ab. Wehe jemand machte ein Foto ohne Geld in die Box zu werfen. Also investieren wir 20 N$ für einige Fotos.

In Swakopmund und am Cape Cross war es morgens noch ziemlich kühl, diesig und wolkenverhangen. Mittlerweile ist die Sonne durchgekommen und heiß.

Nachmittags beginnt es zu regen, nur wenige Tropfen, aber es sieht so aus, als ob es vor uns richtig schüttet und hin und wieder blitzt.

Im lokalen Radio von Swakopmund hoffte man mittags, dass es viel Regen geben würde. Wir wissen jetzt auch, wie vielseitig die Zitrone ist aus den Haushaltstipps 🙂

Kurz nach fünf erreichen wir die Vingerklip Lodge. Auch wenn im Iwanowski steht, dass sie in die Jahre gekommenen ist, wir finden es gut. Von unserem Balkon blicken wir auf die Ugab-Terrassen.

 

Samstag 11.2.2017

In der Nacht ist noch einiges an Regen runter gekommen, aber um halb sechs, als wir wach werden, sehen wir den ersten Schimmer der aufgehenden Sonne von unserer Terrasse.

Wir sind in Afrika… der Guide, der uns um 6:30 Uhr zur Fingerklippe führen soll, kommt leicht verspätet, Alfons, ein sehr netter Herero.

Zu Fuß gehen wir bis nach oben zur Vingerklip. Die Luft ist herrlich frisch und noch angenehm warm. Mittags soll es 45-48° C werden. Eigentlich sollte der Gang eine Stunde dauern, aber um halb acht stehen wir noch oben an der Klippe. Alles was Alfons uns erzählt ist so interessant und informativ, dass wir die Zeit ganz vergessen.

Die Vingerklip ist ein 35 m hoher Felsen, der aus Kalksandstein zusammengebackten ist. Vor langer Zeit führte der Ugab noch viel Wasser und spülte Geröll und Steine mit sich. Diese lagerten sich zu den Ugab Terrassen und der Vingerklip ab. Die Sonne und Feuchtigkeit haben die Steine dann zu diesen Formationen „gebacken“.

Von der Klippe aus haben wir auch einen tollen Blick auf die Lodge.

Um neun starten wir dann, um noch einmal zusammen zur Klippe zu fahren.

Auf dem Seitenstreifen neben der Straße blüht ein gelber Teppich – awesome, was so etwas Regen bewirkt.

In Khorixas wird der Tank gefüllt und eingekauft.

Kurz nach elf fahren wir weiter. Die Asphaltstraße wird zur Schotterpiste und um 11:45 Uhr geht gar nichts mehr. Es hat so viel geregnet, dass die Seitenstreifen schon unter Wasser standen. Kurz nach Fransfontein suchte sich dieses Wasser leider einen Weg über die Straße und wir standen vor einem Fluss mit ziemlicher Strömung. Robert meinte noch, das schaffen wir, aber ein Einheimischer, der durch diesen Fluss geht, versinkt bis zum Schritt im Wasser. Martin stellt fest, dass so der Luftfilter absäuft und wir beschließen umzukehren.

High Noon, wir wenden und fahren zurück. In Fransfontein biegen wir links auf die D 2744, maximal schnell soll es gehen, also 120 km/h. Diverse Senken auf dem Pad beinhalten kleine Seen und den Männern macht es Spaß durch sie durch zu brettern.

Über Outjo fahren, nein rasen wir nach Kamanjab. In Kamanjab können wir etwas aufatmen, es ist 15 Uhr, wir haben einiges an Zeit wieder reingeholt. Tanken, damit dort nicht ein neues Problem entsteht.

Die Straße bis zum Galton Gate ist Gott sei dank auch geteert :-)))

Gegen 16 Uhr haben wir nicht nur das Tor zum Etosha NP erreicht, auch die Formalitäten erledigt. Hier läuft jetzt alles elektronisch ab. Jeder Pass wird eingescannt und nur die Autonummer und Farbe muss per Hand eingegeben werden. Zum Bezahlen darf man allerdings in ein weiteres Büro – die E-Cash- Maschine funktioniert nicht, kein Problem, man kann auch in Okaukuejo bezahlen – auch das ist Afrika.

Auf dem Weg zum Dolomite Camp sehen wir die ersten Tiere, Zebras, Springböcke, Impalas, Strauße und Perlhühner.

Das Camp selbst ist eine große Enttäuschung, obwohl erst 2 Jahre alt, relativ schmuddelig, unkomfortabel, weite Wege für nichts…… ein besserer Campingplatz für viel Geld.

Das Schönste aber, es gibt wifi!!!!!

Dieses Camp muss ein gehirnamputierter Architekt geplant haben. Die Rezeption auf der einen Seite des Hügels, die Zimmer auf der anderen….weite Wege und zu unserem Zimmer Nr 16 darf man noch 62 Stufen den Berg wieder an der Seite herab steigen…. unbelievable

 

Sonntag 12.2.2017

Halb sieben, wir fahren diesmal nicht hintereinander her, sondern in entgegen gesetzte Richtungen, damit wir uns nicht gegenseitig behindern. Da wir morgen nach Osten fahren, geht es heute noch einmal nach Westen.

Wir sehen Oryx, viele Zebras, Strauße und Perlhühner. Um acht drehen wir um, damit wir noch rechtzeitig zum Frühstück im Camp sind.

Am Dolomite Wasserloch tummeln sich die meisten Tiere, besonders Zebras und Springböcke, ein Gnu und ein Oryx schauen auch vorbei.

Frühstück von 9:15 Uhr bis 10 Uhr.

Pause von 11 bis 15 Uhr am Pool – trotz Schatten hole ich mir einen Sonnenbrand.

Um 16 Uhr beginnt der zweite Gamedrive, diesmal Männer und Frauen getrennt.

Zuerst fahren wir Frauen zum Kippan Wasserloch, dann zum Dolomite und weiter Richtung Okaukuejo. Wir sehen Red Hartebeest, Springböcke, ein Steinböckchen, unzählige Zebras, Oryx und 7 Giraffen. Am letzten Wasserloch marschiert eine Herde Zebras auf und viele Gnus sind schon da.

19 Uhr Abendessen, heute gibt es Kudusteak. Gleich zu Beginn fängt es an zu gewittern. Das Licht draußen wird total gelb, es blitzt und donnert. Als wir aufbrechen wollen, so um 21:15 Uhr, fängt es an zu regnen und die meisten Lampen auf dem Weg fallen aus. :-((((

Nachdem wir fast die Hälfte unserer „stairs to hell“ geschafft haben, kommt ein Boy hinterher und leuchtet uns den Rest.

Das Gepäck wird morgen übrigens von den Zimmern abgeholt, aber nur wenn wir es bis an die Straße bringen. D.h., wir dürfen es die 62 Stufen hochschleppen. Ein Unding!!!!

 

Montag 13.2.2017

Wir sind die ersten beim Frühstück, dass haben wir ja noch nie geschafft :-)))

8:10 Uhr Abfahrt nach Okaukuejo, 6 Stunden rechnen wir für die 170 km, die wir als gamedrive nutzen wollen.

In der Etosha blüht es überall!

In Olifantsrus fahren wir auf den Campingplatz und sind begeistert, wie es aussehen kann, wenn man intelligent baut. Direkt am Wasserloch wurde ein Turm gebaut, von dem man auf zwei Etagen die Tiere beobachten kann, oben sogar ohne Scheibe. Es gibt Bänke, Ablageflächen und Steckdosen.

Im westlichen Teil der Etosha sind wir ganz allein, über drei Stunden sehen wir kein anderes Auto. Erst als wir in die Nähe der ehemaligen Grenze kommen, kommen uns auch mal Autos entgegen.

Da es in der letzten Nacht viel geregnet hat, finden die Tiere überall kleine Wasserstellen und wir können uns die Wasserlöcher sparen.Trotzdem entdecken wir noch viele Tiere.

13:45 Uhr erreichen wir Okaukuejo und erledigen die Formalitäten, inklusive das Bezahlen der Parkfees. Einkaufen einiger gekühlter Getränke und dann beziehen wir unsere Waterhole Chalets, W31 und 32.

Abenddrive: wir kommen erst um halb sechs los, um 18:45 schließt das Tor – ein kurzer Trip. Wir Ladies fahren über Nebrowni nach Gemsbokvlakkte. Unterwegs sehen wir hunderte von Springböcken. Am Wasserloch tummeln sich noch ein paar Gnus und wir kehren zufrieden um. Auf dem Rückweg sehen wir drei Autos bei einer Springbockherde stehen, denken noch, das haben wir schon, und Petra überholt. Dabei sehen wir die Kameras der Leute auf die andere Seite gerichtet und entdecken sechs Löwen!!!

Die Begeisterung kennt kein Ende…. aber die Schließung des Gates naht…

Irgendwann, so nach 50 Fotos verlassen wir die Löwen.

Abends hören wir die Löwen brüllen – fantastisch.

Ein Vogel schwirrt oben im Chalet bei uns rum….

 

Dienstag 14.2.2017

Der Vogel umrundet immer noch unser Bett, vielleicht sind es sogar zwei…

In der Nacht hören wir immer mal die Löwen brüllen… wir schlafen bei geöffneten Doppeltüren und es ist von der Temperatur her angenehm.

6 Uhr aufstehen, der Wecker wird nicht mehr benötigt.

Kurz vor acht starten wir und sehen gleich nach 10 Minuten zwei junge Schakale, die miteinander spielen und aus einer Pfütze trinken. Unsere Route heute geht über Gemabokvlakte nach Olifantsbad und Aus. Unterwegs begegnen uns viele Impalas. Bei Aus ist „aus“, die Straße ist gesperrt und wir dürfen umdrehen. Zur Belohnung sehen wir ein totes ausgeweidetes Huftier im Baum hängen.

Über die „Hauptstraße“ nach Halali düsen wir nach Homob, halten an einem unfenced Plumpsklo (es ist so dringend, dass das sein muss). Viele schöne Vögel sehen wir. Und dann hält ein Explorer Bus am Weg und im Busch entdecken wir daraufhin Löwen, nicht ganz so frei wie gestern, aber Löwen!

Mittags in Halali treffen wir am Moringa Wasserloch nach wenigen Minuten ein Herde Impalas, die zum Trinken angesprungen kommt.

Die Löwen finden wir auf dem Rückweg leider nicht mehr, aber Martin, unser Adlerauge, entdeckt welche im Gebüsch, nahe der Straße aber total versteckt.

Statt mittags sind wir erst um 15:40 Uhr wieder in Okaukuejo.

Es gibt keinen Diesel zu tanken :-((

Kurz unter die Dusche springen, frisch machen, denn um 16:30 Uhr geht der nächste Frauen-Gamedrive los. Wir fahren nach Norden, Wolfesnes und Leubronn, die Männer nach Süden. Im Norden gibt es nicht viel, außer Schakalen, einigen Vögeln, wie Riesentrappen und ein Habicht und Giraffenskeletten. Da Christine sich die Stelle der Löwen gut gemerkt hat, versuchen wir unser Glück dort noch einmal. Und tatsächlich sind die Löwen noch da, nur 100 m weiter gewandert, dafür aber auf freier Fläche – ideal.

Wahrscheinlich sind es die gleichen sechs Löwen wie gestern, aber was macht das schon.

20:15 Uhr Abendessen beendet, alle sind müde. Noch kurz ein Bier/Cola zu zweit am Wasserloch, dann reicht es.

Gerade als wir ins Bett gehen wollen, taucht ein Nashorn auf. Noch einmal anziehen, Stativ aus dem Auto holen und los. Ganz reicht das Licht nicht um schöne Fotos zu machen, aber wir haben es ja gesehen. Die Einnahme unserer Malariatabletten hat sich spätestens jetzt gelohnt.

Die Löwen brüllen schon wieder.

 

Mittwoch 15.2.2017

7 Uhr Frühstück, heute liegt eine lange Fahrt vor uns.

Wir wollen nur für Elefanten halten, stoppen dann aber doch für einen Sekretärvogel und eine Herde Giraffen.

Schon um 10 erreichen wir Namutoni, eine Stunde eher als erwartet. Tanken und ein schneller Trip in den Curio Shop im Fort. Sieht alles etwas heruntergekommenen aus.

Und plötzlich ist es elf Uhr….

Über Tsumeb geht es bis Grootfontein, wo wir eine Mittagspause einlegen. Ohles, Dieter und Martin trauen sich ein Brötchen mit Frikadelle aus dem Take away zu essen.

Weiter bis Rundu wird die Landschaft noch grüner, Palmen stehen am Straßenrand und sehr oft stehen auch Ziegen oder Kühe.

Auch die Dörfer sehen jetzt afrikanischer aus, Rundhütten aus Stroh und Wellblech-Häuschen.

Gegen halb fünf erreichen wir die Kaisosi Lodge. Zwischendurch hat es immer mal Schauer gegeben und gedonnert.

Die Sundownertour entfällt- due to the weather – wir finden, sie könnte stattfinden. Und so sitzen wir dann auf der Terrasse mit Blick auf den Okavango und genießen den Sundowner dort und beobachten den „kleinen Grenzverkehr“ mit Mokoros von Angola nach Namibia und zurück.

 

Donnerstag 16.2.2017

Die Bootstour fällt auch morgens aus, obwohl das Wetter gut ist.

Bei uns kommt der Verdacht auf, dass die keine Lust haben uns durch die Gegend zu shippern.

Gegen acht Uhr brechen wir auf, zunächst in die „falsche“ Richtung nach Rundu! Hier wollen wir tanken und nach Souvenirs suchen.

Immer wieder geraten wir an Tankstellen, die nur Cash nehmen :-)) Die Tankwarte winken aber auch so enthusiastisch, dass wir gar nicht nach dem „Credit & debit“ Schild schauen.

Einkaufen bei Shoprite für die nächsten zwei Abende, denn die Mobola Lodge ist eine Selbstversorger Lodge. Kartoffeln, Brot, Tomaten, Gurke, Bier und Wasser finden neben Schokolade den Weg in unseren Einkaufskorb.

Nach dem Einkaufen fahren wir zum Rundu Open Market, einer Art Handwerkermarkt. Hier bekommt man Stoffe ebenso wie Gartengeräte und Kleidung aus unserer Kleidersammlung. Interessant!

Tanken und dann beginnen die 200 km nach Divundu.

Stimmt nicht ganz, 40 km vor Divundu ist der Abzweig zur Mobola Lodge. Gut, dass dort ein Schild steht, sonst wären wir in den schmalen Pad bestimmt nicht abgebogen.

Die von Deutschen geführte Lodge liegt wunderschön direkt am Okavango.

Nach einem improvisierten Mittagessen gehen wir auf Erkundungstour über die Hängebrücke zur Mobola Insel und der darauf liegenden Bar. Idyllisch!

Hippos gibt es hier und man kann sie sogar hören :-))

15:30 Uhr: es gewittert mächtig und regnet so stark, dass die Grünfläche vor unserem Bungalow sich in Matsch verwandelt. So ein starkes Gewitter habe ich schon lange nicht mehr erlebt.

Die Bootstour fand trotzdem um halb sechs statt und dauerte ca. 1 Std., unser Skipper Augustinus war nicht immer gut zu verstehen. Er erzählte uns, dass die Hippos hier sehr aggressiv sind durch ihre Erfahrungen mit dem Bürgerkrieg in Angola, deshalb sehen wir sie nur relativ entfernt unter einigen Zweigen. Ansonsten gibt es nur einige Vögel, wie einen Kingfisher, Kormorane und ein paar Bee-Eater.

Grillen auf einem Holzfeuer braucht eine lange Vorlaufzeit…. Es dauert fast 1,5 Std bis unser gegrilltes Kudu auf dem Teller liegt. Die Kartoffeln dazu gibt es als Nachtisch.

 

Freitag 17.2.2017

Wir fahren in den Mahangu Game Park, der jetzt Bwabwata-Nationalpark heißt. Die Lady am Gate erklärt uns die Straßenverhältnisse und wir nehmen zuerst den Loup zu den Baobabs. Unterwegs sehen wir ein paar Antilopen und Weisskopfseeadler. Der Wunsch nach Warthogs wird von einer Familie mit drei Kleinen erfüllt.

Ich habe mir Elefanten gewünscht und keinen Regen.

Die Sonne scheint – heiß – ein Wunsch erledigt.

Überall auf den Pads, besonders dort wo Dung liegt, schwirrt die Luft vor lauter gelber Schmetterlinge. Wunderschön! Und irgendwie surreal, das passt so gar nicht in unser Afrikabild.

Nach dem halben Baobab-Loup muss man sich entscheiden, ob man den Hauptpad zurückfährt oder den 4×4 Drive. Selbstverständlich letzteres, obwohl die Lady uns informiert hat, dass der Sand die ersten zwei Kilometer sehr weich ist – don’t stop, drive.

Die 20 km nehmen gar kein Ende und der Weg besteht nicht immer aus Tiefsand, aber er ist sehr schmal, eigentlich nur die Reifenspuren breit und oft ragen Zweigen und kleine Bäumchen auf den Weg – die werden einfach niedergefahren, anhalten geht nicht, wir wollen ja nicht stecken bleiben.

Kurz vor dem Wasserloch sehen wir die Rücken der ersten Elefanten. Wir können es kaum glauben :-)) Begeisterung bricht aus. Vorsichtig nähern wir uns ihnen.

Es sind sieben Elefanten unterschiedlicher Größe, die dort in einer Pfütze trinken und grasen. Unser Weg ist eindeutig versperrt, aber zurück wollen wir auch nicht, dafür war der Weg zu schlecht. Eine ganze Stunde stehen wir dort.

 

 

Die Autos setzen wir etwas zurück, nachdem ausreichend Fotos geschossen wurden, um den Elefanten Platz zu lassen. Ein sturer Typ will nicht weichen und bleibt 2 m neben der Straße im Wasserloch stehen. Gaaaanz vorsichtig fahren wir an ihm vorbei, alle haben Respekt vor ihm und auch etwas Schiss. Lediglich Christine und Dieter scheint es Spaß zu machen.

Nachdem wir gut an ihm vorbei sind, sehen wir noch viele weitere Elefanten im Busch stehen und nach einiger Zeit sogar eine ganze Herde kurz vor unserem Fahrzeug die Straße überqueren. Awesome!!!!!!

Die Vögel, Kudus, Zebras und Impalas können wir jetzt gar nicht mehr richtig schätzen.

Unsere letzte Pirschfahrt und so erfolgreich !!!!

Da wir an den Popa Falls sowieso vorbeikommen, legen wir einen kurzen Stopp ein, aber sie sind nicht beeindruckender als vor acht Jahren.

Gegen fünf sind wir wieder an der Lodge, den Sundowner nehmen wir in der Bar auf der Mobola Island und essen danach die Kudureste von gestern und das Gemüse vom Frühstück, allerdings in der Pfanne durchgebraten.

 

Samstag 18.2.2017

Es regnet…

Frühstück wird heute etwas später gebracht, denn mittlerweile schüttet es ganz gut und die Wege sind matschig.

Auschecken um halb zehn.

Halb drei erreichen wir den Abzweig, der zur Guestfarm führt und wir müssen entscheiden: gleich hin, Hoba Meteorit oder Museum in Grootfontein. Christine und Martin möchten zum Hoba Meteoriten und so fahre ich zum dritten Mal zum Hoba.

Diesmal liegt er in einem kleinen See, denn auch hier hat es geregnet. Somit müssen wir auf den Meteoriten springen und der ist ziemlich rutschig von oben.

Danach suchen wir in Grootfontein das Museum, ein altes Fort. Nachdem wir es eingekreist haben und auf einem Schulparkplatz schon die Zinnen des Turmes sehen konnten, finden wir es. Leider ist es samstags geschlossen. Wenn wir aufmerksamer den Iwanowski gelesen hätten….

Kurz nach fünf erreichen auch wir die Gästefarm und werden mit Kaffee und Kuchen begrüßt.

19 Uhr Abendessen mit den Pächtern der Guestfarm, so bekommen wir nicht nur ein leckeres Essen, auch einiges an Informationen über das Leben dort.

 

Sonntag 19.2.2017

7:30 Uhr Frühstück mit gepackten Koffern, da wir heute wieder Strecke hinter uns bringen müssen und zur Leopardentour um 15:30 Uhr in Düsternbrook sein wollen.

Der Abzweig zur Düsternbrook Gästefarm ist relativ schlecht beschildert.

Halb drei erreichen wir die Farm und um 15:30 Uhr startet die Cats unlimited Tour.

Zuerst geht es zu den zwei neun Jahre alten Gepardenweibchen und dann zum Leoparden Teddy. Etwas benachteiligt sind wir, da wir im zweiten Wagen, ohne Futter, sitzen.

Na ja, das eine oder andere Foto wird schon dabei sein und morgen drängeln wir uns vor.

Mit dem Wetter hatten wir echt Glück. Es hat den ganzen Tag immer wieder geregnet, teilweise auch heftig, aber während der Katzentour war es trocken und die Sonne kam sogar etwas hervor.

 

Montag 20.2.2017

Wir überlegen wer heute was macht und teilen uns auf. Petra, Ohles und ich fahren nach Windhoek, Dieter macht mit Christine und Martin eine Wanderung zum Andreas Damm.

10:40 Start, die erste halbe Stunde brauchen wir für die Farmpads, da wir an einigen Warzenschweinen und Vögeln noch anhalten. Nach einer guten Stunde parken wir in der Talstraße vor dem Namibia Craft Center an einer Parkuhr.

Zuerst besuchen wir das Craft Center.

Danach gehen wir zu Fuß zur Christuskirche, die ich erstmalig auch von innen besichtigen kann – eher schlicht.

Das Reiterdenkmal ist von der Christuskirche verbannt worden in die „alte Feste“, die sehr vernachlässigt ist. Statt dessen steht dort eine Statue von Sam Nujoma, dem Staatsgründer mit der Verfassung in der Hand. Hinter ihm erhebt sich das 2014 eröffnete Unabhängigkeitsmuseum. Wir fahren mit dem Fahrstuhl hoch bis oben ins Restaurant und haben einen tollen Blick auf das für mich ganz veränderte Windhoek. Die drei Ausstellungen zur Geschichte Namibias durchlaufen wir ziemlich schnell, sind aus unserer Sicht nicht besonders interessant – monumentale Wandmalereien mit geschichtlichem Hintergrund, aber keine Erklärungen.

Ein kurzer Gang durch die Independent Avenue, an der Luisen Apotheke vorbei, bis zum Uhrenturm und zum Meteoritenbrunnen, dann müssen wir zurück zur Farm, denn wir wollen um 15:30 Uhr an der Katzentour teilnehmen.

Christian macht mit uns wieder die Cats unlimited Tour, diesmal zuerst zum Leoparden, Rex.

Danach werden die Gepardenmännchen Jack und Punch gefüttert.

Da Martin, Christine und Dieter so begeistert von den Hippos erzählt haben, machen wir noch einen kurzen Abstecher zum Andreas Damm. Die Hippos liegen weit entfernt im Wasser und man sieht mit viel Fantasie die Ohren. Da es regnet, halten wir uns nur kurz auf, zu ungemütlich.

Nach dem Essen setzen wir uns auf die Terrasse vor dem Kolonialhaus um die Getränkereste zu vernichten. Um uns schwirren gefühlt 100 Motten und fliegen uns ständig an.

 

Dienstag 21.2.2017

Abreisetag: Um nicht zu lange am Flughafen und in Windhoek zu verbringen, gehen wir ein letztes Mal auf die Pirsch – zuerst zu den Hippos an den Andreas Damm. Nachdem wir das Auto abgestellt haben, gehen wir zu Fuß am Wasser entlang, um näher an die Hippos zu kommen – etwas abenteuerlich. Aber wir bekommen schöne Fotos von gähnenden Hippos.

Nach einem Stopp auf der Farm verlassen wir über den 18 km Farmweg Düsternbrook. Die Flussdurchquerungen werden immer aufregender. Viel mehr Wasser darf dort nicht stehen, es war schon etwas rutschig…

In Windhoek stöbern wir etwas im Craft Center und spazieren dann zur Christuskirche und zum Tintenpalast.

Nach dem letzten Auftanken der Autos, geben wir sie bei Bidvest ab, relativ unproblematisch, lediglich für den kaputten Reifen muss Dieter einen Unfallbericht ausfüllen – ist aber alles durch die super Cover Versicherung abgedeckt.

Wir sind insgesamt 4758 km gefahren!

Flug: Condor DE 2293 Windhoek – Frankfurt 20:15 – 05:55+1 (Dauer 10:40h)

 

Mittwoch 22.2.2017

Die letzte Etappe ist unsere Zugfahrt nach Hildesheim.

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