Geschrieben von: Conny Beckötter

Kon’nichiwa Nihon

Dienstag 26.6.2018 Anreise

Lufthansa Flug 13:15 – 14:20 Hannover – München, 16:40 – 10:50 München Tokyo

Mittwoch 27.6.2018 Yokohama

11 Uhr, Landung Tokyo Haneda. Alles läuft in Japan sehr geordnet und gut strukturiert ab.

Als erstes holen wir das portable Wifi ab, damit wir allzeit online sind, wechseln Geld um und testen die ersten japanischen Toiletten. Fantastisch, eine öffentliche Flughafen-Toilette, die pikobello sauber ist, mit beheizter Brille und eingespielten Geräuschen, damit man nicht hört, was dort passiert. Wir sind in Japan!

Danach fahren wir mit dem Airport Limousine Bus zum Hotel, Dauer ca. 1 Stunde.

Unsere Zimmer sind im InterContinental Yokohama Grand, ein super Zimmer im 12. Stock!

Nach einer kurzen Jetlag – Pause brechen wir zu einem Spaziergang auf: Red Brick Warehouse, Osanbashi Pier und zurück.

Donnerstag 28.6.2018 Hakone

Zonta Day Tour nach Hakone (8h) Start 9:00

“Leave Yokohama behind and transfer to Hakone by coach, the gateway to Mt Fuji. Your first stop will be at Owakudani, a mountain station for the world’s second-longest cable car. Here you’ll see the sulphurous fumes and hot springs that shape this active volcanic area. Afterwards we’ll head down the ropeway to Togendai base station and board the pirate ship on Lake Ashi. We end our day in Hakone with a lunch at Hakone Hotel.” – So steht es in der Tourbeschreibung.

Für uns heißt das: 6:30 Uhr aufstehen.

8:40 Uhr, Treffen in der Lobby – obwohl wir pünktlich sind, sind wir eigentlich zu spät dran, alle sind schon unterwegs zum Bus und wir traben hinterher.

Abfahrt 8:56 Uhr – überpünktlich

Da der Expressway gestaut sein soll – ein Unfall, fahren wir an der Küste lang mit Blick auf den Pazifik und auf schwarze Strände. Die Fahrt dauert statt 60 Minuten dann deutlich länger ☹ Und es dauert…. neben uns der ältere Herr duftet eher unangenehm – Unfall in der Toilette?

Wir fahren durch Kamakura, Ossawara und Hakone. Durch Hakone durch geht es über Serpentinen auf einen Berg, Sengokukara sagt die Ortungsapp. Fast drei Stunden haben wir für 70 km gebraucht. Hier sollen wir einen traumhaften Blick auf den Ashi See haben – fällt allerdings wegen Nebel aus. Dafür können wir schöne Gruppenbilder im Nebel machen. Es ist windig und so nebelig, dass man denkt es nieselt.

Vor Ort gibt es schwarze Eier (Kuro-Tamago) – in muddy water gekocht. Die Schale der Eier färbt sich schwarz durch den Mineralien- und Schwefelgehalt in den Quellen von Hakone. Durch den hohen Schwefelgehalt der heißen Quellen von Hakone nehmen die Eier zusätzlich einen charakteristischen salzig-schwefeligen Geschmack an – sie sind aber nicht mit den fermentierten hundertjährigen Eiern zu verwechseln, deren Inneres auch schwarz ist. Petra kauft ein Set mit 5 Eiern und wir testen – schmecken ganz normal, wie gekochte Eier. Aber wir leben jetzt pro Ei um 7 Jahre länger, besagt die Legende.

Nach einer dreiviertel Stunde geht es den Berg runter nach Hakone zu einem Hotel, in dem wir ein Lunch Buffet bekommen. Die Seilbahnfahrt den Berg runter und die Piratenbootstour entfällt wetterbedingt. Richtige Alternativen für das entfallene Programm gibt es nicht. Wir bekommen den Eintritt in ein Mini -Freilichtmuseum, das Hakone Sekisho, eine alte Zollstation der Samurai, für die wir eine halbe Stunde Zeit haben.

Nach dem Lunch begeben wir uns auf einen Spaziergang am Wasser lang. Für ein mäßiges Mittagessen haben wir den halben Tag im Bus gesessen. Abfahrt des Busses um 15 Uhr, diesmal über den Expressway, so dass wir schon um 16:15 Uhr zurück am Hotel sind.

Zonta International Convention Registration – deshalb sind wir in Japan!

Zum Abendessen gehen wir mit zwei weiteren Zontians, Katharina und Anja nach Chinatown und landen in einem chinesischen Restaurant ohne englische Karte 😊 spannend! Man bestellt durch Zeigen auf der Foto – Menükarte.

Freitag 29.6.2018 Kamakura 

9 – 10 District 27 Meeting, danach Treffen mit dem District 27 zu einem Gruppenbild

Heute ist noch kein richtiger Zontatag und wir haben frei. Mit U-Bahn und Zug fahren wir nach Kamakura. Interessant und spannend!

Kamakura liegt ca. 50 km südwestlich von Tokyo und war von 1185 bis 1333 das politische Zentrum Japans, bevor der Regierungssitz nach Kyoto verlegt wurde. Die Stadt war die erste Samurai-Hauptstadt Japans und 1250 die viertgrößte Stadt der Welt. Heute ist sie eine kleine, charmante Stadt mit zahlreichen buddhistischen Tempeln und Shintō-Schreinen und wird oft „Kyoto of Eastern Japan” genannt.

 

Wir besichtigen einige Tempel, bevor wir zu meinem Highlight kommen, dem bekanntesten Tempel, dem Kōtoku-in mit der monumentalen Bronzestatue des Amida-Buddhas, die auch „Daibutsu“ genannt wird. 1498 zerstörte ein Tsunami den ungefähr 860 m vom Strand entfernten Tempel und die den Großen Buddha umgebende Halle, seitdem steht die Figur frei. Der Daibutsu ist 13,35 Meter hoch und besteht aus mehreren getrennt gegossenen und kunstvoll zusammengefügten Teilen mit einem Gesamtgewicht von 121 Tonnen. Die Skulptur kann über einen Eingang auf der Rückseite des Sockels betreten und von innen besichtigt werden. Diese Chance lasen wir uns nicht entgehen, aber ehrlich gesagt, gibt es dort nicht wirklich etwas zu sehen.

 

 

 

 

 

 

Samstag 30.6.2018 Zonta Convention / Tokyo

8:30 – 11:00 Eröffnungszeremonie mit Flaggenparade

 

12:00 – 13:30 Uhr Japanese Tea Ceremony mit Matcha Tee, dabei wird das Teepulver in eine Schale gegeben, mit Wasser (Temperatur 80 °C) aufgegossen und anschließend mit einem Bambusbesen solange gerührt, bis ein homogener Tee entsteht. In traditionellen Gewändern wird uns der Tee dann serviert.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mit der Bahn fahren wir im Anschluss zur Tokyo Station, dem Hauptbahnhof, und gehen zu Fuß zum Kaiserpalast, der eher enttäuschend ist. Es ist heiß, 32 Grad, gefühlt fast 40 und sehr hohe Luftfeuchtigkeit, 83%. Ein kurzer Spaziergang durch den Garten, dann geht es per Bahn zum Shibuya Bahnhof, um im Starbucks auf die Kreuzung zu schauen – fantastisch.

Shibuya ist „the busiest intersection in the world“. Aus allen Richtungen werden die Autos gestoppt, damit gleichzeitig die Menschen die Kreuzung überqueren können. Zu Spitzenzeiten überqueren bis zu 15.000 Menschen pro Ampelphase diese Kreuzung.

An dieser Kreuzung steht auch die Statue des berühmten Hundes Hachikō, er beglei­te­te in den 1920er-Jah­­ren jeden Mor­gen sein Herr­chen, Pro­fes­sor Ueno, zum Bahn­hof Shi­bu­ya, wo die­ser den Zug zu sei­ner Arbeit an der Kai­ser­li­chen Uni­ver­si­tät Tokyo bestieg. Wenn der Pro­fes­sor am Abend zurück­kehr­te, emp­fing ihn Hachikō vol­ler Vor­freu­de am Bahnhof. 1925 ver­starb Pro­fes­sor Ueno wäh­rend der Arbeit uner­war­tet. Unver­dros­sen kam Hachikō in den fol­gen­den neun Jah­ren jeden Tag zum Bahn­hof Shi­bu­ya, wo er ver­geb­lich auf sein Herr­chen war­te­te. Nach seinem Tod, 1935, wurde er zum Inbegriff ewiger Treue.

Zu Fuß spazieren wir in Richtung Meji – Garten, der leider schon geschlossen ist, und weiter zur Takeshita Street in Harajuku, eine Einkaufsstraße, die auf Tokyos mode- und trendbewusste Jugendszene ausgerichtet ist. Eine Masse junger Leute ist hier unterwegs und viele, viele Touristen, die die auffallenden, grell bunten Kleidungsstücke bewundern oder in den Restaurants und Crêperien essen gehen.

Bahnfahrt zurück nach Yokohama, wir sind müde, es ist spät, und wir irren gegen 21 Uhr durch den Landmark Tower auf der Suche nach einem Restaurant zum Abendessen. Wir finden ein typisch amerikanisches Fastfood Restaurant.

 

Sonntag 1.7.2018 Tokyo

Heute ist ein Zonta Businesstag. Da Petra und ich nur zum Spaß hier sind, erkunden wir erneut Tokyo.

Als erstes besuchen wir den Sensō-ji Tempel und den Asakusa-Schrein im Ortsteil Taitō, Asakusa. Den Tempelbezirk betritt man durch das große „Hōzō-mon“ genannte Tor. Der Sensō-ji Tempel ist Tokyos ältester und bedeutendster Tempel.

Beim Asakusa-Schrein handelt es sich um einen Shintō-Schrein, der die drei Männer ehrt, die für den Bau des benachbarten, buddhistischen Sensō-ji Tempel verantwortlich sind. Der Legende nach sollen diese Männer, Fischer, eine Kannon-Statue (Gnadengöttin, eine der am meisten verehrten Figuren des ostasiatischen Buddhismus) im Fluss gefunden haben und diese in den Fluss zurückgeworfen haben, worauf sie aber jedes Mal aufs Neue aufgetaucht sein soll. Im Sensō-ji Tempel ist die 5 cm große goldene Kannon-Statue jetzt ausgestellt.

Danach benötigen wir etwas Pause von Kultur und Religion und unternehmen eine Bootstour mit der Sumida Cruise Line auf dem Sumida Fluss. Entspannend schön.

So entspannend, dass wir noch Akihabara aufsuchen können, die Elektronikmeile der japanischen Hauptstadt, auch bekannt als “electronic city”. Wir bewegen uns unter den Gamern der Welt, die auf der Suche nach neuen Spielen oder Hardware sind. Auch im Bereich Anime und Manga ist Akihabara eine zentrale Anlaufstelle. An jeder Ecke sind Cosplay-Cafés, in denen die Kellnerinnen als Dienst- oder Schulmädchen verkleidet sind.

Montag 2.7.2018 Yokohama

8 Uhr Memorial Service bis 8:30

Da wir auf Hokkaidō mit dem Auto unterwegs sind, brauchen wir eine japanische Übersetzung unseres Führerscheins. Die gibt es im JAF, den japanischen Automobilclub, Bearbeitungszeit 3 Stunden. Die Zeit überbrücken wir mit einer Fahrt zum Harley Davidson Shop, T-Shirt kaufen und dem Besuch des Landmark Towers. Oben im Sky Garden gibt es Mittagessen, Cocktails und wir genießen den Blick auf Yokohama, den Hafen und unser Hotel.

Um 15 Uhr ist unser Führerschein fertig😊 toll sieht er aus.

Zurück zum Hotel – eigentlich wollten wir heute weniger laufen….

Mit Sea Bass, einer Fähre shippern wir an späten Nachmittag durch den Hafen bis zum Yamashita Park, laufen zu Fuß durch den Park zum Red Brick Warehouse, shoppen, und essen zu Abend im Chano-ma Restaurant auf Betten sitzend 😊es gibt Deep fried Chicken with Black Pepper und Reis – interessante Restaurants bietet Japan!

 

 

 

 

Dienstag 3.7.2018 Yokohama

Ab der Station Sakuragicho fahren wir heute mit dem Bus zum Sankei-en Garten. Fahrten mit Bus oder Bahn sind immer wieder spannend, besonders das Ziehen der Fahrkarten, manchmal wäre es von Vorteil, wenn man japanisch könnte…

 

 

 

 

 

 

 

Der Sankei-en Garten ist ein öffentlicher Park in Yokohama, in dem man Gebäude aus verschiedenen Epochen und Teilen Japans besichtigen kann.

Auch zurück zum Hotel nehmen wir den Bus Nr. 8. Zu beachten ist, dass die Busse oder auch Bahnen immer an genau festgelegten Stellen anhalten, Wahnsinn wie exakt die es schaffen.

 

Mittags treffen wir in der Convention Hall, Chieko und Masado, Zontians aus Kushiro und Sapporo, die uns Tipps für unseren Aufenthalt auf Hokkaidō geben wollen. Chieko spricht nur Japanisch!

 

 

 

 

 

 

 

 

14:20 – 17:00 Uhr Closing Ceremony

Ein letzter Abend in Yokohama, wir shoppen in World Porters und im Red Brick Warehouse und laufen danach zum Abendessen nach Chinatown.

Zum Abschluss gibt es eine Fahrt mit dem Riesenrad, das wir jeden Tag bestaunt haben. Christine und ich erwischen die letzte Fahrt von 20:50 – 21:05 in Gondel 33. Awesome.

 

Mittwoch 4.7.2018 Anreise Hokkaidō

Abschiednehmen von den Zontians und Yokohama, es nieselt.

Mit der Limousine Airport Bus fahren wir wieder nach Haneda.

12:50 – 14:20 Tokyo – Sapporo, der Flieger ist verspätet und wir kommen erst um 14:40 Uhr an, aber schnell sind alle Koffer da, da viele Reisende nur mit Handgepäck unterwegs sind.

Mit dem Shuttle zum Nissan rental car und um 16 Uhr starten wir unser Abenteuer: Mit dem Auto durch Japan, Hokkaidō.

Hokkaidō ist die zweitgrößte und nördlichste der vier Hauptinseln des Landes und weist mit 66 Einwohner pro km² die geringste Einwohnerdichte auf, nur 5 % der Bevölkerung Japans lebt hier, obwohl die Insel 20% des Landes ausmacht. Zum Vergleich: Hokkaidō ist so groß wie Irland. Für die japanische Bevölkerung stellt Hokkaidō mit seinen gemäßigten Sommern, den schneesicheren Wintern und der nahezu unberührten Natur mit vielen heißen Quellen ein beliebtes Ferienziel dar. Mit Hokkaidō verbindet man traumhafte Fauna, Berge, Natur, Landwirtschaft, gemäßigte Sonne und schnurgerade Straßen, die sich in der Weite des Horizonts verlieren. Wir sind gespannt.

Es ist neblig, wir fahren die schönste Strecke zum Lake Tōya, obwohl man nichts sieht. Angekommen in Toyako-cho finden wir das B&B Haus erst nicht und fragen uns mit Händen und Füßen durch. Das Haus ist echt japanisch, nur Futons und es müffelt leider. Die Dusche ist eine aus Kunststoff gegossene Box wie in einem WoMo, nur etwas größer.

Es regnet, trotzdem gehen wir zu Fuß zum See runter und über die sehr schöne Promenade. Hier ist der Hund begraben! Der Tōya-ko ist ein perfekt geformter runder Kratersee mit einer großen Insel in der Mitte, zwei aktive Vulkane liegen an der Südseite des Sees. Jeden Abend von April bis Oktober wird um 21:45 Uhr ein Feuerwerk über dem See gezündet. Auch im Regen, kaum zu glauben.

Ziemlich nass erreichen wir nach dem Essen unser Haus und entdecken drei riesige Kakerlaken in der Küche, die erst einmal entsorgt werden müssen, natürlich lebend. Hätte ich die Bewertungen alle gelesen, wären wir besser vorbereitet gewesen, unsere Vormieter berichteten häufig über bugs und spiders….

 

 

Donnerstag 5.7.2018 Höllental – Jigoku-dani

Es hat die ganze Nacht geschüttet. Im Süden Japans gibt es noch größere Unwetter mit Überschwemmungen. Da haben wir noch mal Glück gehabt.

Morgens sieht fast so aus, als ob der Regen nachlässt. Das wird heute ein entspannter Tag, auch wenn das Haus nicht wirklich gemütlich ist. Die Japaner kennen keine Sofas, man sitzt auf den Stühlen, auf der Tatamimatte oder wie wir im Bett.

Kurz nach 11 erkunden Christine und ich den Ort im Regen. Zuerst gehen wir an den im Nebel liegenden See und fotografieren einige Skulpturen. Löwen!!!

Dann suchen wir die Tourist Information auf. Ein netter, europäisch wirkender junger Mann klärt uns auf, dass der beleuchtete Tunnel, ein Wahrzeichen des Ortes, nur im Winter zu sehen ist ☹ mangels Alternative besuchen wir das Volcanomuseum und sind mittags wieder am Haus.

Unsere restlichen Sandwichs dienen als Mittagsessen, dann starten wir nach Noboribetsu zum Höllental, dem Jigoku-dani, das wir nach einer guten Stunde Fahrt erreichen, zusammen mit vielen anderen Touristen. Noboribetsu ist eine kleine Stadt im Südwesten Hokkaidōs mit etwas über 50.000 Einwohnern, in deren Gebiet zahlreiche heiße Quellen liegen, die zu den bekanntesten Japans zählen. Bei einem Spaziergang durch das Höllental fühlt man sich wie in eine Urwelt zurückversetzt, in der es nur Wildnis mit dampfender Erde und Wasser gibt. Es regnet immer noch, trotzdem sind wir begeistert. Der Eintritt zum Höllental ist kostenlos!

Eine Stunde laufen wir durch das Gebiet und schießen ein Foto nach dem anderen. Mit dem Auto fahren wir zum Oyunuma See im Höllental, die Wanderung dorthin ersparen wir uns, es wäre zu feucht geworden.

Auf dem Weg zurück nach Toyako-cho stoppen wir kurz am Lake Toya und nehmen einige der schönen Skulpturen am Ufer auf.

Jetzt kann man den See wenigstens sehen, es nieselt immer noch.

Freitag 6.7.2018 Bear Mountain Resort / Obihiro

Heute geht es weiter, zuerst zum Bear Mountain Resort im Daisetsu Nationalpark. Das Navi sagt: gut 3 Stunden über die Autobahn.

Autobahn fahren ist extrem teuer, wir zahlen über 5000 Yen (ca. 40 €) für eine nicht besonders lange Strecke und erreichen gegen Mittag das Bear Mountain Resort. Petra geht es nicht so gut und sie verzichtet auf die Tour. So nehmen wir nur zu zweit die Bus-Tour um 13:20. Der Fahrer ist nur für uns da!

Nach der ersten Kurve sehen wir schon einen Braunbären, kaum zu glauben. Es werden noch viel mehr. 20 Minuten dauert die Bustour, dann werden wir an einer Treppe abgesetzt über die wir auf einen 370 m langen, 5 m hohem Steg kommen und oberhalb der Bären durch den Park gehen können. Fantastisch!!!! Ich schieße gefühlte 200 Fotos.

Eine Stunde später sind wir zurück am Auto und fahren zum nächsten Hotel in Obihiro, dem Premier Cabin Hotel.

Zum Abendessen sollte es etwas Besonderes sein – Street Food hatte ich in Netz gesehen – können es allerdings nicht finden. Dann eben europäische Küche. Der erste Italiener hat noch zu, beim zweiten ist alles reserviert… unterwegs sehen wir plötzlich im Fenster Pizzabilder. Das Restaurant liegt im 1. Stock – seltsames Restaurant, lange düstere Gänge, keine Tische & Stühle – Boxen, irre! Wir sind in einem Private Room Dining Restaurant gelandet. Jede Gruppe sitzt in einer abgetrennten hölzernen Box. Interessante Erfahrung- nichts sexistisches, nur Privatsphäre, die Kellner klopfen immer an und kommen nur dann, wenn wir klingeln.

Laut ist es trotzdem, neben uns ist eine größere Gruppe junger Männer, die feiern und oben sind die Boxen offen. So ganz verstehen uns die Japaner nicht… wir bekommen eine Minipizza zu zweit und bestellen gleich eine zweite hinterher 😊

Auf dem Rückweg zum Hotel finden wir die Straße mit dem Street Food. Sieht ganz anders aus als in Yangon. Die einzelnen Restaurants sind in kleinen abgeteilten Hütten, teilweise nur von Plastikfolie begrenzt.

Das Hotel hat einen Onsen! Das muss getestet werden. Wir „verkleiden“ uns für den ersten Onsenbesuch im Hotelkeller, grün steht mir nicht ☹ Man zieht ein Badegewand, ein „Yukata“ an, um zum Onsen zu gehen. Dabei handelt es sich um ein traditionelles Baumwollgewand, eine unkomplizierte, leichtere Variante des Kimonos, das man auch zum Schlafen tragen kann – oder zum Frühstücken, wie wir später im Hotel im Shitoko NP sehen werden.

 

Onsen ist die japanische Bezeichnung für eine heiße Quelle. Im Allgemeinen versteht man unter Onsen ein Thermalbad, oder Ort mit Hotels, die über ein von natürlichen heißen Quellen gespeistes Bad verfügen. Männer und Frauen werden im Onsenbad meistens getrennt. Traditionell haben Onsen ihre Becken im Freien. Das Wasser muss aus einer vulkanischen Quelle kommen, darf aber künstlich erhitzt werden. Viele Onsen haben auch andere Spa-Einrichtungen, künstliche Wasserfälle, Massageangebote und Saunen. In der japanischen Kultur spielt das Bad eine wichtige Rolle, vornehmlich zum Entspannen nach der Arbeit. Vor dem Eintauchen in ein Onsen-Becken wäscht man sich gründlich. Vor dem Bad gibt es einen Umkleidebereich, in dem die Kleidung in einen Korb oder ein Schließfach abgelegt wird. Zur Onsen-Ausrüstung gehört ein kleines Handtuch, das man zum Schweißabwischen auf die Stirn legen kann, außerdem kann man es während des Gehens diskret vor den Intimbereich halten oder damit eine Tätowierung (die sind in einigen Onsen verboten, da sie früher mit der organisierten Kriminalität, der Yakuza, verbunden wurden) verdecken. Bevor man ins Wasser steigt, nimmt man eines der kleinen Bänkchen und eine Schüssel und begibt sich zu einem der Waschplätze an einer Wand des Baderaumes: Geduscht wird im Sitzen auf dem Bänkchen oder man überspült sich mit Wasser aus der Schüssel. Und dann geht es in das heiße Bad! Es wird viel Wert auf Ruhe gelegt, ein leises Gespräch kann es aber geben.

Heiß ist das Wasser und wir sind fast allein, zuerst sind noch zwei Frauen da, die aber bald gehen, vielleicht fühlten sie sich durch uns in ihrer Ruhe gestört.

Samstag 7.7.2018 Kushiro – Shitsugen NP

Start nach Kushiro, das wir nach zwei Stunden erreichen. Am Bahnhof angekommen, ruft Christine die Nummer an, die wir in Yokohama von Chieko bekommen haben. Makato, ein englisch sprechender Japaner, holt uns mit Chieko und Kassi (die wir Grella taufen wegen ihrer speziellen Bekleidung😉 dort ab. Selbst ein Tourismusmanager der Stadt gesellt sich kurz zu uns, um aufs Bild gebannt zu werden. Wir sind schon etwas Besonderes in Kushiro. Viele europäische Touristen verirren sich nicht dorthin. Hintereinander fahren wir zu den Highlights von Kushiro. Makato hat in den USA studiert und spricht sehr gut Englisch, die beiden Damen erklären ihm, was und wohin sie wollen und er übersetzt und chauffiert.

Erster Stopp: Kushiro – Shitsugen NP, Überblick über das Marschland. Wir fahren direkt bis zur Aussichtsplattform, bloß nicht laufen, scheint verpönt zu sein bei Japanern. Der Nationalpark ist 269 km² groß und das größte geschützte Feuchtgebiet Japans. In ihm lebt der tanchō – zuru, der Mandschurenkranich, das Symbol für Langlebigkeit. Leider sehen wir ihn nur aus der Entfernung auf den Bäumen sitzen. Aber wir sehen einige!

Auf den Lake Toro und den Lake Shirarutoro werfen wir nur einen kurzen Blick.

Wie ein guter Reiseführer, hält Makato zwischendurch an einem Seven Eleven in Shibecha – Toilettenstopp. Chieko kauft Snacks für uns, 1 x PET Snack für dogs – wir amüsieren uns und sind stark beeindruckt von der japanischen Gastfreundschaft. Chieko hätte uns auch eine ganze Woche lang auf Hokkaidō begleitet und jemanden zum Übersetzen engagiert.

14 Uhr erreichen wir den Lake Mashu, es beginnt zu nieseln… die Wolken senken sich und die Berge verschwinden langsam und damit wirkt der See nur noch trostlos. Dabei gilt der Mashusee als der schönste See Japans. Er liegt tief in der Caldera eines inaktiven Vulkans. Steile Klippen und dichte Wälder machen das Ufer des über 200 m tiefen und extrem klaren Caldera-Sees unzugänglich, umso schöner ist der Ausblick von der Aussichtsplattform am Westufer, wenn die Sicht klar ist.

Mittagspause im Fastfood Teil des Giftshops, wir werden zu einer japanischen Suppe eingeladen. Wie gut, dass Christine an Gastgeschenke gedacht hat.

Gegen 15 Uhr wir trennen uns, zum Hotel finden wir alleine, obwohl die drei uns auch dahin geführt hätten. In Japan, oder besser Chieko, traut uns nicht zu ganz allein zurechtzukommen. Möglicherweise ist das in Japan auch nicht üblich.

Als wir das Hotel Yado Hanafurari erreichen, fragen wir uns: wo sind wir hier gelandet? Abenteuerlich!

Unser Zimmer liegt im ersten Stock, ohne Fahrstuhl ☹ auch hier alles typisch japanisch, Tatamimatten und Futons. Unser Bett dürfen wir heute nach Anweisung selbst herrichten.

So gemütlich ist es dann doch nicht, so dass wir noch mal rausfahren, zum Lake Kussharo, es regnet, kaum Sicht, wie am Lake Mashu. Weiter geht es zum Iō und wir sind begeistert.

Der Iō ist ein aktiver Stratovulkan mit der höchsten Konzentration an Schwefel in Japan auf Hokkaidō. Mount Iō bedeutet wörtlich Schwefelberg. Er ist ein bräunlich roter Berg, der mit weißem Dampf bedeckt ist und über 1,500 große und kleine Vulkankrater beinhaltet. Im ganzen Gebiet riecht es nach Schwefel. Fantastisch, wir können ganz dicht ran an die Blubberfelder und Schwefelquellen, da wir alleine sind und die japanischen Warnschilder an der Straße einfach ignorieren. Eine mystische Atmosphäre umgibt uns.

Ein Restaurant zu finden, erweist sich als schwierig, hier ist nur Gegend, deshalb essen wir Pizza im „Jugendherbergsstil“ in unserem Hotel.

Danach genießen wir gemeinsam das große japanische Bad, eine riesige Badewanne mit heißem Wasser, den Onsen des Hotels.

Sonntag 8.7.2018 Shiretoko Peninsula

Hier ist alles sehr persönlich, ein Familienbetrieb, eine Frau mittleren Alters und deren Eltern kümmern sich um uns. Das Frühstück ist erstaunlich gut.

Kurz vor neun starten wir, nachdem Fotos für das Familienalbum der Hosts – und für uns – gemacht wurden. Zuerst fahren wir zum Akan See.

Dort gibt es die einzigartigen Marimos, kurvenförmige, puschelige Algen. Den Namen Marimo erhielt die Pflanze von einem japanischen Botaniker. Mari ist ein springender Spielzeugball. Mo ist ein Sammelbegriff für Pflanzen, die im Wasser wachsen.

Die ersten blauen Stellen erscheinen am Himmel und wir beschließen 3500 Yen (ca. 28€) pro Person für eine Schnellboottour auf dem See auszugeben. Sehr gute Entscheidung! Die Sonne scheint, wir dürfen sogar die Fenster öffnen um Fotos zu machen und der Bootsführer kümmert sich ganz liebevoll um uns. Auf der Insel im See stoppen wir für eine Viertelstunde, um mehr über die Marimos zu erfahren. Die Bäume wachsen bis in den See hinein. Danach geht es noch in einen Seitenarm und schon sind die 35 Minuten, nein eher 40, um.

Ein kleiner Spaziergang am Ufer entlang zur „Bokke“, einem blubbernden Schlammloch und einer schönen Aussichtsplattform folgen. Nahe dem Eco-Museum steht ein Schrein mit orangeroten Toren, den wir bevor wir weiterfahren aufsuchen.

Da das Wetter erstmals nach vier Tagen Regen schön ist, nehmen wir den Umweg über den Mashu-See. Vielleicht sehen wir heute mehr als gestern.

Ja, die Aussicht ist um vieles beeindruckender! Im See spiegeln sich die umliegenden Berge. Der Mashu-See ist nur von oben zu betrachten, kein Weg führt um ihn rum oder zu ihm hinunter. Heute ist der See tiefblau. An den meisten Tagen soll Nebel in ihm vorherrschen. Die Insel ist durch einen weiteren Vulkanausbruch mitten im See entstanden. Ursprünglich war der See total rund, bis es am Rand zu einem neuen Vulkanausbruch kam. Man kann von der Aussichtsplattform die Caldera in der Ferne erkennen. Blickt man vom Mashu-See in die andere Richtung, so schaut man auf den Lake Kussharo und den Mount Iō.

Einige Fotos später geht die Fahrt weiter in Richtung Shiretoko Peninsula. Ganz Hokkaidō ist stark landwirtschaftlich geprägt. Farmen ohne Ende, alle mit großen Gebäuden für die Geräte und kleinen Wohnhäusern.

Shiretoko Peninsula und der Nationalpark gehören zum UNESCO Weltnaturerbe und werden auch als „Ende der Welt“ bezeichnet, Japans letzte echte Wildnis. Im Shiretoko NP leben ~ 600 Braunbären (higuma), somit hat der NP die höchste Bärendichte Hokkaidōs. Es handelt sich um große, aggressive Bären, die deutlich größer als die Schwarzbären im südlicheren Japan sind.

Die Strecke dorthin führt uns in erster Linie über kleinere Straßen zwischen Feldern durch bis nach Shari an der Sea of Okhotsk. Wir fahren direkt am Meer lang. Kurz vor Utoro liegt der Oshinkoshin Wasserfall. Langsam sind auch mehr Touristen unterwegs, obwohl wir scheinbar die einzigen Europäer sind. Der Himmel ist blau und wir steigen zum Wasserfall hoch. An seinem Fuß glitzert ein Regenbogen.

Nächster Stopp unser Hotel Kifuu Club. Dazu fahren wir durch Utoro durch. Der Ort ist überschaubar klein und das Hotel liegt direkt an der Straße. Wir sind not amused darüber, denn es ist recht teuer, sieht jedoch nicht so aus. Ist der Frühstücksraum das ungemütliche Teil in der Lobby? Die nächsten drei Tage haben wir Halbpension gebucht.

Und wieder Zimmer im 1. Stock über eine Treppe erreichbar. Mit etwas schlechtem Gewissen lasse ich einen alten Mann meinen Koffer hochschleppen. Erstmalig haben wir zwei Zimmer. Mittendrin steht ein Tisch, die Betten werden gerichtet wenn wir zu Abend essen.

Um 18 Uhr haben wir unser Dinner bestellt und zu 21 Uhr den privaten Onsen reserviert.

Das Essen wird in einem Restaurant serviert – Gott sei Dank, nicht die Lobby, das mit einer typischen Papiertür abgetrennt ist. Die Tischchen sind 20-25 cm über dem Boden, auf dem man sitzt. Aber es gibt ein Loch unter dem Tisch, so dass wir nicht knien oder im Schneidersitz sitzen müssen.

Fondue ist angesagt. In dem heißen Fett wird aber nur Gemüse in Teig (Tempura) zubereitet. Ansonsten gibt es viele verschiedene rohe Fischstückchen als Vorspeise und als Hauptgericht Lachs mit Reis. Selbstverständlich alles nur mit Stäbchen zu essen. Ich bin stark not amused. Einiges probiere ich und freue mich auf das Stückchen Schokolade hinterher- muss ich mir einteilen, wir sind ja schließlich drei Tage hier.

Der Sonnenuntergang ist fantastisch!

21 Uhr privat Onsen mit Fotosession. Wir bekommen beide privaten Onsen- Räume, gehen aber zusammen in einen. Kuschelig eng. 50 Minuten darf man drinbleiben, wir verlassen ihn schon nach 30 Minuten, dann sind wir durch, gar.

Bis 22:15 Uhr sitzen wir noch draußen vor dem Hotel (auf der Straße) in unseren Yukatas zum abkühlen.

Der Futon für die Nacht ist nicht nur bretthart, das Kopfkissen ist mit Kirschkernen gefüllt☹

 

Montag 9.7.2018 Shiretoko Peninsula

7:30 Frühstück, ich glaub es nicht, wieder nur kalten, rohen Fisch, Reis und Salat. Weder Kaffee noch Tee, stattdessen Apfelsaft. Verrückt die Japaner. Ein kleines Schälchen Joghurt ist dabei und eine Cocktailtomate pro Person. Super, das sättigt. Ich muss Schokolade im Supermarkt nachkaufen!

8:45 Uhr, wir fahren die Küste hoch zu den 5 Seen. Leider muss man dort Touren buchen um alle fünf zu sehen, nur der erste ist über Holzstege erreichbar. Die anderen kann man sich sparen, entscheiden wir. Der Himmel ist bewölkt, aber es ist nicht wirklich kühl.

Wir erfahren, dass die gebuchten Touren zu den Seen sofort storniert werden, wenn ein Bär gesichtet wurde ☹ wozu sollten wir sonst die Tour buchen….

 

Nachdem wir den Lake Ichiko gesehen haben, fahren wir weiter gen Norden. Kurze Zeit später wird die asphaltierte Strasse zur Schotterpiste. Unser Ziel ist Kamuiwakka-yu-no-taki Hot Falls. Man kann auf ihm hochklettern, muss aber mit nassen Füßen rechnen, deshalb haben wir alle Sandalen mitgenommen und krempeln sie Hose hoch. Unten am Fall stehend möchte ich eigentlich nicht hoch gehen, aber ich werde überredet. Erstaunlicherweise ist es wenig rutschig, das Wasser ist auch nicht wirklich hot, eher lauwarm. Spannend, interessant ….. ich bin froh, dass ich mich habe überreden lassen.

 

 

Auf dem Weg zurück begegnen uns immer wieder Füchse und Dammwild, die direkt am Straßenrand zu sehen sind. Wir sind im Bärenland und tatsächlich sehen wir einen Braunbären am Rand der Straße fressen. Unglaublich, amazing, awesome!!!!!

Zurück in Utoro, fragen wir in der Info nach dem Cruise-Büro, da wir es nicht gefunden haben – ist eher ein Kiosk, da hätten wir nie gebucht.

Bootstour zu den Bären:  Rusha (Brown Bear Course) Departure time: 15:30 PM

Alle Personen dürfen nach Buchungsdatum aufs Schiff, wir haben relativ früh gebucht, dachten wir – und wir sind die einzigen Europäer!

Mit dem Boot fahren wir nach Norden an der Küste lang und sehen tatsächlich mehrere Bären, die auf Nahrungssuche am steinigen Strand langliefen. Unser Hotel war nur wenige Meter vom ersten Bären entfernt…

Zum Abendessen gibt es Kinki Fisch gedünstet – voll mein Geschmack ☹

Dienstag 10.7.2018 Shiretoko Peninsula

Überraschung beim Frühstück, es gibt ein Spiegelei zu all dem Fisch und den Innereien.

Rausu Whale and Bird Watching Cruise: 9:00 AM.

Um nach Rausu zu kommen, müssen wir die Shiretoko Halbinsel überqueren. Wir starten früh morgens und der Pass liegt noch in den Wolken – Nebel, so dass wir den atemberaubenden Blick auf beide Seiten der Halbinsel nicht sehen können.

8:15 Uhr Ankunft Rausu, die Bootstour ist nicht so gut organisiert wie in Utoro.

Wir sehen eine Menge Delfine, Buckel-, Mink- und Finnwale.

Nach der Bootstour fahren wir zuerst die Küste hoch bei Rausu, entdecken aber nichts wirklich Schönes danach zum Rausu Visitor Center, essen davor auf einer Bank in der Sonne, und machen einen Spaziergang zum Geysir und zurück.

Zurück wieder über den Pass ist die Sicht besser, aber immer noch bedeckt, Mount Rausu liegt immer noch in den Wolken.

Danach begeben wir uns auf Bärenpirsch bis zu Kamuiwakka Falls, sehen aber nur Damwild und eine Füchsin mit drei Cubs.

 

Mittwoch 11.7.2018 Asahikawa

8 Start nach Süden, es regnet Bindfäden

Um 13:30 Uhr erreichen wir den Asahiyama Zoo in Asahikawa, der Eintritt mit 820 Yen pro Person ist überschaubar – hinterher würde ich sagen, ist auch nicht mehr wert.

Der Zoo wird im Netz immer als besonders schön beschrieben. Auch jeder Reiseführer bringt einen Bericht über die fliegenden Pinguine und die beeindruckenden Eisbären. Ich fand die Pinguine eher enttäuschend, da gibt es weit bessere Zoos…

Die meisten Tiere sind in relativ kleinen Gehegen hinter Drahtzäunen untergebracht.

Da wir bis 17 Uhr in dem Apartment einchecken müssen, verlassen wir nach zwei Stunden den Zoo. Es reicht auch. Obwohl Google Maps die Adresse annimmt, haben wir das Gefühl falsch zu sein. Nachdem wir ein Bild des „Hotels“ im Netz gesehen haben, wissen wir, wir sind richtig. Eingang suchen… es ist schon 16:20 Uhr.

Custom Plaza ist kein Hotel, sondern ein Bürogebäude oder ähnliches und nur in Japanisch beschriftet. Unsere zwei Apartments, Raucherzimmer, liegen im 7. Stock und sind zweckmäßig und günstig.

Lange aufhalten möchte man sich dort nicht, so dass wir bald losfahren in Richtung Fußgängerzone Asahikawa City. Wir bummeln hin und her… und essen dann schließlich in einem Restaurant, in dem man die Schuhe am Eingang ausziehen muss. Dafür haben wir das ganze Restaurant für uns.

Zurück im Apartment unterhalten wir uns bei einem Schierker Feuerstein noch eine Weile, über Japan, Gott und die Welt.

 

Donnerstag 12.7.2018 Biei

7 Uhr verlassen wir die Apartments, da eine Wetterapp behauptet, dass um zehn das Wetter schlechter wird, also müssen wir die frühen Stunden nutzen.

Noch ist alles geschlossen, sogar die Tankstellen, und der Tank ist ziemlich leer.

Unser erstes Ziel ist der Blue Pond bei Biei. Google Maps führt uns zwar nahe ran, aber wir sind irritiert keinen Parkplatz zu finden. Anderen Autofahrern geht es ähnlich. Wir versuchen ihn einzukreisen und fahren von hinten heran bis uns ein „Einfahrt verboten“ Schild ausbremst. Zurück.,, einige Zeit geht dabei verloren, so dass wir erst um 8:45 Uhr den Blue Pond erreichen. Durch die letzten Regenfälle ist der Teich so aufgewühlt, dass das Wasser nicht blau sondern grün erscheint – schade ☹

Nächster Punkt, der Shirahige Wasserfall, den man allerdings nur von oben von einer Brücke aus betrachten kann.

Danach wollen wir die berühmten Blumenfelder in dieser Region sehen. Als erstes steuern wir bei Biei die Shikigai No Oka- Farm an. Und wir sind beeindruckt. Man kann direkt an die Blumenfelder ran, zu Fuß rumlaufen oder gegen Geld mir einem Traktor gefahren werden. Kein Eintritt, keine Parkgebühr!!!

Eine Dreiviertelstunde spazieren wird durch die verschiedensten Blütenfelder und machen das eine oder andere Foto.

Im Anschluss daran wollen wir die großen Lavendelfelder der Farm Tomita besichtigen. Ca. 30 Minuten dauert die Fahrt dorthin und wieder zahlen wir weder fürs Parken noch eine Eintrittsgebühr. Womit finanzieren die das alles? Nur mit Souvenirs und Restaurants?

Wir finanzieren dann einen kleinen Teil, indem wir dort einen Snack zu Mittag kaufen (Hot Dog, Croquette Burger, Kartoffeln) und uns als Dessert das berühmte Lavendeleis gönnen. Insgesamt verbringen wir 1,5 Stunden auf Tomita.

Mittlerweile ist es schon 14 Uhr. Wir besorgen bei der Post noch Briefmarken und diskutieren, wie wir zum Flughafen fahren. Ohne Mautgebühren in 2:45 Stunden oder mit und nur 1:50 Stunden, ohne zu wissen, wie hoch die Maut ist.

Irgendwann treffen wir die Entscheidung für die kürzere Strecke. Knapp zwei Stunden später und 1860 Yen ärmer erreichen wir den Flughafen und suchen erfolglos das Hotel. Am Domestic Airport stoppen wir direkt vor der Polizeistation und Christine fragt mutig nach. Keiner spricht englisch, aber irgendwie erfährt Christine, dass zwei Türen weiter der Eingang zum Hotel sein soll und wir dürfen das Auto 10 Minuten im absoluten Halteverbot stehen lassen um einzuchecken.

Letzteres klappt unproblematisch schnell, so dass wir nun nur noch einen Supermarkt benötigen, um Süßigkeiten einzukaufen, und um zu tanken, dann kann das Auto zurückgegeben werden. Die Straßen sind voll und eine Tanke ist auch nicht so einfach zu finden, aber wir meistern die Probleme und geben um 18 Uhr den Nissan ab.

1815 km sind wir auf Hokkaido gefahren.

Zum Abschluss trinken wir die letzten Schierker Feuersteine und dann geht es für mich ins Bett, die beiden anderen besuchen noch den Onsen.

Freitag 13.7.2018 Abreise

7 Uhr, wir gehen zum Check-in den 2. Stock unsere Zimmer 398 und 397 lagen im 3. Stock, so dass wir kurze Wege hatten.

Nach dem unproblematischen Einchecken, incl. Durchchecken des Gepäcks bis Hannover, frühstücken wir im western- und japanese-Style.

9:30 – 11:05 Sapporo – Tokyo

Die geschlossene Wasserflasche dürfen wir mitnehmen, aus der offenen müssen wir einen Schluck trinken, dann dürfen beide mit durch den Sicherheitscheck.

Sayōnara Hokkaidō! Sayōnara Japan!

12:35 – 17:40 Tokyo – München

Der Flug zieht sich ganz schön hin. Nach 7 Stunden bin ich schon beim 5. Film.

18:50 – 19:55 München – Hannover