Reisebericht Kanada USA 2015

Geschrieben von: Conny Beckoetter

Wir verbinden einen Besuch der Nationalparks im Südwesten Kanadas

mit einem Familientreffen im Yellowstone.

Anmerkung:

In den alten, migrierten Reiseberichten (wie diesem) sind nur relative kleine Bilder eingebunden. Wer sich mehr für die Fotos interessiert, sollte in der zugehörigen Fotogalerie fündig werden.

21.8.2015 Anreise nach Calgary

Flug von Hannover über Amsterdam, nach Calgary

13:45 Uhr Ortszeit – 8 Std Zeitverschiebung zu Deutschland – wir landen in Calgary, es regnet.
Nach mehreren Versuchen Cruise Canada zu erreichen, steigen wir in ein Taxi nach Downtown. Ein ‚Schleuser‘ versucht noch uns den Shuttle schmackhaft zu machen (15 $ pro Person statt 55$ Taxi), aber da hätten wir noch 40 Min warten müssen. Das Taxi hat dann auch nur 42$ gekosten, fuhr sofort und kam trotz angedrohter Rushhour sehr schnell durch.
Nach weiteren Anrufen bei Cruise Canada, wie gut, dass Ortgespräche in Calgary frei sind, erfahren wir, dass wir morgen um 10:30 Uhr den RV aufpicken können. Super!

 

22.08.2015 Banff Nationalpark

Morgens erkunden wir kurz Downtown Calgary bei Sonnenschein. Frisch ist es.


Den Calgary Tower sehen wir uns nur von außen an, 18$ Eintritt pro Person ist uns zu viel für einen kurzen Blick auf die City. Innen schießen wir unser erstes Bären-Bieberfoto.
Dann geht es zurück zum Hotel, Koffer packen und mit dem Taxi zur Cruise Canada Station.
Dort geht alles sehr schnell, so dass wir um zwölf schon im WoMo sitzen und vom Hof zum nächsten Safeway fahren. Als wir losfahren wollen, kommt ein Belgier an unser WoMo und bietet uns seinen Annual Nationalpark Pass an, für 100 CAD. Da wir nur 70 CAD bar haben ist er auch damit zufrieden – Schnapper, regulär kostet der Pass ca. 136 € (210 CAD).
Wir entscheiden uns gleich nach Banff zu fahren und erreichen um vier den Tunnel Mountain CG. Leider sind alle Plätze reserviert und wir können nur einen overflow- place bekommen, d.h. wir dürfen uns an der Ausfahrtstrasse vom CG hinstellen – und wir sind nicht allein dort…
Deshalb telefonieren wir, Dieter, gleich mit dem nächsten CG in Lake Louise, um uns dort für 2 Nächte ein Plätzchen mit Power zu reservieren. Da es noch früh ist, fahren wir zum Lake Minnewanka.

Gegen acht sind wir wieder auf unserem ‚Überflutungsplatz‘ – es sind noch 5 WoMos dazu gekommen.

Gefahrene km 192
Tunnel Mountain Campground Banff

 

 

 

 

23.08.2015 Lake Louise, Moraine Lake

Auf dem overflow Platz gibt es natürlich nichts, auch keinen Strom. Kalt ist es nachts!!!! 9° C sagt der Wecker um sieben Uhr :-(((
Als erstes müssen wir uns nun mit der Heizung vertraut machen. Leider läuft auch die nur mit Strom, d. h. max 2 Std. über Batterie – Nächte sind länger, also brauchen wir Power! Im Visitorcenter erfahren wir später, dass es zwischen 0 und 3 C Grad nachts war.
Wie gut, dass der nächste CG mit Power vorgebucht ist.
In vielen anderen Reiseberichten im Web wurde es schon erwähnt, es ist laut nachts, da die Eisenbahn in regelmäßigen Abständen fährt und ständig dabei tutet – können wir bestätigen.

Wir fahren morgens die Aussichtspunkte des Tunnel Mountain Drive ab und erwischen einige nette Blicke auf das Bow River Valley. Die Hoodos, die so angepriesen werden, hauen uns nicht mehr vom Hocker nach unserer letzten USA-Tour durch die Canyons.
Danach befahren wir noch einmal den Loop zu den drei Seen, Minnewanka, Two Jack und Johnson Lake. Im Johnson Lake spiegeln sich die Wälder und die Berge – nice. Die Bighornschafe verstecken sich vor uns.
Zurück zur A1, dem Trans Canada Hwy und dann auf den Bow Valley Parkway, eine reizvolle Nebenstraße, geht es bis Lake Louise. Auf dem Parkway sind sehr viele Fahrradfahrer unterwegs aber keine Bären…
Zum Johnson Canyon wollten wir eigentlich wandern, aber nicht nur Radler bevölkern die Straßen, viele Autofahrer den Parkplatz. Hier boxt der Bär, wir sehen ihn nur nicht. An der Straße können wir mit unserem WoMo nicht halten, da es zu schräg seitwärts runter geht und wir befürchten umzukippen. Also fahren wir weiter Richtung Lake Louise.
Im kleinen Ort Lake Louise informieren wir uns im Visitor Center und danach geht es zum Campingplatz. An der Rezeption hängt schon das Schild full/complet, das wir schon kennen, aber wir haben ja vorgebucht und bekommen Stellplatz 50 mit Power, so dass wir heute Nacht nicht frieren müssen.
Nicht nur Park – und Campingplätze sind voll, auch an den meisten Hotels lesen wir „no vacancy“. Das macht sich leider auch an allen interessanten Stellen bemerkbar – hier laufen Massen an Touris rum, was war das doch im Norden und in Alaska idyllisch.
Gegen vier erreichen wir Lake Louise. Zurück in die City ist schon ein mächtiger Stau zusammen gekommen. Schon Kilometer vom Lake entfernt parken die Autos am Straßenrand. Ich finde die Parkplatzsuche schon nervig und stressig, da wir mit dem WoMo etwas mehr Platz brauchen.
Auch am Lake Louise ist viel los. Wenn ein Kreuzfahrtschiff seine 4000 Passagiere in eine Stadt rauslässt sind wahrscheinlich weniger Personen unterwegs als hier. Die Landschaft ist wunderschön, aber total crowded :-(((
Abends steht die Sonne allerdings für Fotos falsch, da müssen wir wohl morgens wieder kommen, außerdem ist es ziemlich diesig. Poster erzeugen wir heute nicht.
Der Lake Louise ist einer der meistfotografiertesten Seen weltweit, der je nach Sonneneinstrahlung dunkelgrün bis leuchtend türkis schimmert. Die türkisblaue Farbe des Sees stammt von Steinmehl, das von Gletscherschmelzwasser in den See gespült wird. Er liegt auf 1731 m Höhe und ist 2 km lang bei einer Breite von 400 m. Mit einer Wassertemperatur von 4° C ist der bis zu 70 m tiefe See relativ kühl. Hinter dem Lake Louise erheben sich einige schneebedeckte Berge wie Mount Temple (3543 m), Mount Whyte (2983 m) und Mount Niblock (2976 m).
Wir spazieren am Lakeshore lang und nehmen das Château Lake Louise auf. Das 5-Sterne Hotel wurde 1890 als bescheidenes Chalet erbaut und später zu einem zweistöckigen Hotel ausgebaut. 1924 zerstörte eine Feuersbrunst das Schlosshotel, welches durch die heute noch bestehende Konstruktion ersetzt wurde.
Danach geht es über Serpentinen in 20 Min zum Moraine Lake, dem nächsten Highlight hier in der Gegend. Am Abzeig zum Lake, 4 km von der City entfernt, endet jetzt der Stau derjenigen, die zurück nach Lake Louise Village wollen.

Im Reiseführer wird empfohlen früh morgens hinzufahren, da ab 10 Uhr alles total überlaufen ist und kein Parkplatz zu bekommen ist. Auch jetzt ist es noch ziemlich voll, aber Dieter findet ein Plätzchen ;-))))
Auch am Moraine Lake steht die Sonne nicht ideal. Es entstehen trotzdem einige Fotos. Keine Leute draufzubannen ist schon etwas schwieriger.
Auch hier gegen wir ein kurzes Stück den Lakeshore Trail entlang, stellen aber fest, dass der beste Blick am Anfang war. Der Moraine Lake liegt auf 1887 m Höhe im Valley of the Ten Peaks und ist etwas kleiner als der Lake Louise, 1,5 km lang und 274 m breit. Am Lake angekommen, blickt man auf die 10 Bergspitzen des Wenkchemna (Wort aus der Stoney- Indianersprache = zehn).
Der erste Abenteurer, der den See entdeckte, war Samuel Allen, 1894. Er gab den Berggipfeln an der Südseite indianische Namen nach den Zahlen 1 bis 10 aus der Stoney- Sprache.
Entgegen seinem Namen wurde der Moraine Lake durch die Barriere eines gewaltigen Felssturzes geschaffen, nicht durch Endmoränen aufgestaut.

Moraine Lake liegt im Grizzly- Gebiet und die Wanderwege außer der Lakeshore dürfen nur in Gruppen mit mindestens 4 Personen begangen werden. Als wir das zum ersten Mal im Infocenter gehört haben, haben wir uns noch gefragt, wie das gehen soll, wenn man nur zu zweit ist. Jetzt fragen wir uns das nicht mehr, hier ist man nie zu zweit.
Zurück am Campground wartet schon eine Schlange darauf eingecheckt zu werden und wir verlängern schnell um eine weitere Nacht zu. Super, hat geklappt, war aber schon nicht mehr viel frei.
Jetzt müssen wir die nächsten Tage planen und die Campgrounds vorbuchen.

Gefahrene Km 135
Lake Louise Campground

 

24.08.2015 Lake Louise, Moraine Lake

Um sieben Uhr sind wir am Lake Louise. Der Parkplatz ist noch ziemlich leer, aber am See sind schon die ersten 20 Touris unterwegs. Die Luft ist ziemlich diesig und die Berge sind nur schemenhaft zu erkennen. Trotzdem haben schon einige Fotobegeisterte ihr Stativ aufgebaut.
Gegen halb acht verlassen wir den Lake Louise und fahren die 11 km bis zum Moraine Lake. Auch hier ist das Licht noch nicht ideal, aber man kann endlich die Spiegelungen der Berge sehen. Gestern war das Wasser so aufgewühlt von den vielen Kanufahrern, dass es eher milchig trüb wirkte.
Nach dem Frühstück starten wir dann mit dem Rockpile Trail, 0,4 km One Way, nur bergauf auf die Felsenanschüttung am See. Der Himmel ist noch zugezogen, aber der Blick auf den See ist schon toll. Jetzt kann man die unterschiedlichen Blautöne des Sees richtig gut erkennen.
Im Anschluss laufen noch einmal den Lakeshore Trail (2,3 km return) ab. Am anderen Ende des Moraine Lake fließt das Schmelzwasser des Wenkchemna Gletschers in den See. Leider sind die umgebenden „Ten Peaks“ leicht im Dunst verschwunden.
Deshalb verlassen wir um 12 Uhr den vollen Parkplatz des Moraine Lakes. Als wir am Abzweig zum Lake Louise ankommen, also 11 km vom See entfernt, sehen wir eine Straßensperre. Hier müssen die Touris nun warten bis andere wegfahren, da das Gebiet zu überfüllt ist. Dabei haben wir noch gedacht, gestern wäre es voll gewesen.
Heute Nachmittag ist echtes Camperleben angesagt….. und ich suche erstmalig das Waschhaus mit Dusche auf. Dieter hatte mich gestern schon vorgewarnt, aber die RV-Dusche ist schon sehr zellenmässig. Augen zu und durch denke ich noch. Erstmal bedauere ich nicht, alles nur noch unscharf zu sehen. Und für den Weg zur Dusche könnte man sich ein Taxi bestellen…
Dieser Campground hat einfach Alleinstellungsmerkmale, es gibt keinen anderen mit Stromabschluss, ausserdem gibt es hier nette Mitbewohner.

Die Plätze an sich sind großzügig und mit Picknicktisch versehen, aber alles andere… 5 Duschen für alle RVs…. Allerdings ist die Toilette, die beim Nachbarn steht, sauber.
So ganz verstehe ich nicht, warum Campingplätze immer direkt neben der Canadian Railway Strecke liegen müssen. Auch jetzt schlafen wir 100 m von den Gleisen entfernt und die werden regelmäßig benutzt, auch nachts. Mir fehlt jegliche Vorstellung, warum die Züge immer tuten müssen, wenn sie an uns vorbeifahren. Soll das ein Gruß an die Camper sein? Dann verzichten wir gerne.

Um fünf fahren wir in den Ort zum Visitorcenter, um Emails abzurufen und den nächsten Campingplatz zu buchen, da es dort wifi gibt.
Zum Buchen des Whistlers Campgrounds in Jasper brauchen wir sage und schreibe eineinhalb Stunden. Da keine Powerplätze mehr frei sind, entschließen wir uns zu frieren und eine Campsite ohne Power zu buchen. Das war noch gar nicht so schwer, bis auf die Entscheidung. Schwierig wurde es erst, als ein Account angelegt werden musste, um die finanzielle Seite abzuwickeln. Immer wieder musste das IPad neu gestartet werden, da es Hänger gab. Dieter meint noch „wir fahren nur noch mit Benji (Organisierte Tour – mit Reiseleiter der alle Probleme löst), das macht echt keinen Spaß“. Stimmt, es kostet ganz schön Nerven, Entspannung ist was anderes. Irgendwie hatten wir das nicht erwartet, auch wenn es hieß, es könnte voll sein. Aber wir wachsen ja bekanntlich mit den Herausforderungen. Dieser Urlaub führt zu großem Wachstum. Außerdem wollten wir ja die Individualität….

Gefahrene km 42
Lake Louise Campground

 

25.08.2015 Yoho NP

Heute steht der Yoho NP auf unserem Programm. Der Himmel ist noch zugezogener als gestern, es ist total nebelig. Später erfahren wir, dass dieses Wetter seit gestern bis voraussichtlich morgen einschließlich anhält, da es in Washington, USA und British Columbia Brände gibt und der Smoke über den Park zieht. :-((( Wirklich gute Fotos können so nicht entstehen.
Erster Stopp Field: Field liegt im Nebel! Anschauen muss man Field nicht wirklich. Field ist der einzige Ort im Yoho NP, in ihm leben 300 Einwohner.
Der Yoho NP liegt in British Columbia und ist nur 1310 km² groß. Der Park grenzt im Osten an den Banff NP im Hochgebirge der Rocky Mountains.
Unser nächster Stopp ist der Spiral Tunnels Viewpoint, an dem man die Spiraltunnel sehen soll, die die Steigung von 4,5 auf 2,3% der Eisenbahnstrecke gesenkt hat. Mit dem Fernglas kann man sie so gerade eben erkennen – smoke.
Der nächste Stopp wird die Natural Bridge, ein Bogen, den der Kicking Horse River durch eine Kalksteinschicht gefressen hat.

Danach geht es weiter zum Emerald Lake und dann zu den Wapta Fällen. Die Zufahrt ist mit WoMo abenteuerlich, nur Schotter und einige Steigungen. Vom Parkplatz führt ein 2,3 km langer Wanderweg bis zu den Fällen. Hin und zurück also 4,6 km und 1,5 Stunden wird veranschlagt. Nach 45 Min erreichen wir die Fälle an ihrem oberen Ende, wobei der Weg fast ständig bergauf geht.
100 m von dieser Stelle soll Dr. James Hector übrigens von seinem Pferd getreten worden sein, deshalb der Name Kicking Horse River.
Da die Sicht von unten ja besser sein könnte, klettern wir runter, bis wir von unten auf die 30 m hohen und 100 m breiten Fälle schauen können. Der Blick ist nicht besser, da eine Art Schotterberg die Sicht beeinträchtigt und um den kommt man trocken nicht herum. Haben wir versucht….
Also wieder hoch und dann wieder bergab zum WoMo. Mit Fotopausen haben wir knapp 2 Stunden gebraucht und obwohl es nur ca. 5 km waren, reicht es uns für heute.
Wandern wollen wir nicht mehr, aber die Takakkaw Fälle möchten wir noch sehen. Sie sind mit 254 m die dritthöchsten Wasserfälle Kanadas. Leider ist unser WoMo zu lang für die Serpentinenstraße und wir müssen umdrehen.
Plötzchen schreit Dieter „ein Bär, ein Schwarzbär am Wasser“. Wir drehen an der nächsten Möglichkeit um, aber der Bär ist weg. Vielleicht war es ja auch nur ein Stein…..
Auf der Zufahrstrasse zum Takakkaw kommen wir am „Meeting-of-the-Waters“ Viewpoint vorbei. Hier fließen der milchigweisse Yoho – River und der klare Kicking-Horse zusammen und man soll genau sehen können, wo die zwei Flüsse zusammen treffen. Man kann ja vieles behaupten… Ich sehe es jedenfalls nicht.

Zurück in Lake Louise geht es zuerst zum Visitorcenter, Emails checken und Social Networks pflegen. Dieter bezeichnet mich als „Internet-Junkie“ :-))

Gefahrene km 175
Lake Louise CG

 

26.08.2015 Icefields Parkway

Es ist immer noch nebelig, wie vorhergesagt. Die Waldbrände ziehen in Form von Dunstwolken immer noch über die Rockies. :-((((

Drei Kilometer nach Lake Louise beginnt der Hwy 93, auch Icefields Parkway genannt. Er ist mit 230 km die längste Strecke in den vier Nationalparks und eine der besten Straßen der kanadischen Rockies um Wildlife zu sehen (hahaha).
Vor vier Jahren haben uns einige Touris im Norden schon den Bären aufgebunden, dass hier an jeder Ecke die Bären am Straßenrand stehen und auf uns warten. Irgendwie haben sowohl die Bären als auch die Elche diesen Termin mit uns verpasst :-)))
Da es sehr nebelig ist und die Berge nicht zu sehen sind, fahren wir an einigen Viewpoints gleich vorbei. Vielleicht haben wir bei unserer Rückfahrt mehr Glück mit dem Wetter.
Am Mistaya Canyon halten wir dann zum ersten Mal. Ein 500 m langer Weg führt hinunter zum Canyon, den der Mistaya River in den Kalkstein gespült hat. Hier stört auch der Nebel nicht, der die Berge verdeckt.
Bald endet der Banff NP und der Jasper NP beginnt.
Weiter geht es bis zum Athabasca Glacier Acess. Vom Parkplatz kann man fast bis an den Rand des Eises gehen, natürlich immer bergauf. Fotos sind eigentlich überflüssig, da man wenig drauf erkennen kann – smoke and dust in the air…
Auf den Gletscher selbst kann man nur für viel Geld mit einer gebuchten Tour. Das Columbia Eisfeld, das dem Parkway den Namen gibt, ist mit 325 km² eine der größten Ansammlungen von Eis südlich des Polarkreises. Es ist allerdings vom Hwy aus nicht zu sehen.
Danach fahren wir weiter zu den Sunwapta Fällen. Sie liegen nahe am Parkplatz zu unserer Freude, denn wir haben schon so einige Höhenmeter heute zurückgelegt. Der Sunwapta River, ein Nebenfluss des Athabasca Rivers, stürzt über zwei Stufen 18 m herab. Der Wasserfall selbst ist 9 m breit. Sunwapta bedeutet in der Sprache der Indianer „wildes Wasser“.
Als dritte Wasserfälle nehmen wir heute noch die Athabasca Falls mit, die schönsten von den heutigen. Auch hier ist man vom Parkplatz schnell beim Wasserfall. Leider auch viele andere Touris, denn hier gibt es extra einen Busparkplatz.
Der Athabasca River tost durch eine enge Schlucht über 23 m bergabwärts. Das Wasser fließt mit enormer Kraft durch die Felsspalten und bietet den Touris ein sehenswertes Schauspiel.
Nachdem wir ausreichend Fotos gemacht haben, biegen wir auf den Hwy 93 A, der parallel zum Icefields Parkway verläuft und ein Geheimtipp sein soll für Naturliebhaber und Tierfotografen. Man soll auf ihm besonders viele Bären und Elche sehen soll… sollte, ist aber ein Satz mit x – nix.
Gegen vier checken wir auf dem Whistler’s Campground ein. Dieser CG ist der größte weit und breit mit über 781 Stellplätzen und es gibt ein Duschhaus…. Unbelievable :-((( da fragt man sich täglich wofür man hier 30 CAD bezahlt.

Na wenigstens kann Dieter Feuer machen!

Gefahrene km 251
Whistler’s CG

 

27.08.2015 Jasper, Maligne Lake

Auch ohne Heizung haben wir die Nacht überlebt. Es war sogar noch 14° C heute morgen im WoMo.
Richtige Camper sind wir allerdings nicht. Gestern haben wir vergessen den Propangastank aufzudrehen und die Batterie hält nur ca. 2 Std, danach schaltet sich dann der Kühlschrank und der Gefrierschrank ab. Jetzt wandert die gute Dr. Oetker Pizza statt in unseren Magen direkt in die bärensicheren Abfallbehälter :-((
Das Wetter ist etwas besser als die letzten zwei Tage, hin und wieder kommt die Sonne durch die Wolken und wir starten morgens zum Maligne Lake.
Auf dem Weg kommt man am Medicine Lake vorbei, dem See, der im Herbst verschwindet und sich in eine Schlammlandschaft verwandelt, ohne dass er einen Abfluss hat. Es verschwindet in Kanäle und Höhlen des wasserlöslichen Kalksteins unter dem See und taucht dann größtenteils im Maligne Canyon wieder auf. Die Indianer glaubten das Verschwinden des Wassers sei das Werk eines Medizinmannes, deshalb heißt der See heute noch „Medicine Lake“. Am See selbst hat es Anfang Juli ein Wildfire gegeben und 10 km² Wald wurden zerstört.
Unterwegs sind immer wieder Schilder „Caribou Crossing“. Später erfahren wir, dass es mehr Schilder als Caribous gibt, davon leben nur noch 5 in der Gegend.
Am Maligne See buchen wir eine Bootstour für 10 Uhr, sie dauert 1,5 Std und führt uns zum Spirit Island.
Der Maligne See ist 22 km lang und 1 km breit und damit der größte See in den kanadischen Rockies, mit 96 m Tiefe aber nicht der tiefste. Außerdem ist er nach dem Baikal See in Sibirien der zweitgrößte Gletschersee weltweit.
Unser Guide im Boot erklärt vieles zu Fauna und Flora, unter anderem das mit den Caribous und dass es nur eine Bärin mit zwei Jungen im Gebiet gibt, die vor dem Brand in der Nähe des Medicine Lakes lebte. Heute weiß man nicht, wohin sie wanderte – wie sollen wir die in dem riesigen Gebiet finden?
Am Spirit Island legen wir an und dürfen eine viertel Stunde an Land um Fotos zu machen. Die Sonneneinstrahlung ist für Fotos nicht optimal, aber am Nachmittag soll der Nebel wieder aufziehen.
Im Anschluss an die Bootstour fahren wir zurück bis zum Maligne Canyon. Der enge Canyon wurde in den letzten 10 000 Jahren durch Wasser und Frost 55 m tief ausgehöhlt. Davor stürzte er über einen Wasserfall in den Athabasca River. Zur Zeit beträgt die Erosion einen Zentimeter pro Jahr. Ein Pfad führt bis an den Grund des Canyons und 6 Brücken über ihn erlauben eine tolle Sicht von oben in ihn hinein.
Die erste Brücke gibt aus unserer Sicht den beeindruckendsten Blick hinunter, da dort das Wasser am tiefsten herabstürzt. Wir laufen bis zur dritten Brücke runter und steigen dann wieder auf zu unserem WoMo.

Zurück in Jasper, ein Touristenörtchen mit 4700 Einwohnern und vielen Souvenirshops und Restaurants, halten wir zuerst an einem Baumarkt um für unsere Toilette die Chemikalien zu besorgen. Der „Cruise Canada“- Mensch hat uns nur eine Portion mitgegeben mit dem Hinweis, in jedem Campgroundstore kann man sie kaufen. Haha! Wo gibt es denn Stores auf dem Campground? Im Baumarkt werden wir allerdings fündig.
Um vier Uhr sind wir wieder im Whistlers CG. Als erstes besichtigen wir die Duschen. Diese Campingplätze sind schon seltsam. Es gibt mehr Telefonzellen als Duschen. Bei 781 Stellplätzen, die im Schnitt mit 2-4 Personen belegt sind, gibt es 5, in Worten fünf‘!!! Duschen für Frauen und fünf für Männer. Wenn man mal von einer dreier Belegung ausgeht, heißt das, dass sich 2343 Personen 10 Duschen teilen. Wie an einem Tag 234 Menschen da durchgeschleust werden sollen mit einer täglichen Reinigung der Räume, ist mir unbegreiflich. Möglicherweise glaubt man hier durch Müffeln die Bären von sich abzuhalten, so dass man mit den Telefonen Hilfe rufen kann. Anders kann ich mir das nicht erklären. Ich persönlich finde den Betrag von 30-40 CAD für einen Stellplatz unverschämt.
Im Duschraum gehen die Steckdosen nicht und eine andere Frau erklärt mir, dass es einen weiteren Duschraum gibt, evtl. mit Power, stimmt, dort funktionieren die Steckdosen und ich muss meine Rechnung korrigieren, es sind zehn Duschen pro Geschlecht, also nur 117 pro Tag pro Dusche.
Einen enormen Vorteil hat der Whistlers CG, die Bahn ist weit entfernt und so können wir ohne Tuten schlafen :-)))

Gefahrene km 116
Whistlers CG

 

28.08.2015 Jasper

Es ist noch 16° C, ohne Heizung. Wir entscheiden uns gegen Mount Robson und für Mount Edith Cavell. Außerdem kommen wir dann wieder über den Hwy 93a, auf dem die Bären auf uns warten.
Die Fahrt endet abrupt, da wir mit dem WoMo die Strasse zum Mt. Edith Cavell nicht befahren dürfen. Nach den Erfahrungen am Takakkaw Fall versuchen wir es auch nicht.
Zwei Gletscherseen nahe Jasper, Patricia und Pyramid, sollen auch schöne Ausflugsziele sein. Da die Sonne hin und wieder durch die Wolken kommt, bieten sie vielleicht ein schönes Panorama.
Auf der Pyramid Lake Avenue geht es 8 km den Berg hinter Jasper hoch und man kommt zuerst am Patricia Lake vorbei. Die Berge spiegeln sich im blaugrünen Wasser und wir können die ersten schönen Seeaufnahmen seit Tagen machen.
Der Patricia Lake spielt eine wichtige Rolle in einem der seltsamsten Projekte des zweiten Weltkrieges, der Operation Habakukk. Man wollte ein unsinkbares Schiff bauen aus Eis- und Holzspänen. Diese Substanz nannte man „Pikecrete“ nach ihrem Erfinder Geoffrey Pike. Es sollte daraus eine Art Flugzeugträger oder Eisberg gebaut werden, den Torpedos nicht versenken konnten und der im Nordatlantik nicht taute. Pike lebte übrigens vorher in einer Klinik für Geisteskranke.

Der Pyramid Lake ist nicht weit entfernt, aber hier gibt es einen Busparkplatz und deshalb ist auch mehr los. Wir halten am Straßenrand und gehen nur wenige Schritte bis zur Brücke, die auf eine im See liegende Insel führt.

Im Anschluss befahren wir den Hwy 16, den Yellowhead Hwy ostwärts Richtung Edmonton. Auf dieser Strecke soll es mal wieder viel Wild geben. Tatsächlich, nachdem wir Jasper verlassen haben, halten am Athabasca River schon einige Autos. Auf einer Sandbank im Fluss liegen einige Wapitis. Endlich! Mit einigen anderen Touris gehen wir durch die Botanik, um ein gutes Bild zu schießen.

Danach geht es am Jasper Lake und Talbot Lake lang bis Pocahontas. Wir biegen links ab auf die Miette Hot Springs Road, hoch in die Berge und drehen nach 5 km wieder um, da wir weder in den heißen Quellen baden wollen, noch Wildlife hier erwarten.
Auf dem Rückweg nach Jasper kommen wir erneut an den Wapitis vorbei, die jetzt am Rand des Flusses grasen. Wunderschön! Die Asiaten machen ihre üblichen Fotos und auch wir halten nicht die 30 m Abstand zu den Tieren ein.
Etwas weiter stehen am Straßenrand weitere 6 Mule deers, zwei männliche und vier weibliche Exemplare.
Bären haben wir zwar immer noch nicht gesehen, aber man wird ja genügsamer.
Im Jasper Visitorcenter, das wir danach anfahren, erfahren wir, dass es 100 Schwarzbären und 100 Grizzlys im Jasper NP gibt, der ja bekanntlich fast 11 000 km² groß ist – und da glauben wir, die stehen an jeder Straßenecke……
Es regnet! Die ersten holen Schirme und Regenjacken raus, nicht überflüssigerweise.
Was macht man bei Regen in einer anderen Stadt? Man besichtigt Museen. Wir sind ja Kulturbanausen und beschränken uns auf den historischen Bahnhof. Sieht richtig nett und altmodisch innen drin aus. Alle Plätze sind belegt, wen wundert’s, es gibt kostenloses wifi.
Die Bergspitzen liegen mittlerweile in den Wolken.

Gefahrene km 161
Whistlers CG mit Power

 

29.08.2015 Icefields Parkway

Heute verlassen wir Jasper und fahren über den Icefields Parkway zurück nach Lake Louise.
Vorher wird noch einmal gedumpt. Ich bin wohl noch nicht ganz wach oder total schusselig, denn ich fülle ca. 1/2 Liter nonpotable water in unseren potable Tank. Dabei bin ich gar nicht blond. Sicherheitshalber lassen wir das ganze Wasser ab und füllen neues nach und somit kommen wir es kurz nach acht los.
Da wir das meiste schon gesehen haben auf diesem Parkway und das Wetter zwar nicht mehr verraucht, aber auch nicht wirklich schön ist, fahren wir durch bis zu den Tangle Falls, bei denen man auch einen Blick auf den Stutfield Gletscher werfen kann.
7 km weiter sind wir dann schon am Columbia Icefield Center. Gegen 10:45 Uhr fragen wir dort nach einer Tour auf den Gletscher. Sie starten alle 15 Min. und wir könnten um 11 mitfahren.
Ein Bus bringt uns dann in 4 Min zur Station, wo wir in den all-terrain Ice Explorer bus, ein spezielles Fahrzeug mit riesigen Reifen, das zum Fahren auf Eis geeignet ist, einsteigen. 15 Min dauert die Fahrt im Snowmobil auf das Eisfeld des Athabasca Gletschers. Wir dürfen fast 20 Min auf dem Gletscher rumlaufen oder schlittern und Fotos schießen. Die Asiaten nehmen mal wieder nur sich selbst auf….
Danach geht es wieder runter. Die ganze Tour hat ein und 1/4 Stunde gedauert.
Der Athabasca Gletscher hat eine Länge von 6 km und eine Breite von 1 km. An der tiefsten Stelle misst er 300 m Eis. Allerdings verliert er auch 15-20 m an seiner Zunge im Jahr.
Am Columbia Icefield Center kann man auf mehrere Gletscher blicken, den Dome Glacier, Athabasca Glacier, den Castleguard-, den Columbia-, den Stutfield- und den Saskatchewan-Gletscher.
Um eins steigen wir wieder in unser WoMo und fahren weiter in Richtung Lake Louise.
Das Wetter ist sehr launisch, es zieht immer mehr zu, bis es sogar zu nieseln beginnt.
Am Peyto Lake, bzw. Bow Summit halten wir noch einmal und hoffen auf einen schönen Blick auf den Gletschersee. Der Wanderweg zum Viewpoint soll zwar nur 400 m lang sein, aber er geht stetig bergauf.
Leider beginnt es zu regnen, als wir den Viewpoint erreichen. Der See erscheint demzufolge nicht türkisblau sondern eher milchig – grünlich. Zum einen Ende sieht er aus wie ein Wolfskopf erklärt ein Guide seiner Truppe – stimmt.
Um drei Uhr erreichen wir Lake Louise, tanken und dann zum CG, der ist wieder voll belegt. Gut, dass wir reserviert haben.
Den Zug, der gerade wieder tutet, habe ich die letzten drei Nächste gar nicht vermisst.
Es regnet.

Gefahrene km 235
Lake Louise CG

 

30.08.2015 Waterton Lakes NP

Super ist das Wetter immer noch nicht, aber es leuchtet blau zwischen den Wolken. Wir machen noch einen Versuch mit dem Lake Louise und erreichen kurz nach acht den leeren Parkplatz. Diverse Fotos später beschließen wir auch noch den Moraine Lake anzufahren. Der Himmel wird immer grauer und bald ist es so düster, das wir wieder umdrehen. Gleichzeitig sind vier große Busse angekommen und spucken Massen an Touris aus. Die Schlange am Plumpsklo ist schon beachtlich.
Unser Wunsch ist heute noch den Waterton Lakes NP zu erreichen.
Über Banff und Canmore fahren wir bis zum Abzweig des Road 22 South. Dann geht es durch die Foothills mit vielen idyllischen kleinen Städtchen und Ruhe kehrt ein. Keine überfüllten Park- und Campingplätze mehr. Hier ist Farmer- Cowboy- Golfer- Reiter- Biker- Land. Die 22 South scheint wie die Route 66 auf Motorradfahrer zu wirken – richtig was los auf der Straße. Ansonsten sehen wir viele Wiesen und Felder. Die Farmen scheinen recht groß zu sein und die Farmhäuser sind sehr repräsentativ. Wind scheint es auch immer zu geben, was die Zeichen am Straßenrand „Wind Gusts“ andeuten und wir auch merken. Das WoMo wird ganz schön durchgerüttelt.
In Pincher Creek tanken wir, jetzt sind es nur noch 50 km bis zum NP. Wir gehen das Risiko ein ohne Reservierung reinzufahren und es gibt überhaupt keine Probleme.
Leider regnet es seit vier Uhr heftig. Schon der kurze Sprint ins Visitorcenter durchnässt uns total. Also erst einmal aufwärmen. Es gibt wifi auf diesem CG :-)))))))))
Mittlerweile schaukelt das WoMo richtig hin und her, vom Wind geschüttelt. Die Heizung läuft volle Pulle.
Hoffentlich ist das Wetter im Yellowstone besser, sonst wird das sehr eng hier drin.

Gefahrene km 466
Waterton Townside CG

 

31.08.2015 Choteau Mountain

Die Nacht war total unheimlich. Das WoMo wurde von den Winden hin und her geschüttelt und das nicht dauerhaft, sondern in Böen. Gruselig!
Beim morgendlichen Blick auf den See, gestern haben wir wenig gesehen wegen des Regens, kann man erkennen, dass es hier wohl oft windig ist, denn die Bäume am See stehen ziemlich „windschief“. Wenn die Sonne scheinen würde, wäre dies ein traumhafter Platz um länger zu bleiben. So packen wir unsere Sachen, dumpen und fahren zum Highlight des Parks, dem Red Rock Canyon.
Zuvor halten wir noch am Prince-of-Wales Hotel. Das Hotel ist ganz aus Holz und beeindruckend. Es ist ein rustikales Eisenbahnhotel der Great Northern Railway, das einzige von einer Eisenbahngesellschaft erbaute Hotel in Kanada und wurde zur National Historic Site of Canada erklärt. Interessant ist, dass man innen alle Rohrleitungen frei verlegt hat und sieht. Aus dem Tearoom hat man einen tollen Blick auf den Waterton Lake und die Stadt.

15 km fährt man auf dem Red Rock Parkway bis man den Canyon erreicht. Dort kann man einen Loop von 0,7 km laufen, an der einen Seite des Canyons hoch und ander anderen wieder runter. Irgendwie hatte ich mir das anders vorgestellt. Wir wandern oben am Canyonrand lang, nicht unten am Wasser. Ansonsten ist er ganz nett anzusehen.
Der Waterton Lakes NP ist mit 525 km² eher kleiner und grenzt direkt an Montana und den Glacier NP. Da es sich um einen über Grenzen hinweg reichenden Park handelt, zählt er zu den Peace Parks. Peace Parks ermöglichen Menschen und Tieren sich innerhalb der Staaten frei zu bewegen, grenzenlos.
Nach dem Besuch des Red Canyons verlassen wir den Waterton Lakes NP. Es ist immer noch sehr wolkig und windig, so dass wir den Cameron Lake nicht anfahren müssen.
Waterton is quiet and uncrowded, schreibt ein Reiseführer – stimmt.

High Noon, wir erreichen die Chief Mountain Border Controll. Eine Lady hält uns an und fragt in sehr schwer verständlichem Englisch, ob wir Früchte, Fleisch oder Gemüse dabei haben. Holz fragt sie nicht nach, obwohl das vorher schon angeschlagen war, Holz darf man nicht importieren wegen der darin lebenden Insekten. Wir haben alles und Dieter lügt die Lady ganz cool an. Nö, nothing. Aber Esta haben wir und das ist schon mal gut. Ich bekomme schon Schnappatmung und Hitzewellen als sie uns bittet an den Rand zu fahren. Will sie unser WoMo inspizieren? Nein, wir werden nur hinein gebeten um unsere Fingerabdrücke und ein Foto abzugeben. Außerdem dürfen wir 12$ abdrücken, müssen aber nicht den Zettel ausfüllen mit den Fragen nach „sind sie Terrorist? Planen sie einen Anschlag“ etc.
Und dann sind wir in den USA und sehen gleich das erste Wildlife auf der Straße – cattle, Rinder. In meiner Verzweiflung auf der Suche nach Bären fotografiere ich jetzt schon Kühe….
Wir hatten gestern schon die Route festgelegt, über Babb, St. Mary, Browning, Dupuyer, Choteau, Augusta, Helena, Boulder, Ennis wollten wir nach West Yellowstone, allerdings in 2 Etappen.
In Babb gab es einen Abzweig nach Many Glacier im Glacier NP und da wir die „Going-in-the-Sun Road“ wegen unserer WoMo-Länge (größer 21 Ft) nicht befahren dürfen, schlage ich vor doch die Many Glacier Road zu fahren. Es sind auch nur 19 km bis zum Endpunkt. Auf halber Strecke biete ich Dieter an umzukehren, da nichts wirklich Interessantes zu sehen ist. Aber wir halten durch und stoppen am Ende nur um die Toiletten aufzusuchen. Dieter quatscht auf dem Parkplatz noch zwei Amis mit Fernglas an. Sie suchen den Grizzly, der oberhalb in den Bergen rumläuft. Haha denke ich noch, den sehen wir doch nie.

Die Hoffnung stirbt zu letzt, heißt es, und ich hatte sie eigentlich schon begraben. Mit Bären war’s das wohl. Aber auf der Rückfahrt aus dem Park gibt es plötzlich einen Stau, alle steigen aus und schauen auf den Berg hoch. Und dann sehen wir sie, eine Grizzlydame mit ihrem Jungen :-))) sie ist sicher 300 m weit weg, aber man kann sie sehen, wenn man weiß wo sie ist. Viele, viele Fotos werden geschossen, sicher die meisten unscharf, da die beiden sich bewegen und es schwierig ist die Kamera ruhig zu halten bei dem Wind. Amazing, awesome – auch wenn die Fotos nicht Geographic like sind, wir haben es gesehen und ein Beweisfoto.
Mittlerweile wird es Zeit das wir weiter kommen. Die Strecke über St. Mary nach Browning zieht sich unheimlich hin, da es sehr bergig ist.
Danach sind wir dann in der Weite der Prärie Montanas. Endlose Wiesen und Felder mit verstreut liegenden Farmhäusern.
Zwei lange Baustellen mit 6 und 5 Meilen halten uns ziemlich auf. Wieder wundern wir uns über die Notwendigkeit von Pilot Cars, die uns durch die Baustellen geleiten. Arbeitsbeschaffungsmaßnahme oder wirklich nötig?

In Choteau wollen wir übernachten, denn die Fahrt wird doch langsam ermüdend, außerdem scheint es der einzige größere Ort weit und breit zu sein.

Der Mountain View CG ist fast leer und Jill erklärt uns, das heute der erste klare Tag nach 14 Tagen Wildfiredunst ist. Auf dem CG gibt es wifi – wir sind wieder in der Zivilisation. Dieter hat endlich wieder Zugriff auf seine „Siedler“. ;-))

Gefahrene km 320
Choteau Mountain View CG

 

 

 

 

01.09.2015 Durch Montana

Der erste schöne Tag seit über einer Woche!!!
Der Campground in Choteau liegt zwar im Niemandsland und hat nur Schotterplätze, aber die Waschräume sind erste Klasse.
Und endlich ist wieder Sommer! Die Temperaturen liegen deutlich über denen Kanadas.
Über die 287 fahren wir durch Augusta bis Wolf Creek, danach auf der Interstate 15 über Helena bis Boulder. Im Anschluss zuckeln wir wieder über Landstraßen, zuerst die 69 bis Cardwell, dann die 287 wieder bis Ennis. Es geht über einige Pässe und an vielen Wiesen vorbei durch die Hügel vor den Rockies.

In Ennis biegen wir rechts ab, ich möchte Virginia City und Nevada City, zwei pittoreske Goldrauschstädtchen aus den späten 19. Jahrhundert, besichtigen. Virginia City ist nach 12 Meilen erreicht und die Hauptstraße der Stadt ist praktisch ein Museum, eine lebende Geisterstadt, in der die Zeit stehen geblieben ist. In vielen Häusern kann die Inneneinrichtung bewundern. Es gibt verschiedene Haushaltswarengeschäfte, Saloons, Buchdrucker, Sattler und vieles mehr. Waltons wir kommen. Gleich biegt John Boy um die Ecke.
In Nevada City, 2 km weiter, sind fast alle Türen geschlossen und die Fenster nicht einsehbar. Lediglich das Museum ist geöffnet, will aber 8$ Eintritt. Auf der anderen Straßenseite ist noch der Bahnhof und einige alte Loks und Waggons zu sehen und damit hat sich das mit Nevada.
Langsam glaube ich, dass wir die kurzen Hosen nicht umsonst mitgenommen haben :-))

Zurück geht es nach Ennis, wo wir die Kirche mit dem direkten Draht zu Himmel entdecken und tanken. Auch Ennis ist ein altes Westernstädtchen.
Letzter Stopp vor dem Yellowstone ist die Earthquake Area. Hier kam es am 17.8.1959 zu einem Erdbeben der Stärke 7,5. Durch die Verschiebung zweier Erdfalten fielen Uferabschnitte am Hebgen Lake bis zu 6 m ab und begruben Hütten, Campingplätze und einen Teil der Straße. Einige Meilen flussabwärts kam es zu einem Erdrutsch, 6 Mio Tonnen Geröll blockierten den Madison River und stauten ihn zum Earthquake Lake auf, der wiederum einige Hütten begrub. Am „Night of Terror Point“ kann man sehen, wo der CG nachts verschwand. Viele konnten sich retten, aber 28 Menschen starben in dieser Nacht.

Der Ranger im Visitorcenter empfiehlt uns den Bakers Hole CG für heute Nacht, den wir um halb sechs erreichen. Ein Platz ist noch frei. Mal sehen wie das weitergeht….

Gefahrene km 500
Bakers Hole CG, near Yellowstone

 

02.09.2015 „und ewig sprühen die Geysire“

Es geht mal wieder früh los, wir wollen uns einen Campground im Yellowstone NP sichern und das heißt „First come, First Served“.
Um acht öffnet der Madison CG seine Rezeption und wir stehen pünktlich davor. Leider müssen wir feststellen, dass nur Fishing Bridge CG Plätze mit Strom anbietet und das ist eigentlich der unschönste CG, da die Plätze eng beieinander liegen und auf Schotter sind. Aber wir brauchen Strom, letzte Nacht war es nur noch 12° C im WoMo, obwohl wir bei 27° C schlafen gegangen sind.
Wir buchen also 3 Nächte Fishing Bridge und haben Zeit uns den Park anzusehen.
Einige Bisons sind uns schon über den Weg gelaufen.
Der Yellowstone NP ist der älteste Nationalpark der Welt und ein geothermales Wunderland. Er besitzt rund 10 000 thermal aktive Stellen, davon knapp 300 Geysire. Nur Island, Kamschatka und Neuseeland verfügen über ähnlich aktive Thermalbecken. Yellowstone ist aber nicht nur thermales Land, auch endlose Wälder bieten vielen Tieren Raum und Schutz.
Beim Firehole Canyon Drive grast ein Bison nahe dem Parkplatz und Dieter hält mal wieder den nötigen Abstand (30 m) nicht ein.
Erster größerer Stopp ist das Lower Geysir Basin mit den Fountain Paint Pots. Der 0,8 km Loop führt an verschiedenen Geysiren, Fumarolen und heißen Quellen vorbei und ist schon mal eine schöne Einstimmung auf das, was noch folgt.
Nächster Stopp ist das Midway Geysir Basin, auch es heißt wieder einen 0,8 km Loop zu laufen. Hier ist die „Grand Prismatic Spring“ zu sehen, eine Quelle mit einem Durchmesser von 100 m², die am Rand durch Bakterien grünlich und orange leuchtet. Phantastisch, wir werden an den Champagnerpool in Rotorua erinnert.
Am Old Faithful, dem Upper Geysir Basin parken wir – in den USA ist man besser auf RVs eingestellt, es gibt reichlich Parkplätze.
Im Informationcenter informieren wir uns über den nächsten Ausbruch des Old Faithful, er soll um 11:25 Uhr, +\- 10 Min. Passt! Wir nehmen schon um 11:10 Uhr auf den Bänken Platz und der Geysir spuckt pünktlich vom 11:20 Uhr literweise das Wasser in die Luft. Er ist nicht nur das Wahrzeichen des NP, er katapultiert auch alle 90 Min bis zu 32 000 l Wasser 30-55 m hoch in die Luft. Die Show dauert jeweils 2-5 Min. und ist beeindruckend.
Um den Old Faithful rum gibt es verschiedene Trails, einer führt zum Morning Glory Pool, den ich unbedingt sehen möchte, der Loop ist viereinhalb Kilometer lang. Wir starten am Visitorcenter und gehen am Geysir Hill lang, vorbei am Behive, der Heart Spring und der Lions Group. Alle blubbern ruhig vor sich hin, den Grand Geysir sehen wir nur von weitem eruptieren, als wir da sind ist er fertig. Es folgen Beauty Pool, wunderschön, und viele andere heiße Quellen. Am Grotto Geysir pumpt die Grotto Fountain unermüdlich das Wasser, fast könnte man glauben, da steckt eine elektrische Pumpe dahinter. Während wir zuschauen, bricht auch der Grotto Geysir aus.
Und dann endlich sind wir am Morning Glory Pool, benannt nach der Purpurwinde, der Quelle, die durch Touris eigentlich zerstört wurde. Die hineingeworfenen Geldstücke und Felsen haben die Temperatur des Wasser gesenkt, so dass sie nicht mehr sprudelt. Außerdem ist die blaue Farbe in Grün umgeschlagen. Nichts desto trotz bietet sie einen amazing Anblick. Morning Glory soll der schönste und farbenprächtigste Pool im Park sein.
So, nun alles zurück, vielleicht schaffen wir es zum nächsten Old Faithful Ausbruch.
Gut 2 Stunden haben wir für den Loop gebraucht und sitzen kurz nach zwei wieder auf dem Bänken des Amphitheaters am „alten Getreuen“. Und der benimmt sich wie eine Lady und zickt rum. Statt um 14:20 Uhr bricht er erst um 14:45 Uhr aus – auch beim zweiten Mal ist das awesome.
Um kurz vor vier fahren wir weiter zum unserem RV Platz. Die Fahrt dauert eine gute Stunde, es sind auch 61 km.

Gefahrene km 125
Fishing Bridge RV Park

 

03.09.2015 Yellowstone

Heute Nacht hat es stark geregnet, wieder um drei, und gewittert. Morgens ist über dem CG ein toller Regenbogen zu sehen.
Start halb acht in Richtung Norden zum Canyon Village.
Erster Stopp: Mud Vulcano
Dragon’s Mouth Spring dampft so stark, dass wir nur Nebelbilder erzeugen. Die Crow Indianer sagten, der Dampf sieht aus wie von einem wütenden Bison, ein europäischer Einwanderer gab der Quelle den endgülten Namen. Am Mud Vulcano vorbei gehen wir zur Grizzly Fumarole – ein Flopp, und dann zur Mud Caldaron. So richtig Mud blubbert hier nicht, das kennen wir aus Island anders.
Weiter geht es zur Sulphur Caldron, der sauersten Quelle im Park. Ihr pH -Wert ist 1 und fast so stark wie Batteriesäure. Der Name entstand wegen des vielen Schwefels im Wasser.
Ein Stück weiter die Straße hoch halten viele Autos und so suchen auch wir uns einen Platz und fragen nach, was da denn gesehen wird. Es sind alles Leute, die Wölfe beobachten wollen mit riesigen Ferngläsern und technischer Unterstützung von Rangern, denn einige Wölfe sind getrackt und werden mit Sendern verfolgt. Nichts für uns! Wir frühstücken erst einmal.
Kurz vor Canyon Village fahren wir in den South Rim Drive zum Grand Canyon of the Yellowstone River. Am Uncle Tom’s Point hat man einen schönen Blick auf den Upper Fall, der 33 m über einen Vulkanfelsen in den Canyon stürzt. 800 m Straße weiter ist der Artist Point, der meist fotografierteste Ausblick Yellowstones. Man kann von ihm sowohl den Lower Fall mit 93 m Höhe sehen, als auch in die andere Richtung des Canyons blicken. Amazing! (10:30 Uhr)
Danach befahren wir noch den North Rim Drive, eine Einbahnstraße die im Canyon Village endet. An dieser Strecke sind die Parkplätze für RVs sehr beschränkt, besonders, wenn die wenigen noch von PKWs belegt sind :-(((
Wir empfanden aber den Blick in den Canyon vom Artist Point viel schöner als den Grand View, obwohl wir dort auf einen Adlerhorst schauen konnten.
Im Village tanken wir und fahren weiter zum Artist Paintpot. Man soll dort viele farbige Pools auf einem 1,8 km Loop sehen. Vielleicht sind wir schon übersättigt, aber so besonders fanden wir es nicht. Lediglich ein echter Mudpool am Ende war schön, da anders.
Im Norris Geysir Basin nehmen wir uns nur das Porcelain Basin vor, da man dort Pools in allen Regenbogenfarben sehen kann. Na ja…
Der Ledge Geysir am Beginn des Trails dampft wie eine Lokomotive, kontinuierlich und ziemlich stark.
Da wir schon auf halber Strecke sind, fahren wir weiter in den Norden zu den Mammoth Hot Springs, dem Pamukkale der USA. Die ersten 7 Meilen sind allerdings Baustelle, da die Straße neu gemacht wird. „expect delays“ – machen wir, wir haben ja Urlaub.
34 km ziehen sich ganz schön hin. Angekommen gehen wir auch den einen oder anderen Loop über die Kalksinterterassen. Die erste ist die Minerva Terrace, die schon ganz trocken ist. Von der Mound & Jupiter Terrace fließt schon etwas Wasser und die schönste ist die Palette Spring, da dort noch richtig feuchte Becken zu sehen sind.
Ein Foto vom Liberty Cab, eine 11 m hohe erkaltete Quelle, die jetzt wie ein Hoodoo aussieht und wir fahren weiter in den Ort.
Es ist schon 16:20 Uhr und eigentlich sollte heute ein kurzer Tag sein, deshalb wird es Zeit zum CG zu fahren. Die Strecke über Tower-Roosevelt ist ziemlich lang und führt über den höchsten Teil des NP. Die Straße ist eng und kurvenreich – mir reicht es die einmal zu befahren. Relativ weit oben, nahe dem Mt. Washburn stehen ein paar Gabelböcke am Straßenrand.
Um 20:15 Uhr stehen wir dann endlich wieder auf E 165 – war ein langer Tag.
Sonne haben wir wieder reichlich bekommen ;-))
Und wie jeden Abend/Nacht regnet es. Heute schon um halb elf, richtig heftig.

Gefahrene Km 195
Fishing Bridge RV Park

 

04.09.2015 Yellowstone

Es ist wieder kälter geworden nachts, vielleicht sollten wir heute Abend doch die Heizung durchlaufen lassen, obwohl es abends noch locker 22° C ist.
Als wir den CG verlassen, steht hinter der Fishing Bridge eine Herde Bisons und grast friedlich am Straßenrand. Dieter kann sich zurückhalten und bleibt auf der anderen Straßenseite, aber das eine oder andere Bison schnaubt schon mal wütend. Als wir den Turnout verlassen, blockieren die Bisons die Brücke.
Im Hayden Valley ist es so nebelig, dass die Sichtweite unter 50 m ist. Selbst wenn große Herden im Tal stehen würden, könnte man sie kaum erkennen.
Am South Rim Drive biegen wir ein weiteres Mal ab, da er aus unserer Sicht die schönsten Blicke in den Canyon bietet. Am Artist Point sieht man einen Regenbogen unten am Lower Fall. Beeindruckend!
Nach Beendigung der Fotosession am Artist Point und auf dem Weg zum WoMo sieht Dieter plötzlich einen Bären. Direkt oberhalb des Parkplatzes und für meine Verhältnisse ziemlich nahe bei uns, da wir nicht den Schutz eines Autos um uns hatten. Auch wenn es nur ein junger Grizzly war, der hätte mir nicht im Dunklen entgegen kommen dürfen – im Hellen auch nicht.
Wir haben unseren zweiten Bären gesehen! :-)))
Dann geht es ohne Unterbrechung über Norris und Madison nach West Yellowstone, in die Zivilisation. Wir wollen doch noch einmal Grizzly richtig nahe sehen und fahren das Grizzly &Wolfes Discovery Center an. Ganz so wie der Park in Alaska ist es nicht, aber sie lassen immer eine dreiviertel Stunde einen oder mehrere Grizzlys in ein Freigehege, damit man sie sehen und fotografieren kann. Zuerst kommen Kobuk und Nakina raus, Geschwister aus Alaska. So ein Grizzly ist doch schon ganz schön groß!
Da wir zwei Tage lang mehrfach für unsere 11,50$ each reinkönnen, gehen wir erst einmal im Supermarkt einkaufen und Pizza essen. Wer weiß, ob wir heute noch was bekommen?
Danach besuchen wir noch einmal die Bären. Jetzt ist Sam draußen, ein Riese aus Alaska.
Neben dem Discovery Center ist ein McD und dort gibt es immer wifi, sogar auf dem Parkplatz. Schnell Mails checken – nichts wichtiges, und Whatsapp ansehen und beantworten. Ist das schön!!!! Ich komme mir vor wie auf unserer Kreuzfahrt wenn wir im Hafen anlegten und endlich Netz hatten.
16 Uhr, wir fahren wieder in den NP.

Zwischen Firehole Canyon und Firehole Flat überquert eine Herde Bisons die Straße und staut den ganzen Verkehr. Sie gehen direkt vor unserem WoMo und um unser WoMo rum. Wahnsinn! Man könnte sie streicheln, wenn sie mir nicht so viel Respekt einflößen würden. Dieter muss ich fast festhalten, sonst wäre er aus dem Auto gesprungen.
Unterwegs halten wir dann noch für ein paar Mule deers und ein Wapiti weit entfernt.
Kurzer Stopp am Old Faithful, wir wollen noch einmal bis zum Beauty Pool und der Chromatic Spring gehen. Nachmittags ist es lichttechnisch nicht so gut, da viele Quellen im Gegenlicht liegen. Der Anemone Geysir eruptiert gerade und der Sawmill Geysir sprüht uns richtig mit Schwefeldampf ein.

Wollten wir heute nicht einen ruhigen Tag machen und eher auf dem CG sein? Dieter meint noch „erholen können wir uns wieder zu Hause“ – stimmt.
Es beginnt zu regnen und überall entstehen Regenbögen – awesome.

Gefahrene km 210
Fishing Bridge CG

 

05.09.2015 Grand Teton – Bergriesen und Salbeiwiesen

Damit wir für die nächsten 2 Nächte einen CG im Grand Teton bekommen (nicht reservierbar), starten wir schon um 7 Uhr. Das lange Wochenende mit dem Labourday (Tag der Arbeit, am Montag) ist voll im Gange und im Yellowstone ist alles ausgebucht.

Am West Thumb Geysir Basin stoppen wir kurz und machen den kleinen 400 m Rundweg, da ich gelesen habe, dass es mystisch morgens dort aussehen soll. Ja, hat schon was, der See im Hintergrund und die dampfenden Quellen, aber nur in der Übersicht. Die einzelnen Pots sehen nicht so toll aus.
Nach dem kurzen Stopp fahren wir weiter in Richtung Jackson. Nach dem Verlassen des
Yellowstone halten wir nur für „very Short Fotostopps“, am Lewis Fall, um ein erstes Bild der Teton Range und um die immer wieder entstehenden Regenbögen aufzunehmen.
Das Wetter ist nicht besonders gut, denn es regnet immer wieder mal.
10 Uhr erreichen wir den Gros Ventre CG und bekommen tatsächlich noch eine Site mit Electricity, Nr D 202. Duschen gibt es hier nicht und auf der Toilette weder Spiegel, noch Seife oder einen Handtrockner. Alles sehr einfach, aber der Stellplatz ist ok und hat sogar einen Picknicktisch und ein Firepint.
Im Grand Teton wechselt, wie auch im Yellowstone, das Wetter im Handumdrehen. Woher noch Regen, jetzt Sonnenschein.
11:15 Uhr brechen wir wieder auf zu einer kleinen Runde. Gleich nach dem CG müssen wir anhalten, denn da steht ein Elch in den Salbeiwiesen und grast gemütlich vor sich hin. Eine ganze Schaar von Touris steht schon mit riesigen Objektiven am Rande und hofft auf das Foto des Jahres. Wir auch.
Hinter Kelly haben wir den ersten schöne Blick auf die Teton Range.
Wer dem Gebirge den Namen Teton (Titten) gegeben hat, hat entweder noch nie eine weibliche Brust gesehen oder nur eine sehr aussergewöhnliche Subspecies kennengelernt.
Da die Mormon Row zu matschig ist, können wir nur einen kleinen Teil der Mormonensiedlung von der Antelope Flats Road aus sehen. Aber es ist das Holzhaus dabei, das auf vielen Bildern zu sehen ist, die Moulton Barn.
Danach fahren wir rechts auf die Mainroad bis zum Snake River Overlook. Der Snake River, bei Karl May tatsächlich Schlangenfluss genannt, schlängelt sich schlangenartig durch die Botanik, daher der Name. Der Blick von dort auf das Gebirge ist schon gut, aber haut uns nicht um.
Zurück zu Schwabacher’s Landing: Die kleine Straße hinunter wird nach kurzer Zeit zur Schotterpiste und der Parkplatz unten ist auch nicht wirklich WoMo geeignet. Dafür ist der Blick aber super, auch wenn es bedingt durch den Wind kaum Spiegelungen in den Bieberteichen gibt.
Weiter geht’s zum Craig Thomas Discovery & Visitor Center und danach nach Jackson, der nächsten großen Stadt vor dem NP. Wow, ein Einkaufsparadies. Brauchen wir das?
Jackson ist ein 8500 Einwohner Städtchen das ganzjährig Touris bedient. Im Winter ist es Skigebiet und im Sommer das Tor zur Teton Range und Yellowstone.
In der Town Tavern, einer Sportsbar essen wir zu Mittag (16 Uhr) mit Blick auf den Town Square und seinen Bögen aus Wapitigeweihen.
Ein kurzer Bummel durch ein paar Straßen und dann zurück zum CG, Hausputz, damit unser junges Paar morgen keinen Hygieneschock bekommt.

Gefahrene km 260
Gros Ventre CG

 

06.09.2015 Grand Teton

Der erste Blick aus dem Fenster um sieben zeigt, dass wir wieder fluchtartig den Campground verlassen werden. Die Sonne scheint und wir erwarten tolle Bilder von der Teton Range.
Wir fahren durch bis Schwabacher’s Landing. Nochmal die Schotterpiste…
Aber es ist windstill und die Spiegelung der Berge im Wasser sieht wirklich toll aus.
An der Deadmans Bar Road, wo man einen Riverzugang hat, drehen wir nach 5 m um, denn es geht mit 19% Steigung bergab. Das schafft unser Ford nicht. Selbst Kamikaze-Dieter wagt keinen Versuch! Bin ich froh, mein Adrenalinspiegel steigt auf manchen Strecken schon hin und wieder an.
Auf der Strecke nordwärts stehen plötzlich viele Autos, vorn und hinten an den Schlangen stehen Ranger zu Sicherung. Etwas besonders Interessantes muss da sein. Zwei Grizzlys laufen durch die Salbeiwiesen. Sie sind allerdings so weit entfernt, dass man sie selbst mit dem Fernglas nur sehen kann wenn sie sich bewegen. Ich mache trotzdem einige Beweis- Suchbilder und weiter geht’s.
Der Oxbow Bend Turnout ist relativ unscheinbar. Parkplätze sind auch nur begrenzt vorhanden. Diesmal spiegeln sich der 3842 m hohe Mt. Moran im Snake River.
Danach geht es zum Jenny Lake Drive. Die Aussicht ist nett, aber die Bergseen in den kanadischen Rockies waren weitaus schöner, nur das Wetter ist hier unschlagbar.
Der letzte Punkt auf meiner „Grand Teton to do list“ ist die Chapel of Transformation. Sie liegt im Menor’s Ferry Historic Bereich. Wir haben Glück, der Asiatenbus verlässt gerade den Parkplatz. :-))) Die Kirche selbst erinnert uns ein wenig an die Chapel of the Good Sheperd in Neuseeland, denn sie hat auch ein großes Fenster hinter dem Altar, das das Panorama zeigt. Sie ist allerdings eine Blockhauskirche und hat keinen dekorativen Busch vor der Tür. Da muss Dieter mit dem unschönen Salbeigestrüpp vorlieb nehmen.
Wir erkunden dann noch den historischen Bezirk des Herrn Menor und fahren dann zum Visitorcenter.
Hallo Welt, wir sind noch da! Kommunikation statt Information heißt es für uns.

Wir treffen uns mit Christian und KC am Visitorcenter in Jackson.

Gefahrene km 158
Gros Ventre CG

 

07.09.2015 Grand Teton

Erstes Mal, dass wir nicht fluchtartig morgens den CG verlassen und dort in Ruhe in der Sonne zu viert frühstücken. Es ist allerdings noch relativ frisch.
Wir besprechen den Fahrplan und stoppen heute nur an Mormon Row, Snake River Outlook und Oxbow Bend.
In der historischen Jackson Lake Lodge nehmen wir einem Mittagssnack und schauen dabei auf die Willow Flats, in denen weit weit weg ein Elch steht.
Nächster Stopp ist dann schon im Yellowstone am West Thumb, diesmal gibt es den großen 800 m Rundgang und auch einige Fotos mit Personen. Danach checken wir im Fishing Bridge CG ein und wechseln in Christians Ford Titanium zur Weiterfahrt.
South Rim Drive – Canon Village.
Auf dem Rückweg zum CG kommen wir an einem Bären vorbei. Obwohl er immer noch weit weg ist, kann man ihn erkennen, wenn man weiß, wo man suchen muss. Da es schon dämmert, kann nur meine kleine Kamera ihn erfassen.

Gefahrene km 173
Fishing Bridge CG

 

08.09.2015 Yellowstone

Auf dem Mietwagen von Christian und KC ist Frost. :-(( Gut, dass die ganze Nacht die Heizung lief.
Heute fahren wir wieder mit dem kleinen „Race-Car“ der beiden.
Fishing Bridge – Old Faithful, Walk zum Morning Glory, Eruption Old Faithful um 2:35 Uhr
Snack im Geysir Grill und Weiterfahrt zum Midway Geysir Basin
Firehole Lake Drive, auf den durften wir mit dem RV nicht und sind jetzt gespannt auf Wildlife. Schon nach wenigen Metern ein Stopp vor uns. Ein Wolf (wir behaupten einfach mal, dass es einer ist, vielleicht ist es auch nur ein Coyote), überquert die Straße. Alle anderen Autos fahren weiter. Christian parkt und Dieter, Christian und KC gehen in den Wald dem Wolf hinterher. Und dann kommen sie gar nicht wieder. Nach einer gefühlten Stunde, waren sicher nur 10 Min, hält vor mir ein Ranger an und kommt ans Auto. Er fragt:“Where are the others?“ Und als ich ihm antworte im Wald, „That’s not allowed. Call them back. I will be here in 10 Min.“ Ich nehme mein Handy und tue so, als ob ich anrufen will. Der Typ ist gut. Was glaubt der denn, wo wir sind? Ich habe jedenfalls kein Netz. Soll ich in den Wald schreien? Mein Blutrdruck ist sicher fast 200 und der Adrenalinspiegel hoch. Nach wenigen Minuten kommen die drei quietschvergnügt aus dem Wald. Das brauche ich nicht noch mal.

Weiter am Fountain Flat Drive sehen wir noch einige Bisons und einen Coyoten.
Danach machen wir uns auf den Heimweg und vollenden damit den Loop. Im Canyon Lodge Dining versuchen wir erneut einen Tisch zu bekommen und es geht deutlich schneller als gestern. Nach 20 Min sitzen wir am Tisch, das Essen war allerdings nicht so toll.
Im Hayden Valley sieht KC dann noch ein paar Hirsche, aber es ist schon etwas zu dunkel.

Gefahrene km 0
Fishing Bridge CG

 

09.09.2015 Yellowstone

Halb elf starten wir eine letzte gemeinsame (hintereinander) Fahrt im Yellowstone. Eigentlich wollten wir etwas wandern, aber die Wanderwege sind uns alle zu lang, also fahren wir zum Norris Geysir Basin. Der Rundgang um das Back Basin ist 2,4 km lang und passt für uns. Wir sehen noch mehr Geysire und Pools und haben alle langsam genug davon. Der Rundgang dauert 1 Std und danach verabschieden wir uns um 13:30 Uhr von den beiden. :-((((( ist schon ein recht trauriger Moment für uns.
Christian und KC fahren jetzt zurück nach Fishing Bridge und dann in die Badlands. Wir fahren zunächst nach West Yellowstone und dann beginnt die Rückfahrt nach Calgary zum Flughafen. Über die 191 nach Belgrade durch sehr gebirgiges Gebiet, dann die Insterstate 90 bis Three Forks und die 297 Richtung Helena. Da es schon ziemlich spät ist, beschließen wir bei Townsend einen CG zu suchen. In Townsend ist der Hund begraben, also weiter. 12 Meilen später, in Winston ist dann ein Abzweig zu einem KO Campground. 37,50$ mit Power am A… der Welt ist nicht billig, aber wir brauchen langsam einen Platz, denn es ist halb sieben und wir sind kaputt.

Gefahrene km 343
Silos KOA CG Townsend, Winston

 

10.09.2015 Zurück durch Montana

In Montana, im Land des „Big Sky“ sind nicht nur die Sonnenuntergänge sehr farbintensiv, sondern auch die Sonnenaufgänge.
Gegen neun verlassen wir den KOA Campground in Richtung Norden.
Ab Helena befahren wir die Interstate 15, es geht wieder in die Berge und lange Zeit auch am Missouri entlang. Wunderschöne Landschaft!
Eigentlich bin ich nicht richtig vorbereitet für diese Gegend, da wir dachten, wir fahren nur schnell durch bis Calgary. Nun haben wir aber etwas mehr Zeit und überlegen an Hand von spärlichem Infomaterial, was wir ansehen könnten.
Gestern sind wir schon durch Manhattan gefahren und heute halten wir in Ulm. Interessant, was man alles in so kurzer Zeit besuchen kann. Ulm ist ein Kaff, nur ein paar Farmhäuser und eine Tanke.
Im Visitorcenter in Great Falls empfiehlt uns die Lady alle Museen der Stadt und die Great Falls. Sie erklärt uns noch den Weg dahin, weiß aber nicht, dass der Ryan Island Park geschlossen ist und so fahren wir 15 Meilen durch die Pampa – tatsächlich Pampa, nichts außer abgemähten Feldern und Himmel – haben dann einen seitlichen Blick auf die sparsamen Fälle – und das sind die größten am Ort – und fahren dann wieder zurück. Captain Lewis, der die Fälle entdeckt hat, hatte noch einen ganz anderen Blick darauf, aber damals gab es auch noch keine Wasserkraftwerke, die den Strom stoppten.
Alles in allem haben wir fast 3 Stunden in Great Falls verbracht, aber nicht wirklich was gesehen oder erlebt.
Wir fahren also weiter auf der Interstate nach Norden bis Shelby. Hier wollen wir Reste für die letzten zwei Frühstücke einkaufen und irren erst planlos durch die eigentlich gar nicht so große Stadt. Auto- und Reifenhändler gibt es reichlich. Endlich finden wir einen Albertsons, der sich nur für Kenner der Groceriestore-Szene ersichtlich zeigt.
Mit dem Host auf dem RV Platz in Shelby geraten wir an unsere Grenzen, so schlecht haben wir in diesem Urlaub noch nie jemanden nicht verstanden.
Und wir haben wieder befahrene Eisenbahngleise dicht bei uns.

Gefahrene km 400
Lewis & Clark RV Park, Shelby

 

11.09.2015 Letzte Etappe nach Calgery – Flug gecancelled

Heute morgen um 7:39 Uhr erreichte uns die Horror-Mail, dass unser Flug gecancelled wurde. Im ersten Moment denken wir noch, die werden uns schon irgendwie zurückbringen nach Hannover. Wie gut, dass Dieter sein Guthaben bei Skype immer aktualisiert. KLM wird nun angerufen. Der erste Anruf bricht nach 27 Min ab ohne Erfolg. Erneut Warteschlange. Der gute Mann aus dem Ostblock im Callcenter hat leider sehr wenig Befugnisse und muss immer wieder Rücksprache halten. Alle Flüge ausgebucht, oder nur Business Class, das darf er nicht buchen. KLM wird sich auf unseren Beschwerdebrief schon freuen können. Die einzige Möglichkeit ist mittags ab 12:39 über Seattle, dort fast 5 Stunden Aufenthalt, 18:01 weiter nach Amsterdam, Ankunft 13 Uhr, Abflug 20:35 Uhr, Ankunft Hannover dann 21:35 statt 10:20 Uhr. Wir sind begeistert :-((( mangels Alternative lassen wir den Flug buchen. Der Typ hat uns nicht mal gefragt, ob wir ESTA haben, ohne könnten wir gar nicht über Seattle fliegen…
Wie gut, dass dieser CG wifi hatte!
Auf der letzten Etappe nach Calgary ist mir schon etwas mulmig, denn eine Bestätigung haben wir noch nicht.
Gegen 12 erreichen wir die Grenze Sweetgrass und reisen wieder in Kanada ein. Ist immer einfacher als der andere Weg, keine Fingerabdrücke oder Fotos….
Unterwegs halten wir einmal an einem McD um Mails zu checken, noch keine Antwort…
Halb fünf erreichen wir einen CG bei Calgary, der am günstigsten zum Flughafen liegt.
Wifi!!! Und endlich kommt die Bestätigung und die E-Tickets. Für die Langstrecke können wir noch einen Sitzplatz nebeneinander reservieren, natürlich hinten in der Mitte :-(((

Gefahrene km 412
Mountain View CG Calgary

 

12.09.2015 Auf dem Sprung zurück nach Hause

7 Uhr aufstehen, dumpen und los zum Cruise Canada Schalter – der macht entgegen den Angaben auf dem Infozettel erst um 9 auf. Einige Angestellte sind aber schon da und nehmen uns den Wagen ab, bestellen ein Taxi und gegen Übergabe unserer Park-Jahreskarte bekommen wir einen kostenlosen Transfer zum Flughafen.

Flug Calgary – Amsterdam 15:20 ab – 8:15 an hahah, schön wäre es gewesen!

8:40 Uhr sind wir am Airport und fragen bei Delta an, ob noch eine Änderung des Fluges möglich ist. Nein! Aber sie sind glücklich, dass wir ESTA haben….
Die „Priority“- Lady checkt uns ein, was normalerweise Self Check in ist und wir bekommen für den ersten Flug sogar Plätze mit großer Beinfreiheit.
12:39 Uhr ab Calgary – an 13:10 in Seattle, und wir gewinnen noch eine zusätzliche Stunde Wartezeit durch dir Zeitumstellung :-(((
17:56 Uhr ab Seattle – an 12:40 Uhr Amsterdam

 

13.09.2015 Rückreise

In Amsterdam haben wir allerdings die Möglichkeit den späten Flug in einen früheren um 16:40 umzubuchen.
18 Uhr, endlich in Hannover, unser Gepäck ist noch unterwegs, wo auch immer.

Für eine vollständige Rückerstattung des Fluges reicht die Verspätung noch – so günstig sind wir noch nie geflogen – ab jetzt nur noch KLM. ;-)))

Andi holt uns ab :-))
Halb acht – wieder in Hildesheim! Auspacken müssen wir nicht, also können wir frühzeitig ins Bett.

 

Fazit

– Bisons gibt es im Yellowstone gefühlt so viel wie Elefanten im Chobe.

– „Bear Contry“ und „Bear Migration Area“ kann ich während des Urlaubs nicht mehr hören. Wo sind denn die ganzen Bären? Wenn ich ehrlich bin, möchte ich allerdings nur einen Bären sehen, wenn ich mich im sicheren Auto befinde, dann aber ganz nah dran :-))) und am besten mit einem Lachs im Maul ;-)))

– Warum Asiaten immer nur sich selbst in seltsamen Posen und Grimassen schneidend und nicht die Highlights fotografieren, ist mir immer noch unverständlich. Sie scheinen auch eine neue Art der Kameras entwickelt zu haben, eine die Hörbilder produziert, denn alle schreien immer irgendetwas bei den Aufnahmen.

– Noch schlimmer als ein Bus mit Asiaten ist ein Bus mit asiatischen Jugendlichen!
Wie gut, dass die immer nur eine begrenzte Zeit haben …..

– Die Visitorcenter sind die Gebäude in jeder Stadt, die am häufigsten besucht werden, denn hier gibt es freies Wifi, auch davor. Deshalb sind sie stark frequentiert, auch auf dem Rasen von ihnen liegen/sitzen die Touris und tippen auf ihren Smartphones oder Tablets.

Weitere Fotos gibt es wie immer in der Fotogalerie oder gern (in Posterauflösung) auch als Kauf ;-)))