Geschrieben von: Conny Beckötter

Reisebericht Namibia 2025

„Wenn es etwas gibt, dass ich nochmals erleben wollen würde, dann wäre es eine Safari.“ – Karen Blixen, dänische Schriftstellerin.

Fazit unserer letzten Namibia Reise 2021: Wir kommen nicht zurück nach Namibia, denn diesen Trip kann man nicht toppen. – Man sollte niemals nie sagen 😊

Dies ist unsere fantastische Rundreise 2025.

Wir haben uns in den 3 Wochen auf die Dinge konzentriert, die wir noch nicht gesehen haben und uns für die Teilstrecken viel Zeit gelassen – Der Weg ist das Ziel.

Von Windhoek ging es gleich nach der Landung weiter nach Swakopmund, von da aus in Richtung Norden mit einigen Stationen bis an die angolische Grenze (Epupa-Falls). Durch den Norden Namibias in den nördlichen und östlichen Teil der Etosha. Der Rückweg führte uns über die Touristenzentren im Süden der Pfanne zurück nach Windhoek.

Die Karte ist in Google Maps mit diesem Link aufrufbar, größer mit mehr Details und Fotos.

https://www.google.com/maps/d/edit?mid=16kXHTzGclCFpQUNr4iYD-9WnIqXMGEA&usp=sharing

 

Donnerstag 28.8.2025

ICE 797 Hildesheim Hbf – Frankfurt Fernbahnhof Flughafen 15:21 – 17:51

Kaum zu glauben, der ICE hat trotz zweier außerplanmäßiger Stopps nur 6 Minuten Verspätung. Thänk you for trävelling Deutsche Bahn.

Flug: Frankfurt-Windhoek 21:55 – 08:20 +1 Lufthansa, durchgeführt von Discover Airlines

Das Flugzeug ist fast vollständig ausgebucht.

Wir sitzen wie üblich ziemlich weit hinten. Das Platzangebot ist deutlich beschränkter als bei Linienflügen nach Houston, egal welche Fluggesellschaft.

 

Freitag 29.08.2025

Ankuft 8:20 Uhr am Hosea Kutako Flughafen in Windhuk, relativ entspannt.

Da es mit unserem online Visum nicht geklappt hat, wir hatten zwar ein Approval, konnten aber nicht bezahlen, müssen wir beim Immigration Officer ein Visum beantragen. Das erweist sich als Glücksfall. Die Schlange beim online Visum ist lang. Am Schalter für Visa on Arrival sind nur zwei Pärchen vor uns. Super! Wir legen unseren Ausdruck des Approvals vor, dürfen uns fotografieren lassen, zahlen die Gebühren (3200 N$ für zwei, ca. 160€) und sind so schnell wie noch nie durch. Unsere Koffer sind auch da 😊

In der Wartehalle wechseln wir noch 100€ in N$ und dann holen wir den gebuchten Mietwagen, einen Toyota Hilux, bei Europcar ab.

9:50 Uhr: alles erledigt, wir können losfahren. Durch Windhuk fahren wir bis Okahandja auf der A1, einer gut ausgebauten, asphaltierten Straße. In Okahandja kaufen wir die obligatorische Cooling Box und decken uns mit Wasser ein.

Danach geht es weiter, B 2 nach Westen. Viel Verkehr hier, kannten wir bisher nicht so. Von Karibib bis Usakos zieht sich eine Baustelle ziemlich hin und wir hängen hinter einem Truck fest. Somit verringert sich die maximale Geschwindigkeit von 120 km/h auf 80. Entspannt fahren fühlt sich trotzdem anders an.

Mit einer kleinen Picknickpause zwischendurch erreichen wir deshalb auch erst um 16 Uhr unsere Unterkunft, die Luxury Suites in Swakopmund. Sie liegen zentral in der Nähe des Strandes.

Das Zimmer ist super, geräumig und die Lage toll. Wir sind etwas geschafft und gehen nur noch essen, in Kükis Pub, eine sehr gute Wahl, auch wenn es ein typisches Touri-Restaurant ist.

Swakopmund, der Name der Stadt stammt vom Fluss Swakop ab, der südlich der Stadt in den Atlantik mündet. Swakop ist die lateinische Schreibweise des Namawortes „Tsoaxoub“(Exkremente). Die Nama bezeichnen den Fluss so, weil er große Schlammmassen mit sich führt. Allerdings führt der Fluss nur sehr selten Wasser.

In Swakopmund sind die deutschen Wurzeln unverkennbar. Obschon viele Gebäude und Straßen mittlerweile umbenannt wurden, sind immer noch zahlreiche deutsche Namen zu finden.

Ein Facebook Eintrag zu Swakopmund beschreibt die Stadt ganz gut: Die Stadt, die sich für Europa hält, sich aber nicht entscheiden kann, ob es kalt, neblig oder einfach langweilig ist. Ein Ort, an dem die Zeit stillsteht und das Wetter in Depression festklebt. Swakopmunds Nachtleben ist um 20 Uhr tot. Die Stadt macht so früh dicht, man könnte denken, dass Strom rationiert ist.

Übernachtung: Swakopmund, Swakopmund Luxury Suites, 1 DZ Nr 14, (luxury), Frühstück

 

Samstag 30.08.2025

6:30 Uhr klingelt der Wecker. Dieters Kommentar: ich könnte noch 5 Stunden schlafen.

Frühstücken, denn um 8 werden wir abgeholt zur Living Desert Adventures Tour, um die Little 5 zu sehen. Etwas schockiert uns der Blick auf die Temperatur, 12° C, darauf sind wir nicht wirklich vorbereitet. Also Zwiebellook anziehen.

Jürgen, unser Guide, holt uns pünktlich ab. Insgesamt sind wir jeweils zu acht im Auto in zwei Autos unterwegs.

Wir müssen nicht weit fahren, kurz hinter Swakopmund geht es in den Dorob NP, in die Namib. Nach wenigen Minuten halten wir an, Swakopmund ist noch zu sehen. Kevin, der Fahrer des zweiten Autos geht schon los, während wir von Jürgen erste Informationen bekommen.

Zu den „Little Five“ zählen der Namibgecko, das Namaqua Chamäleon, die Namib-Zwergpuffotter (Seitenwinderviper, Sandviper), die Düneneidechse und die „Tanzende Weiße Dame“, eine Riesenkrabbenspinne. Oder, wie Jürgen sagt: „Alles, was wir finden, gehört zu den Little 5“.

Der Namibgecko kommt nur in der Namib vor und verbringt den Tag in selbst gegrabenen Gängen. Er ist ca. 13cm lang und einige innere Organe sind sichtbar. Die Zehenzwischenräume sind mit einer „Schwimmhaut“ ausgestattet, die den Geckos ermöglicht durch lockeren Sand zu laufen, ohne einzusinken.

Auch die Sandviper ist typisch für die Wüstenregionen der Namib und die einzige Viper, die dort vorkommt. Sie wird bis zu 30 cm lang und bewegt sich seitwärts durch den Sand. Tagsüber liegt sie im Sand vergraben, dabei ragen Augen, Nasenöffnung und Schwanzspitze aus dem Sand (siehe Foto rechts).

Das Namaqua Chamäleon wird bis zu 25 cm lang. Sein Schwanz ist viel kürzer als sein Körper, es hat große Rückenstacheln, einen markanten, spitzen Helm auf der Rückseite seines Kopfes und ihm fehlt der Nackenlappen anderer Chamäleonarten.

Als erstes zeigt Jürgen uns eine Blindschleiche, so groß wie ein Regenwurm.

Es folgen ein Namibgecko, ein Namaqua Chamäleon (Wüstenchamäleon) und eine Sandviper. Wir sind total begeistert.

Im Anschluss fahren wir weiter in die Wüste, bekommen die Strukturen der Dünen, deren Fragilität, die Sandarten und vieles mehr erklärt. Informativ ohne langweilig zu sein. Mit jedem Schritt zerstören wir für 24 Stunden die Sandstruktur unter uns, ein Auto oder Quad bewirkt eine Zerstörung für Wochen. Jürgen bittet darum, nur im Gänsemarsch zu gehen, um so wenig wie möglich kaputt zu machen.

Es ärgert ihn sehr, dass viele private Autos und Quads in den Dorob NP fahren. Eigentlich ist er nur für registrierte Guides und Spaziergänger zugelassen, eigentlich ….. Da es kein Gate gibt und nur sporadische Kontrollen, halten sich nicht alle daran.

Kurzvideo: Vorführung magnetischer Sand Besonders interessant war die Vorführung des schwarzen, magnetischen Sandes, Magnetit.

Nach einer weiteren Dünenfahrt und einem Blick von der Düne und dem Dünenmeer auf den Atlantik erreichen wir um 12:15 Uhr wieder unsere Unterkunft.

Wir buchen gleich an der Rezeption bei Nelly die Sandwich Harbour Tour für morgen nachmittags.

Nach einer ausgedehnten Mittagspause spazieren wir etwas durch Swakopmund, zum Strand, Jetty, dem Leuchtturm…..

Übernachtung: Swakopmund, Swakopmund Luxury Suites, 1 DZ (luxury), Frühstück

 

 

Sonntag 31.08.2025

Wir haben uns schon etwas an die Temperaturen gewöhnt und tragen eine Schicht weniger 😊

Um 11:30 Uhr werden wir zur Sandwich Harbour Tour an unserer Unterkunft abgeholt. Wir fahren mit 2 Schweizern in einem relativ großen Bus (22 Sitze) bis Walvis Bay, das wir nach 30 Minuten erreichen.

Dort werden wir beim Mola Mola abgesetzt und sollen auf weitere Gäste für die Tour warten. Ja, es ist ein Sammelpunkt und wir dürfen fast eine Stunde warten, bis wir auf die Autos zur Weiterfahrt verteilt werden. Aber die Sonne scheint und man kann es gut dort im Hafen aushalten.

Die Verteilung der Gäste erschließt sich uns nicht ganz, wir werden von den Schweizern getrennt – schade – und dürfen mit zwei Italienern und Leon als Guide im Auto fahren. Ich bin nicht so ganz begeistert, denn wir werden in einen 4×4 Toyota gequetscht und sitzen zu dritt auf der Rückbank. Die Italienerin erwischt den Mittelplatz. Dieter darf auf den Beifahrersitz, da er der größte von uns ist – Jackpot.

Leon klärt uns erst einmal auf: es ist Winter in Namibia. Normalerweise bis Anfang August, dieses Jahr ist der Winter jedoch einen Monat länger. Klimaveränderung…. da es im März aber viel geregnet hat, sehen wir viele Pflanzen und die Wüste blüht.

Und dann geht es los, zunächst bis zum Parkplatz am südlichen Ende von Walvis Bay, wo ein paar Flamingos im Wasser stehen. Short Fotostopp.

Weiter südlich an der Küste stehen dann unzählige Flamingos im Wasser. Da der Atlantik dort aber durch Marschland von der Küstenstraße getrennt ist, können wir sie nur im Vorbeifahren bestaunen.

Nächster Fotostopp: Pink Lakes – vom Atlantik abgetrennte Wasserbereiche in der Salzgewinnungsanlage von Walvis Bay. Leichtes Pink erkennt man, aber das Wetter ist auch nicht optimal für Fotos. Die Sonne scheint zwar, aber es ist sehr diesig, wie häufig an der Küste hier.

Nach der Salzgewinnungsfabrik verlassen wir die Straße und biegen links ab in die Dünen und damit in das Gebiet, in dem man ein Permit braucht und besser mit einer guided Tour unterwegs ist – hat man uns jedenfalls so vermittelt.

Gut eine halbe Stunde fahren wir durch Sand im Dorob NP zwischen kleineren Dünen durch, die fast alle mit Narapflanzen bewachsen sind. Vielleicht hätte man das alleine fahren können, die Pisten sind gut zu erkennen, aber Tiefsand. Dieter hätte bestimmt seinen Spaß dran gehabt.

Nach diesen 30 oder 40 Minuten kommen wir an einem eingezäunten Bereich an, wir sind am Namib Naukluft Park angekommen. Es wird nicht kontrolliert, da wahrscheinlich nur geführte Touren dort sind, die im Voraus bezahlt haben. Gleich hinter dem Eingang werden wir auf die einzige Toilette hingewiesen, ein Plumpsklo, nur für Ladies 😊 die Männer müssen hinter die Düne…

Nach einer kurzen Fahrt geht es dann wirklich ans Wasser und wir fahren direkt an der Wasserkante lang, rechts der Atlantik, links die Dünen. Ca. 1/2 Stunde dauert es, bis wir wieder hoch zu einem Aussichtspunkt in die Dünen fahren. Es ist windig, sehr windig und wir bekommen ein kostenloses Sandpeeling. Der Sand drängt sich überall rein… und wir klettern gegen den Wind auf eine Düne, die man nicht hochfahren kann, da oben keine Parkmöglichkeit besteht. Es ist nicht nur anstrengend, auch sehr unangenehm. Der Sand knirscht zwischen den Zähnen, sitzt in den Ohren und wir sind von oben bis unten paniert. Unser Selfie zeigt auch ein leicht gequältes Lächeln, obwohl der Wind von hinten kommt.

 

Dieter schützt die Kamera so gut es geht, hoffentlich kann er es vermeiden, dass das eine oder andere Sandkorn seinen Weg findet. Der Blick von hier oben ist traumhaft schön.

Im Anschluss fahren wir runter an den Strand, der nur bei Ebbe befahrbar ist und kurze Zeit später sind wir wieder in den Dünen unterwegs.

Leon hat zumindest seinen Spaß. Achterbahn fahren ist ähnlich. Der Italiener ist begeistert und tut das auch lautstark kund 😊 Bergauf gibt Leon richtig Gas, runter rutschen wir eher. Er erklärt, ist wie Skifahren, man muss nur lenken.

Wenn ich an Jürgens Erklärungen gestern zur Fragilität der Dünenstruktur denke, wird mir ganz anders, was wir heute alles zerstört haben an „Wohnraum“ von Kleinstlebewesen.

Gegen halb vier treffen wir uns mit zwei weiteren Wagen zum Lunch. Es gibt natürlich sparkling wine, Austern, viel, leckeres Fingerfood und Brownies als Dessert. Dieter testet seine erste und dann zweite Auster und kommentiert: Man schmeckt nur Zitrone und Pfeffer. Ich hätte noch Glibber ergänzt 😊 und habe zu Gunsten anderer gerne verzichtet. Es gab einige, denen die Austern sehr gut schmeckten und die sie zu würdigen wussten.

Nach dem Lunch geht es direkt zurück nach Walvis Bay. Einige Springböcke liegen am Rand der Piste, lassen sich aber nicht durch uns aus der Ruhe bringen.

Gegen fünf setzt uns Leon wieder in Mola Mola ab und wir steigen um in den Shuttle nach Swakopmund. 17:40 Uhr erreichen wir unsere Unterkunft und entleeren vor unserem Zimmer zunächst unsere Taschen, Jacken, Schuhe….von dem allgegenwärtigen Sand.

Während ich den restlichen Sand in der Dusche lasse, kümmert sich Dieter um die Kamera, reinigt, pustet Sand raus, nimmt alles auseinander ….. Es könnte sein, dass es gut gegangen ist, nur das Sandkorn auf dem Sensor muss noch rausgeholt werden.

19 Uhr, Dieter möchte noch etwas essen, vielleicht ausnahmsweise im Brauhaus, da es sehr nahe bei ist. Geschlossen ☹

Da wir nicht mit dem Auto losfahren wollen und ich eh keinen Hunger habe, bekommt Dieter auch nichts und wir gehen zurück auf unser Zimmer. Essen wird eh überbewertet 😊

Übernachtung: Swakopmund, Swakopmund Luxury Suites, 1 DZ (luxury), Frühstück

 

Montag 01.09.2025

Packen und um 9 startet unser Trip nach Norden. Es ist auch heute nur 13 °C. Wir tanken noch voll in Swakopmund, denn im Norden soll nicht jede Tankstelle Kraftstoff haben, es gibt auch nur vereinzelte. Also möglichst jede Gelegenheit zum tanken nutzen.

Zunächst geht es gut 75 km die asphaltierte Straße hoch bis Henties Bay, dann auf die C35 ins Landesinnere. An der Küste ist es noch ziemlich nebelig. Wir stoppen nur für ein paar Fotos des gestrandeten Schiffes Zelia und fahren zügig weiter.

Insgesamt können wir fast 150 km asphaltiert fahren, bevor die Schotterpisten uns kostenlose african back massage bescheren.

75 km von der Küste aus (Henties Bay) ins Landesinnere nach Westen steigt die Temperatur in einer Stunde um fast 20 Grad. Zwischenzeitlich zeigt das Autothermometer sogar 37°C an.

Kurzes Tanken in Uis und weiter auf die wellblechartige Schotterpiste.

Jedes entgegenkommende bzw. uns überholende Auto hinterlässt eine Staubwolke. Zeitweise denken wir, Rushhour hier, alle zwanzig Minuten treffen wir auf ein anderes Auto.

Gegen 14 Uhr erreichen wir die Twyfelfontein Country Lodge. Die Lodge liegt 4 km von der historischen Fundstelle Twyfelfontein mit den berühmten Felsgravuren entfernt und bietet 56 Doppelzimmer an.

Unser Doppelzimmer ist die Nummer 42 und liegt mittig in einem Achterhaus. Nur zum Ausladen der Koffer darf man an die Häuser fahren, danach müssen sie wieder auf den Parkplatz in die Sonne.

Die Schokolade im Auto ist zu Kakao geworden.

Wenn man das Zimmer betritt, steht man sofort vor dem Doppelbett. Man kann drum herumgehen und hinter dem Bett ist das Bad. Alles sehr raumsparend, unsere Koffer passen gerade eben vor das Fenster. Die Klimaanlage funktioniert jedenfalls, aber nur mit Schlüssel, so dass man nur kühlen kann, wenn man auch im Raum ist. Es riecht ziemlich muffig und nach Feuchtigkeit, nicht wirklich gut. Internet geht auch nur im Bereich des Haupthauses.

Wir ziehen uns um, die lange Hose kann aus bei 37°C, nehmen einen Drink an der Bar und setzen uns dann an den Pool, natürlich im Schatten. Der Pool ist mir allerdings zu kalt.

Zurück in unserem Zimmer muss Dieter feststellen, dass seine Kamera nicht funktioniert ☹ was ist nur in diesem Urlaub los? Hoffentlich findet er eine Lösung, ansonsten müssen wir tatsächlich auf Handy und die R6 ausweichen. Schiet!

18:30 Uhr Dinner Time, es ist 27°C und uns ist kalt 😊

Übernachtung: Twyfelfontein, Twyfelfontein Country Lodge, 1 DZ, Halbpension

 

Dienstag 02.09.2025

Ephemeral River Drive auf der Suche nach den Wüstenelefanten – Start 7:50 

Alex ist unser Guide/Fahrer heute und beglückwünscht zur morgendlichen Fahrt. Er erklärt noch, morgens ist es staubig, windig und bumpy, nachmittags auch, aber zusätzlich heiß, sehr heiß und alle Gäste kommen dann crispy gebraten zurück.

Mit uns fährt nur ein französisches Paar, also haben wir alle reichlich Platz.

Ich hatte mutig heute um 7 Shorts und ein dünnes T-Shirt gewählt, ist ja schon über 20°C. Vorsichtshalber nehme ich noch eine leichte Strickjacke und einen Schal mit. Trotzdem bedauere ich die ersten 1,5 Stunden fast, nicht die Nachmittagstour gebucht zu haben.

Alex erzählt, dass wir eventuell weit fahren müssen, 70-80 km, um Elefanten zu finden, alles über Sandpisten. Aber, ist ja kein Zoo 😊

Nach 45 Minuten erreichen wir das Huab Flussbett und damit teilweise tieferen Sand. „We are now in the riverbed, watch out for crocodiles and hippos“ witzelt Alex. Aber die angeschwemmten Äste und Büsche an den großen Bäumen bezeugen, dass zumindest hin und wieder Wasser hier durchfließt.

Wir kommen an Straußen, 5 Giraffen und einem snake eagle vorbei auf der Suche nach Elefantenspuren. „No footprints, no elephant“, Dung ist reichlich vorhanden.

Nach 1,5 Stunden sehen wir den ersten, einsamen Elefanten und sind schon total begeistert. „I can smell the elephants“ heißt es plötzlich und hinter dem Hügel sind mehr.

Tatsächlich, eine Gruppe von 21 Elefanten ist auf dem Weg zu einer Wasserstelle.

Über eine Stunde beobachten wir sie und schießen unzählige Fotos und Videos. Einmal müssen wir sogar unsere Position verlassen, da uns ein Elefant doch sehr nahekommt und fast mit dem Rüssel die Franzosen berührt.

Nach vielen Fotos fährt uns Alex ein Stück entfernt in die Pampa, wir sind sowieso in the middle of nowhere. Keine Straßen, kein Netz…. Alex baut einen Tisch auf und es gibt Kaffee, Drinks und Snacks. Picknick mit Elefanten 😊 denn die folgen uns. Traumhaft, awesome, amazing, unbeschreiblich schön.

Wir können uns kaum sattsehen und bleiben länger, als ursprünglich geplant.

Alex als Guide ist einfach unschlagbar. Er gibt uns alle Zeit, die wir wünschen, fährt uns in die richtigen Positionen mit Sonne im Rücken und Elefanten direkt vor uns ….. und er scheint zu ahnen, wohin sie als nächstes wandern werden. Perfekt!

Irgendwann hat alles ein Ende und wir müssen zur Lodge zurück.

Übernachtung: Twyfelfontein, Twyfelfontein Country Lodge, 1 DZ, Halbpension

 

Mittwoch 03.09.2025

Frühstücken, packen und auschecken. Nächstes Ziel: Khowarib über Palmwag, alles Schotterpiste.

Vorher fotografieren wir noch die Felsenmalerei an der Lodge. Wenn wir schon wieder das UNESCO Weltkulturerbe in Twyfelfontein verweigern….

Die Straße C39/C43 bis Palmwag ist okay, es geht über viele ausgetrocknete Flüsse und somit häufiger bergab und wieder bergauf. Teilweise recht steil.

Man kann sich kaum vorstellen, dass dort Wasser durchfließt, aber 2017, als wir in der Regenzeit im Februar hier waren, hat uns so ein Flüsschen gestoppt, da er zu einem rauschenden Fluss geworden war. Wir mussten seinerzeit einen nicht unerheblichen Umweg fahren. Heute ist alles trocken und heiß ist es wieder.

Autos sind hier kaum unterwegs. Uns kommen auf den gesamten 200 km nur drei Fahrzeuge entgegen, aber nach einer Stunde Fahrt kreuzen 9 Giraffen die Straße. Amazing, damit hatten wir hier nicht gerechnet.

Dieters Canon D 5 liegt jetzt defekt im Koffer und ich werde eingewiesen mit der R 6 Videos zu machen. So ganz gefällt es Dieter nicht, dass ich das bisher mit dem iPhone gemacht habe – und gar nicht mal schlecht.

Ganz ungewohnt für uns, nur eine funktionierende Kamera zu haben. Beim letzten Mal hatten wir 3 Kameras, die GoPro und eine Drohne dabei.

Da wir erst am Anfang unserer Reise stehen, sollte der R 6 nichts passieren. Timelapse Aufnahmen nachts vor der Unterkunft wird es also nicht geben. Das Risiko ist Dieter zu hoch, ein Tier oder der Wind könnte das Stativ umstoßen, oder jemand könnte die Kamera gebrauchen ….

Kurz vor Palmwag werden wir registriert durch einen Officer, Name Nationalität, Autokennzeichen, wo kommt ihr her, wo wollt ihr hin….. Wir wissen immer noch nicht, wo all diese Zettel landen.

In Palmwag tanken wir, man weiß nie, ob die nächste Tanke Sprit hat. Erinnert uns etwas an eine Autoput-Fahrt durch das damalige Jugoslawien, muss so Anfang der 80er Jahre gewesen sein.

Ab Palmwag geht es über die C43 Richtung Sesfontein bis Khowarib. Beim letzten Mal war diese Straße eine Katastrophe und wir sind irgendwann umgedreht, da es uns zu riskant wurde. Heute ist es die am besten ausgebaute Schotterpiste, die wir bisher in Namibia hatten, kaum Wellblech und super zu fahren.

Um halb eins erreichen wir die Lodge. Jetzt sind wir tatsächlich im „wilden“ Namibia angekommen. Und es ist ziemlich windig, was dazu führt, dass wir uns schnell vom Staub paniert fühlen.

Die Khowarib Lodge bietet 14 Canvas-Chalets, die auf Stelzen über das am Ufer des Hoanib-Flusses in der einzigartigen Khowarib-Schlucht ragen.

Digital detox ist angesagt, kein wifi, kein Netz.

Wir übernachten im Zelt 3 mit Blick von einer Terrasse auf den Hoanib Fluss, aber ohne Air condition. Vielleicht ist der Ventilator die auf der Homepage angegebene Air condition. Das Bad ist übrigens draußen, unter freiem Himmel. Es ist heiß.

Aber es gibt heute Lunch, ein Toasted Sandwich für mich einen griechischen Salat für Dieter – wie schon gesagt, wenigstens einer von uns lebt halbwegs gesund 😊

Die Lady von der Rezeption fragt uns, ob wir morgen ihre Chefin mit nach Opuwo nehmen. Spannend, machen wir aber. Auf die Frage, wie sie zurückkommt, antwortet sie: „Ich weiß es nicht. Ich bin letztes Mal mit Gästen gefahren und mit einem Polizeiauto zurück. Irgendetwas ergibt sich schon.“ Das ist Afrika.

Außerdem fragt sie, ob in Deutschland auch Ziegen auf Farmen leben und ist etwas überrascht, dass wir zwar Ziegenkäse produzieren, aber nicht unbedingt das Fleisch essen. Ob wir wohl Ziege zum Dinner bekommen? Touren werden nur begrenzt angeboten, da außer uns nur ein weiterer Gast da ist – fast wie in Coronazeiten

Mittagspause im Zelt – nach kürzester Zeit sind wir schweißgebadet und beschließen, die Klimaanlage des Autos zur Abkühlung zu nutzen. Vielleicht gibt es was zu sehen.

Herrlich, mit vollaufgedrehter Lüftung geht es los. Das Auto zeigt übrigens 40°C Außentemperatur an.

Sesfontein bietet nichts und wir fahren nach kurzem Stopp an einem Minimarket zurück. Dort ist es mir definitiv zu unheimlich.

1,5 Stunden später kommen wir gut gekühlt wieder in der Lodge an und begeben uns gleich zum Pool. Das Wasser ist auch hier recht kalt, aber heute okay. So sind sogar 40°C zu ertragen 😊

18:30 Uhr langsam wird es erträglicher, oder haben wir uns schon an die Temperatur gewöhnt? Wie vorgeschlagen, lassen wir vor dem Gang zum Abendessen das Moskitonetz runter.

Das Dinner findet draußen am Lagerfeuer statt und nun duften unsere Klamotten, dafür hatten wir einen netten Blick für den Sonnenuntergang und die Berge.

Abends kommen die Mücken raus… wenn man dann eine Open Air Toilette hat, ist das super, Geruchsbelästigung gibt es praktisch nicht, aber man bekommt Mückenstiche an Stellen, die sonst keine Mücke sieht.

 

Stürmisch ist es in der Nacht geworden, Abkühlung bringt es uns allerdings nicht.

Die nächste Lodge darf durchaus etwas komfortabler sein, obwohl ich befürchte, dass das nicht klappt.

Übernachtung: bei Sesfontein, Khowarib Lodge, 1 Tented Chalet Nr 3, Halbpension

 

 

Donnerstag 04.09.2025

So viele Mückenstiche hatte ich schon lange nicht mehr- muss auch nicht sein. Da immer noch einiges um uns rum summt, sprühe ich mich reichlich mit Peaceful sleep ein.

Der andere Gast, eine Alleinreisende, begrüßt uns mit: what a dusty, windy morning.

Einer der Angestellten erzählt uns, dass es immer so windig ist…

8:45 Uhr, alles ist im Auto und der Platz hinter Dieter ist frei für die Lady, die wir mitnehmen nach Opuwo.

Here we Go versagt hier total, absolut kein Netz. Das Navi zeigt immer nur die Strecke von Swakopmund zu unserem jetzigen Standort an. Wie gut, dass wir alternativ Maps me geladen haben. Die App funktioniert.

Unsere „Tramperin“ steigt ein, fühlt sich sichtlich wohl und wir starten. Bis Opuwo kann man auch ohne Navi fahren.

Kurzvideo: Fahrt nach OpuwoDie Straße C 43 bis Sesfontein ist weiterhin sehr gut, kein Wellblech, keine Schlaglöcher und keine großen Steine auf der Piste. Nach dem Abzweig nach Opuwo geht es noch 20 km so gut weiter, dann kommt ein Stück, wo die Straße nicht so optimal ist, aber sie arbeiten dran. Eine Berg- und Talfahrt ist es fast die gesamte Strecke bis Opuwo. Unvorstellbar, wie viele Wasserwege hier die C 43 queren.

Fast die ganze Strecke ist gut bewaldet, Wasser muss also irgendwo sein. Auf einem kurzen Stück sind sogar viele Baobabs am Straßenrand zu sehen.

Kühler ist es geworden, nur noch 28°C.

Angekommen in Opuwo tanken wir, teilen unserer Mitfahrerin mit, dass wir einkaufen wollen und fragen, wo wir sie absetzen sollen. Ich sagte es ja schon, sie fühlte sich wohl im klimatisierten Auto und geht erst einmal mit uns in den Supermarkt.

Vor dem Supermarkt lungern sehr viele Menschen rum, einige Hererofrauen in ihren wunderschönen Trachten, Himbas, aber auch viele Männer, was uns nicht so ganz geheuer ist, da unser Auto voll bepackt ist.

Also kurz shoppen, Wasser und Schokolade, die überlebenswichtigsten Nahrungsmittel 😊 Irgendwie kommt es mir seltsam vor, dass die Himbafrauen hier barbusig und barfuß im Supermarkt und in der Stadt rumlaufen zwischen all den bekleideten Menschen.

Nach dem Einkauf geht es weiter. Die Lady steigt selbstverständlich wieder ein und fährt noch mit bis zum Zentrum, wo wir sie absetzen dürfen.

Opuwo ist das Tor zum Kaokoveld im Nordwesten Namibias, die entlegene Region südlich des Kunene-Flusses.

Angekommen in der Zivilisation!

Es gibt wifi, zumindest in der Lobby, und eine Klimaanlage- super, dabei ist es hier gar nicht mehr so heiß, nur 30°C. Heute können wir eine entspannte Mittagspause einlegen. 15 Uhr, kein Wasser im Bad ☹ Erklärung an der Rezeption: die Springleranlage für den Rasen ist an, dann gibt es kein Wasser auf den Zimmern. Afrika!

Das letzte Mal Klimaanlage, die nächsten 3 Nächte gibt es wieder höchstens einen Ventilator.

Übernachtung: Opuwo, Opuwo Country Lodge, 1 DZ (luxury) Nr. 17, Halbpension

 

Freitag 05.09.2025

Frühstücken draußen am Pool mit Blick in die Landschaft. Es kommt mir im T-Shirt etwas frisch vor, tatsächlich, das Thermometer zeigt nur 16 °C. Eine Stunde später haben wir wieder 30 erreicht.

9 Uhr geht es los Richtung Kunene, ins Kaokoveld, die Heimat der OvaHimba.

Die Straße C 43 ab Opuwo nach Norden ist deutlich schlechter als nach Süden. Es gibt Schlaglöcher und viele stark versandete Abschnitte und natürlich sind sehr viele Flüsse zu durchqueren. Aber sie ist trotzdem auch als Individualtourist befahrbar.

Einige der Flussdurchquerungen sind sogar betoniert, manche nur sehr schmal, manche auch schon stark beschädigt.

Neben der Straße wachsen überall Bäume, größtenteils sehen sie vertrocknet aus und braun wie bei uns im Herbst.

Wir kommen an unzähligen Ziegenherden und vielen Himbadörfern vorbei.

Die Besiedelung ist zwar gering, aber einsam fühlen wir uns auf der Straße nicht, mindestens alle 15 Minuten kommt uns ein Auto entgegen, entweder ein Hilux (Touri) oder ein Pickup voll beladen mit Einheimischen auf der Ladefläche. Ein wenig tun sie mir leid, sie bekommen jedes Mal eine ordentliche Menge Staub von uns entgegengeschleudert. Einen stabilen Magen sollten sie auch haben, denn diese Strecke ähnelt wirklich einer Achterbahn und die Fahrer bremsen nie ab bei den Talfahrten wie wir. Das schaukelt ganz schön.

Kurz nach 12 erreichen wir das Camp. Das Kapika Waterfall Camp (10 Hütten mit 2 Einzelbetten und Badezimmer) liegt auf einem Hügel mit Ausblick auf den Kunene. Simon begrüßt uns sehr freundlich und weist auf einige Besonderheiten hin. Wifi gibt es dreimal am Tag für 1 – 1,5 Stunden, nur in der Lobby….

Unsere Hütte, Nr. 4, ist sehr geräumig und mit Blick auf den Kunene. Ich glaube heute Nacht brauchen wir nicht nur das Moskitonetz, auch Peaceful sleep.

Und wie in der Opuwo Country Lodge werden unsere Füße übers Bett hinausragen. Die Betten sind nur 1,80 m lang😊

Air Condition ist wieder ein Ventilator und es ist schon kuschelige 38 °C. Um Durchzug zu erzeugen, haben die Fenster kein Glas, nur ein Moskitogitter.

Da es bis 1:30 Uhr wifi gibt, checken wir unsere Mails und WhatsApp. Etwas zu viel Digital detox für mich. Selbst Dieter, der immer lästert, dass ich davon abhängig wäre, braucht plötzlich das Netz, sonst funktioniert Lightroom nicht (erkennt ihn nicht als zahlenden Nutzer) und er kann die Bilder nicht bearbeiten.

Für morgen früh haben wir eine Himbatour gebucht, ansonsten kann man hier nur am Pool liegen – dafür fahren wir nicht so weit.

Nachmittags fahren wir zu den Fällen.

Simon hat uns zwar erklärt, dass es einen Viewpoint gibt, an dem man 50 N$ jeder zahlen muss, aber nicht genau gesagt, wo der ist.

Deshalb landen wir zuerst beim Epupa Falls Camp. Die Lady dort ist sehr nett und wir dürfen im Camp rumlaufen. Dieter meint noch, hoffentlich sind die Epupa Falls nicht das Glenn Innes Namibias (gutes Marketing, viele Touris, wenig geboten). Hier zumindest erscheint es uns so.

Der Blick auf den Kunene ist wirklich schön und man kann auch sehen, wo er abstürzt – that‘s it – unspektakulär.

 

Wir bekommen dann von der netten Lady dort beschrieben, wo wir hinmüssen. Der Weg ist abenteuerlich und ich alleine wäre niemals dort hochgefahren. Aber der Blick ist sehenswert. Uns war gar nicht bewusst, dass der Kunene über eine enorme Breite hinabstürzt. Überall sieht man kleinere Wasserfälle. Einer, der größte, stürzt über 40 m in die Schlucht. Definitiv kein Glenn Innes.

Von oben, dem Viewpoint hat man einen guten Überblick, aber Dieter möchte natürlich an die Abbruchkante und hat von oben einen Weg gefunden.

Also mit dem Auto den Berg wieder runter und fast zurück zum Epupa Falls Camp. Vorbei an einigen Himba Verkaufsständen gehen wir dann zu Fuß ganz nah an die Abbruchkante ran. Einen Weg würde ich das nicht nennen.

Einige Himbafrauen baden hier in den Pools, also ist es hier wohl Krokodilfrei. Trotzdem verzichte ich gerne.

Der Weg hat sich wirklich gelohnt, überall sind Regenbogen zu sehen. Amazing!

Und Baobabs gibt es reichlich.

Übernachtung: Epupa Falls, Kapika Waterfalls Camp, 1 DZ Nr 4, Halbpension

 

Samstag 06.09.2025

Acht Uhr, auf zum Himbadrive im offenen Fahrzeug. Dieses muss erst einmal aufgetankt werden, aus dem Kanister mit einer Handpumpe – interessant.

 

 

Außerdem werden Lebensmittel eingeladen für die Himbas – Gastgeschenke oder Bezahlung, wie auch immer man das sieht.

Ca. 7 km entfernt liegt das Himbadorf, welches wir besuchen. Gut, dass wir unsere Jacken mitgenommen haben, es ist windig und kühl oben auf dem Wagen. Ansatzweise bekommt man ein Gefühl für die Einheimischen, die oben auf den Pickups mitfahren. Unser Guide Met ist allerdings viel vorsichtiger und fährt nur zwischen 20 und 30 km/h.

Angekommen im Dorf erklärt uns Met die Strukturen und die kulturellen Hintergründe. Er ist selbst Himba und wir bekommen als erstes seinen Unterkiefer zu sehen. Sobald die bleibenden Zähne vollständig durch sind, werden die unteren vier Schneidezähne mittels eines Stockes und eines Steines rausgeschlagen ☹

Ein Himbadorf ist eigentlich nur eine Familie. Die Männer gehen tagsüber raus mit den Ziegen und Rindern, um Futter für sie zu finden.

Die Kinder sollten zur Schule gehen. Wobei keiner weiß, wie alt er ist. Himbas kennen keine Tage oder Jahre. Jeder Tag ist wie der vorherige, mal trocken, selten nass…..

Die Frauen bleiben zu Hause. In der Mitte des Dorfes ist der Kral, ein eingezäunter Bereich für das Vieh in der Nacht. Gegenüber dem Eingang zum Kral steht das Haus der ersten Frau, welches sie mit dem Mann bewohnt und gegebenenfalls mit einem Baby. Sobald die Kinder etwas größer sind, bekommen sie eine eigene Hütte nahe bei.

Die Zweitfrau bekommt die nächste Hütte. Wenn man sich das ganze Dorf als Zifferblatt vorstellt, ist die Erstfrau auf 6 Uhr, gegenüber dem Kraleingang, die Zweitfrau bekommt eine Hütte auf 3 Uhr gebaut, die dritte auf zwölf und die vierte auf neun Uhr. Dazwischen stehen die Hütten der Kinder.

Wir können beobachten, dass die Erstfrau hier das Sagen hat, denn sie kommandiert alle rum…. wobei selbst unser Guide nicht weiß, wer die anderen sind, Freundinnen, Töchter, Schwestern….

 

Nachdem wir alle Damen mit Handschlag begrüßt haben, zeigt uns die Erstfrau, wie die Hautpflege betrieben wird. Die Haut wird mit einer Mischung aus Butterfett, gemahlenem roten Stein und aromatischen Kräutern eingerieben. Met klärt uns noch über den Schmuck und die Haarpracht auf. Die eigenen Haare stecken unter der Erd/Öl- Masse. Alles was man darunter an Haaren sieht, sind Extensions. Verheiratete Frauen tragen einen ledernen Kopfputz. Die Jungen haben irgendetwas wie eine Palme auf dem Kopf 😊 und die Mädchen flechten ihre Haare in zwei Streifen, die nach vorne in die Stirn gehen.

Nach den Erklärungen und Fotos mit uns – es scheint Touristen zu geben, die das toll finden, dürfen die Frauen für uns tanzen. Die Erstfrau hält sich dezent zurück.

Als letztes betreten wir die Hütte der Erstfrau, gebaut aus Baumsprösslingen der Mopane-Bäume, verbunden mit Schlamm und Kuhdung. Möbel gibt es nicht, lediglich ein Fell, auf dem sie sitzen, liegen……

Halb elf sind wir wieder im Camp, Poolzeit.

Unser Auto wurde gewaschen 😊

Es gibt nicht nur vier Kekse, wir teilen uns ein Toasted Sandwich.

Kurz etwas zu Epupa, ein Dorf/Ort im Nordwesten Namibias nahe der Grenze zu Angola. Epupa bedeutet übrigens „fallendes Wasser“ in der Herero Sprache. Die nächste Stadt ist Opuwo, fast 200 km und 3 Stunden Autofahrt entfernt. In Epupa gibt es einige Hütten von Himbas, die etwas mehr Zivilisation mögen und 4 Camps für Touristen, Epupa, Epupa Falls, Kapika und Omarunga – that‘s it, nothing else!

Alle müssen zum Einkaufen oder Tanken nach Opuwo fahren, oder sich selbst irgendwie versorgen… und es sieht nicht so aus, als ob hier was angepflanzt werden kann.

Der Kunene führt ganzjährig Wasser und zieht zwar ein grünes Band mit Büschen, Schilfrohr und Makalali-Palmen durch die Landschaft, aber wenige Meter weiter ist schon alles trocken und sehr karg.

Übernachtung: Epupa Falls, Kapika Waterfalls Camp, 1 DZ, Halbpension

 

Sonntag 07.09.2025

Heute ist eine lange Fahrt angesagt, runter bis Opuwo, dann wieder hoch zu den Ruacana Fällen. Alle raten davon ab, die direkte Verbindung über die D 3700 zu nehmen, da sie anfällig für Überschwemmungen ist – sicher nicht jetzt – aber sie wird auch nicht gewartet und ist dementsprechend in schlechtem Zustand. Also es geht über die C 43 und Opuwo.

Die Schotterpiste bis Opuwo ist immer noch 200 km lang und dauert 3 Stunden zu fahren, es kommt mir aber gar nicht mehr so viel vor. Wahrscheinlich, weil wir wissen, was uns erwartet. High Noon, wir erreichen Opuwo, tanken, kaufen noch ein paar Snacks und weiter geht es. Es liegen noch 150 km vor uns.

Ab Opuwo ist die Hauptstraße geteert, ebenso die Ausfahrt Richtung Ruacana. Und die Teerschicht hört nicht auf…. Dieters Kommentar: „Teerstraße, 130 km/h Geschwindigkeitsbegrenzung, bin ich noch in Namibia?“ Tatsächlich ist die gesamte weitere Strecke der C 35 geteert. Abbremsen müssen wir nun nur noch für Rinder und Ziegen, die regelmäßig die Straße gemütlich überqueren.

In unserer Beschreibung von Iwanowski steht, dass wir zum Omulunga Bush Camp müssen, am nördlichen Stadtrand von Ruacana gelegen. Weder Here we Go noch Maps me findet ein Omulunga Camp, also folgen wir der Beschreibung Iwanowskis, die da ist: an der T Kreuzung links auf die C 46 abbiegen und 4 km fahren, dann links auf die D 3618 und ca. 5 km nach Ruacana fahren.

Und dann ist man nämlich get lost“ in Ruacana. Ein Omungula Camp ist weder ausgeschildert noch vorhanden. Aber gleich nach der T Kreuzung von C 35 auf C 46 war ein Schild Omulunga Lodge. Lodge ist nicht Camp! Es gibt viele gleichnamige Lodges und Camps…..

Wir versuchen unser Glück bei der Lodge, vielleicht können die uns weiterhelfen. Allerdings scheitern wir am Eingangstor, geschlossen und nur elektrisch zu öffnen. Dieter macht sich zu Fuß, Gottseidank ist ein kleines Tor offen, auf den Weg. Ich bleibe beim Auto. Wir haben es mittlerweile wieder 37 °C. Plötzlich hupt es hinter mir. Und ich habe noch geschmunzelt als Dieter meinte, ich lasse dir den Schlüssel da, dann kannst du den Wagen wegfahren, falls jemand kommt.

Wir versuchen uns zu verständigen und warten gemeinsam. Plötzlich öffnet sich das Tor. Jetzt muss ich wohl oder übel doch Auto fahren, sonst kommt der hinter mir nicht weg, und er wirkt nicht gerade entspannt.

Richtige Unterkunft gefunden!

Ich fahre bis zum Parkplatz, war gar nicht so schlimm meine erste Farmpad Fahrt in Namibia, und wir checken ein. Heute ist der Tag der Überraschungen, geteerte Straßen statt Schotter, falsche Beschreibung des Weges und wie wir jetzt feststellen, auch der Unterkunft. Ich hatte mich auf ursprüngliches Namibia eingestellt, eine naturnahe Oase für Abenteurer und Reisende mit Entdeckerlust. Einfach, stilvoll, natürlich. Ensuite Badezimmer, Ventilator. So hieß es in der Beschreibung.

Übersetzt: einfache Hütte mit Dusche und Toilette im Schlafzimmer.

Und was bekommen wir geboten: Luxus pur, 😊 Ein aus Beton gebautes, modernes Flachdachhäuschen mit abgetrenntem Badezimmer, das in jedem 4 Sterne Hotel in Deutschland gut aussehen würde. Einfach nur perfekt. Awesome! Ein Kühlschrank und eine Klimaanlage sind auch vorhanden. Und wifi im Zimmer😊

Wir richten uns kurz ein und stärken uns für die nächsten Wasserfälle.

Bis dahin sind es fast 30 Minuten Autofahrt und eigentlich müssen wir Namibia verlassen. In der Lodge sagte man uns aber, grüßen sie den Polizisten freundlich, sagen, sie wollen nur die Fälle sehen, dann geht das ohne Probleme.

Stimmt, genauso geht es. Wir bekommen noch den Hinweis des Polizisten: Auto abschließen nicht vergessen. Guter Tipp: Auf dem Parkplatz erwarten uns schon 7 bettelnde Jungen – nervig.

Dann wandern wir an verschiedene Punkte, mal kraxeln wir etwas runter, dann etwas hoch, aber die Ruacana Fälle hauen uns nicht um.

1/2 Stunde später sitzen wir wieder im Auto und fahren zurück.

Wer lesen kann, ist klar im Vorteil: Die Ruacana Fälle führen nur in der Regenzeit von April bis Mai viel Wasser, wenn der Kunene so viel Wasser führt, dass das Kraftwerk überfordert ist und die Schleusen öffnet. Dann sind die Ruacana Fälle durchaus mit den Victoria Fällen vergleichbar.

 

Leider sind wir im September hier und es sieht eher traurig aus. Namibia hat eine großartige Sehenswürdigkeit geopfert, deckt aber mit dem Wasserkraftwerk ungefähr die Hälfte des gesamten nationalen Strombedarfs mit grüner Energie.

Übernachtung: Nähe Ruacana, Omulunga Bush Camp

 

Montag 08.09.2025

Auch heute überwiegen die Teerstraßen, was ich gar nicht so unangenehm empfinde, wir haben ja auch schon ca. 1200 km Schotter- und Sandpisten hinter uns.

Here we Go soll uns zusätzlich zur Iwanowski Beschreibung den Weg zeigen. Sicher ist sicher, denken wir.

Wir folgen der C 46 über viele Orte, die mit O beginnen (Ogongo, Oshikuku, Oshakati, Okatana) 191 km bis Ondangwa. Dieser Bereich Namibias ist Ovamboland.

Erst geht es parallel zur angolanischen Grenze und ab Outapi nach Südosten.

Outapi kommt uns schon als Großstadt vor, nach den letzten Tagen. In Oshikuku finden wir die erste geschlossene Tankstelle. Ist aber unproblematisch, der Tank lässt noch fast 500 km Fahrt zu und in den nächsten Orten kommen weitere Tankstellen.

Seit Ruacana verläuft rechts neben der Straße eine Art Wasserkanal, aus dem die Bevölkerung Wasser abpumpen oder in Kanister abfüllen kann. Die Gegend hier im Norden ist deutlich wasserreicher, als alles, was wir bisher gesehen haben. Es gibt sogar Maisanbau und Palmen am Straßenrand.

Die Orte werden immer größer und der Verkehr immer mehr.

In Oshakati tanken wir dann. Viel Trubel in dieser Stadt, überall sind Marktstände aufgebaut, in denen man von Obst, Gemüse, über Fleisch bis hin zu Kleidung alles bekommt.

In Ondangwa erleben wir dann tatsächlich Stopp and go, so voll ist es auf den Straßen. Trotzdem überqueren zwischendurch immer wieder Kühe und Ziegen die Hauptstraße.

Nach Ondangwa biegen wir auf die M 121 nach Norden. Soweit stimmt Iwanowski mit Here we Go überein. Da wir erstem nach gestern nicht mehr so ganz trauen, folgen wir dem Navi und das bringt uns mitten in die Pampa, in the middle of nowhere.

Die Schotterpiste wird zur schmalen Sandspur, Hinweise sucht man vergeblich und die Breite des Pads wird immer geringer. Wir fahren mehrere Kilometer an eingezäunten Rinderherden vorbei und sind nach 20 Minuten totally lost.

Umdrehen und zurück bis Oshigabo und neuer Versuch mit Iwanowskis Beschreibung.

In Oshigabo hält neben uns ein Pkw und eine nette Frau fragt uns, wo wir hinwollen. Sie bittet uns rechts ranzufahren und steigt aus. Dann weist sie sich als Polizistin aus und meint, wir wären ihr aufgefallen, weil wir aus dem Busch gekommen sind. Nachdem wir uns wohl als harmlose Touris herausgestellt haben, möchte sie uns den Weg nach Ongula weisen und fährt vor uns her….. bis vor das Eingangstor der Lodge. Super freundlich und hilfsbereit!

Auf Dieters Dank kommt die Antwort, sie würde öfter Touristen den Weg weisen.

Ongula ist wieder ganz anders als alle vorherigen Lodges. 5 Rondavels liegen in unmittelbarer Nachbarschaft zum Häuptlingsgehöft. Wir sind in einer Art Dorf, das außer der Lodge eine Schule betreibt und in verschiedenen Bereichen ausbildet. Es gibt eine Homestead Tour, in der die Kultur und Lebensweise der Ovambos erklärt wird, sowohl historisch als auch aktuell.

Diese Tour buchen wir. Der Reiseführer sagt: In der Ongula Village Homestead Lodge hat man als Gast ein wirkliches hautnahes und lehrreiches Erlebnis der Ovambo-Kultur – ein Muss für jeden, der in das „wahre“ afrikanische Leben eintauchen möchte.

Rondavel Nr. 2 bewohnen wir bis morgen früh, eine strohgedeckte Rundhütte mit Ensuite Bathroom hinter dem Bett. Die Einrichtung ist speziell, auf jeden Fall war ein Künstler am Werk, der das Schweißen liebte 😊

16 Uhr, Start der Homestead Tour mit Jaden.

Als historische Momente der Tour konnten wir die Töpferer, das Herstellen von Mahangumehl und das Flechten der Körbe beobachten. Jaden erklärte uns auch das damalige Leben.

Aktuell gibt es in Ongula eine Schule und Ausbildungsstätten für Schneiderei und Landwirtschaft. Finanziert wird die Ausbildung vom Staat. Die Studenten müssen nur die Unterkunft zahlen, 300 N$ pro Monat. Sie schlafen/ wohnen dann getrennt nach Geschlecht in Gemeinschaftsunterkünften.

Ongula Homestead unterstützt außerdem eine Initiative, die Stoffbinden an Schulen, junge Mädchen und junge Mütter verteilt. Gäste der Lodge spenden das Geld für die Materialien und die Auszubildenden stellen die Binden kostenlos her.

 

 

 

 

 

 

Außerdem gibt es in der Homestead eine Ginbrennerei – alles Handarbeit 😊

Frauen und Männer leben auch heute noch voneinander getrennt.

2,5 Stunden später sind wir total erschöpft. Ohne Dusche geht es zum Outdoor Dinner am Lagerfeuer – kann uns eh keiner riechen 😊 wir sind alleine. Es gibt die typische Ovamboküche. Die pflanzlichen Teile sind sehr schmackhaft und gut gewürzt. Das freilaufende Huhn hat kaum Fleisch unter der knusprigen Fettpelle und ist gar nicht so meines. Auf die gerösteten Raupen verzichten wir beide.

 

Übernachtung: bei Ondangwa, Ongula Village Homestead Lodge, 1 Rondavel, Halbpension

 

Dienstag 09.09.2025

Nach packen, frühstücken und auschecken, fahren wir weiter. Heute geht es in die Etosha.

Die Straße ist geteert, aber der viele Verkehr macht die Fahrt nicht entspannter, denn die Fahrbahn ist recht schmal.

Erstmalig betreten wir über das King Nehale Gate im Norden den Etosha NP.

Registrieren verlief unproblematisch, ein Officer kontrollierte das Auto und wies und darauf hin, dass Waffen, Plastiktüten und Drohnen im Park verboten sind und los ging es.

Schnell wurden wir mit Gnus, Zebras, Oryxe und Springböcke belohnt. Auf der Strecke zum Camp treffen wir noch eine Giraffe und Kudus und ganz viele Vögel.

Kurz nach zwölf erreichen wir das Onkoshi Camp, laden den Wagen aus und begeben uns zu unserem Chalet Nr. 4. Alle Chalets sind auf erhöhten Decks gebaut, mit Grasdach, Leinenwand und großen Türen. Vom Camp aus blickt man direkt auf den westlichen Teil der Pfanne und wir erwarten außer wundervollen Sonnenuntergängen nicht viel.

Auf dem Weg zum Chalet kommt der erste Elefant vorbei und bleibt direkt an unserem Chalet stehen. An unserer Terrasse, neben der Outdoor Dusche gibt es ein offenes Abflussrohr, aus dem er trinkt. Wahnsinn!

Und der Wahnsinn nimmt kein Ende, wir sitzen im Restaurant und gönnen uns ein Sandwich, als der nächste Elefant vorbeikommt, etwas größer als der Erste.

Auch er stoppt an unserem Chalet. Unzählige Fotos vom Holzsteg aus folgen, später gehen wir rein und vorsichtig auf unsere Terrasse. Elefant zum Anfassen. 2 m von uns entfernt steht er da.  Zu Beginn war ich mir nicht sicher, beobachten wir ihn oder er uns. Wohl beides.

Jetzt liege ich auf dem Bett und beobachte durch das Fenster den Elefanten und fühle mich wie im Paradies. Es ist kaum zu glauben und traumhaft schön.

15:30 Uhr starten wir den abendlichen Gamedrive. Auf dem Weg zur Hauptstraße sehen wir mehrere Giraffen und eine Gabelracke.

Das Wasserloch Tsumcor scheint uns laut Beschreibung vielversprechend für den Nachmittag. Und es ist so, schon aus der Entfernung sehen wir einige Safarifahrzeuge. Muss was Großes sein.

Ist was Großes 😊 mehr als 30 Elefanten trinken am Wasserloch und in kleiner Entfernung liegen fünf Löwen, vier weibliche und ein männlicher. Fantastisch!

Wir wechseln immer wieder die Position, um einen guten Blick zu haben. Nach einer guten Viertelstunde entfernen sich die Elefanten und langsam setzen sich die Löwen in Bewegung. Erstmalig sehen wir Löwen so nah beim Trinken zu. Die Begeisterung nimmt kein Ende und das Licht wird immer besser.

Sie überhabt zu finden ist das Eine;

Nahe genug rankommen, mit der richtigen Position für den Fotograf und das warme Abendlicht ist das Andere.

Glück und Gedult gehört auf jeden Fall auch dazu.😊

Nach einer guten Stunde machen wir uns auf den Weg zurück zum Camp, um nicht zu spät zu kommen. Morgen lassen wir uns mehr Zeit, denn nun können wir die Zeit für die Rückfahrt abschätzen.

Ein neuer Elefant steht an unserem Chalet.

In der Nacht wird es kalt, wir brauchen erstmalig in diesem Urlaub eine Daunendecke.

Um zehn kommt wieder ein Elefant vorbei.

Übernachtung: Etosha Ost, Onkoshi Camp, 1 Chalet, Halbpension

 

 

Mittwoch 10.09.2025

7 Uhr frühstücken, dann zum ersten Gamedrive für den Tag.

Schon auf der Straße vor Tsumcorsehen wir 3 Honigdachse, Strauße und eine Löwin mit 2 Cubs. Perfekter Start in den Tag!

Nicht immer hat man freie Sicht – aber Fotografen sind ja nie zufrieden.

In Namutoni checken wir dann ein und bezahlen den Eintritt für 6 Tage Etosha NP.

Danach geht der Gamedrive weiter, Tsumcor, Klein Okevi (große Zebraherde), Koinachas,

Chudob (Eagle), Koinachas, Klein Okevi (Elefanten) und Tsumcor (Elefanten, Kudus)

Wir waren sehr erfolgreich!

 

Im namibischen Winter ist es relativ trocken und Tiere findet man meistens an den Wasserstellen. Man muss sich nur Zeit lassen, warten, dann kommen die Tieren von selbst vorbei.

Die Mittagszeit, in der auch die Tiere sich zurückziehen, verbringen wir im Camp.

Zweiter Gamedrive:

Tsumcor wieder viele Elefanten, Klein Okevi diesmal nicht so ergiebig, Klein Namutoni trinkende Giraffe, ebenso Klein Okevi auf dem Rückweg, Tsumcor wieder „nur“ Elefanten

Kurz vor unserem Camp 4 Elefanten direkt am Pad.

21:45 Uhr der Elefant kommt wieder vorbei

Übernachtung: Etosha Ost, Onkoshi Camp, 1 Chalet, Halbpension

 

Donnerstag 11.09.2025

Mittlerweile werden wir schon ohne Wecker zwischen 6 und 6:30 Uhr wach.

Packen, frühstücken, dann kann es losgehen.

Unser üblicher Gamedrive.

Tsumcor: männlicher Löwe liegend, wir warten eine Stunde, bis er aufsteht und sich in den Schatten bewegt. Seine rechte Vorderpfote ist verletzt und er humpelt ziemlich.

Dieters Kommentar zu Beginn:

Wir warten so lange, bis er aufsteht, und wenn es bis heute Abend dauert und ich aus dem Auto raus pinkeln muss 😊

Klein Okevi – Namutoni – Klein Namutoni – Koinachas – Chudob – Badende Elefanten

Hier tobt sich ein Jungtier richtig aus!

Kurz nach 12 entscheiden wir zur nächsten Lodge zu fahren.

Das Onguma Privatreservat liegt im Osten der Etosha, nahe des Von-Lindequist-Gates und ist 34.000 Hektar groß. Onguma Plains „The Fort“ Camp ist das Flaggschiff von Onguma Safari Camps. „Onguma“ bedeutet in der Herero Sprache: der Ort, den man nicht mehr verlassen möchte. Können wir nachvollziehen.

Besondere Straßenschilder haben sie auch.

Onguma the Fort – sind wir hier wirklich richtig? Für meine Begriffe etwas zu viel Luxus. Wir wohnen in einer der 12 Bush-Suites in einer Festungsanlage der Kolonialzeit nachempfundenem Fort am Rande des Etosha Nationalparks. Unser Doppelzimmer, ist eher ein kleines Haus und inklusive Terrasse 110 qm groß.

Wie gut, dass diese Unterkunft erst zum Abschluss der Reise unsere ist, wir wären verdorben für den Rest und nur enttäuscht gewesen. Underdressed sind wir auf jeden Fall.

Das Zimmer verlassen dürfen wir nur mit einer Begleitung (im elektrischen Golf Car), da hier Löwen und Leoparden frei rumlaufen und das Fort nicht eingezäunt ist.

Wir buchen einen Sundowner Drive für heute und für morgen den Sunrise Drive und machen es uns im Zimmer gemütlich.

Einen Hot Tub auf der Terrasse gibt es auch.

Diesen Urlaub wurden wir häufig überrascht. Wo wir viel erwarteten, wurden wir enttäuscht, wo wir nichts erwarteten wurden wir oft positiv überrascht. Die Unterkunft ist der Hammer, haben wir das wirklich gebucht? Jedenfalls nicht bewusst.

Der Abenddrive dagegen war enttäuschend.  Wir sind zu sechst und sitzen ganz hinten. Die vermeintliche gute, hohe Position ist doch nicht so gut, da das Sichtfeld eingeschränkt ist.

Gift, unser Guide, war kein wirkliches „gift“. Leider! Anders als in anderen private reserves wird nur auf den Pads gefahren. Sind die Tiere versteckt im Gebüsch, weit entfernt der Pad …. Pech gehabt ☹

Drei kleine Löwen entdeckt der Guide, zwar, aber ein Foto lohnt fast nicht. Die nächsten Stopps waren ähnlich enttäuschend, Dik Dik im Gebüsch, ein einsamer Elefant, Impalas.

In Onguma treffen wir übrigens auf die ersten halbwegs gleichaltrigen Touristen. Bisher hatten wir fast immer das Gefühl, alle anderen sind deutlich jünger, jedenfalls die Individualreisenden. Größere Gruppen gab es im Norden eher nicht.

Das Abendessen dagegen war sehr gut und total unkompliziert was Kleiderordnung anging. So wie wir waren vom Gamedrive wurden wir beim Restaurant abgesetzt. Als wir um kurz nach acht zum Zimmer gebracht werden, sind die Betten neu gemacht und das Moskitonetz positioniert.

Übernachtung: Etosha Ost (Fishers Pan), Onguma Plains „The Fort“ Camp, 1 DZ (Bush Suite), Halbpension

 

Freitag 12.09.2025

Heute Morgen starten wir früh, aufstehen um halb sechs, um 6:30 Uhr beginnt der Sunrise Drive.

Gift holt uns wieder ab und wir sind alleine, da die Gäste aus dem Tented Camp verschlafen haben. Schon nach kurzer Fahrt treffen wir auf ein Löwenpärchen im Honeymoon, wie Gift uns erklärt. Der Löwe erlebt während der halben Stunde, die wir bei ihm stehen, 2 x seinen Honeymoon.

Der Rest der Fahrt ist informativ, aber unspektakulär. Na ja aber ein kopolierendes Löwenpaar ist ja auch nicht schlecht. 😊

Ab 10 Uhr relaxen auf dem Zimmer, falls man die Bush Suite Nr. 3 überhaupt so nennen darf. Heute Nachmittag begeben wir uns auf unseren eigenen Sundowner Drive in den Etosha NP.

Wir haben gestern ausgerechnet, dass wir die letzten Tage ca. 100 km für die jeweiligen Gamedrives gebraucht haben. Also können wir noch einen machen, in der Hoffnung in Halali oder Okaukuejo tanken zu können. Bisher gab es nie Probleme damit.

Wir fahren die Wasserlöcher nahe Namutoni an, Klein Namutoni und Chudob sind wieder lohnenswert.

Übernachtung: Etosha Ost (Fishers Pan), Onguma Plains „The Fort“ Camp, 1 DZ (Bush Suite), Halbpension

 

Samstag 13.09.2025

Leider müssen wir heute diese perfekte Unterkunft verlassen und wissen schon, dass die nächste einen deutlichen Abstieg bedeutet.

Kurz nach acht sitzen wir im Auto, um noch die gute Morgenzeit zu nutzen.

Nach Klein Namutoni und Chudob, wo wir den Adler wieder treffen, fahren wir nach Kalkheuvel. Die Straße besteht fast nur aus Schlaglöchern und wir brauchen deutlich mehr Zeit, da wir fast nur Schritttempo fahren können. Trotzdem werden wir richtig durchgerüttelt.

 

 

 

 

Es hat sich allerdings gelohnt, am Wasserloch sind Geier und zwei Hyänen.

Nach einigen Fotos geht es weiter nach Westen, in Richtung Halali.

Obwohl die Broschüre des Parks sagt, dass die Straße nach Okerfontein schlecht ist, nehmen wir sie, in der Hoffnung auf eine Gepardensichtung. Die Straße ist definitiv schlecht. Geparden sehen wir nicht, nur einige Zebraherden, einzelne Elefantenbullen, Impalas und Hartebeest.

Das Nächste Wasserloch sparen wir und biegen von der Hauptstraße ab, um über Goas nach Halali zu kommen. Schon nach wenigen Kilometern hält uns ein Parkranger an. Wir vermuten eine Kontrolle oder eine Panne. Er bittet uns, ihn nach Halali mitzunehmen. Okay, kann man hier nicht ablehnen.

Mein Koffer kommt in einen schwarzen Müllsack und auf die staubige Pickupfläche, damit der gute Mann hinten sitzen kann. Im Gespräch kommt raus, dass er oft so fährt, er ist für Landscape zuständig und räumt auf, sie haben aber nicht genügend Fahrzeuge und Zeit, also muss einer hin und wieder als Anhalter mitfahren. Goas entfällt deshalb für uns. Mein Koffer wird wohl stark einstauben, aber wir bekommen eine für uns wertvolle Information. Im ganzen Park gibt es keinen Sprit. ☹☹

Das heißt für uns, weitere Gamedrives entfallen, damit der Diesel bis Ombika, die erste Tankstelle außerhalb des Parks reicht. Heute Nachmittag verbringen wir also im Camp.

Halali ist abschreckend. Voll mit Autos und Bussen… auf dem Weg durch den Park sind uns schon einige Busse (ca. 25-30 Plätze) entgegengekommen. Hier steht sogar ein richtig großer.

Etosha und Namibia setzen definitiv auf Massentourismus. Nicht unser Ding. Eigentlich ist uns schon die letzten Tage aufgefallen, dass mehr Gruppen und Safarifahrzeuge unterwegs sind als Einzelreisende. Halali hätten wir nie gewählt, wenn Okaukuejo verfügbar gewesen wäre. Gerade denke ich sogar, ein Camp vor dem Park wäre besser als hier zu bleiben. Falls es ein nächstes Mal geben sollte – sag niemals nie, 2010 sollte schon unser das letzte Mal sein. Aber hier übernachten wir nie wieder. Definitiv!

Das Restaurant ist voll und laut. Also zur Rezeption, es ist 13 Uhr und wir werden tatsächlich darauf verwiesen, dass wir um 14 Uhr wiederkommen sollen. Alle wirken ziemlich abgenervt. Wifi geht auch nicht – nichts andres hätte ich erwartet. Am Wasserloch Moringa vertreiben wir uns die Zeit, denken wir. 38 °C, kein Tier zu sehen, außer ein paar Vögeln. 

14:20 Uhr sind wir wieder an der Rezeption. Für den Schlüssel wollen sie 500 N$ Kaution, die wir nicht haben. Dann eben 50€ – das ist doppelt so viel… Bushchalet Nr. 54, ganz am Rand des Camps, gehört uns für diese Nacht.

Es ist wie erwartet sehr einfach, aber akzeptabel. Eine Klimaanlage und ein Kühlschrank sind zumindest vorhanden. Der Toilettendeckel ist typisch afrikanisch, passt nicht, viel zu klein, aber wahrscheinlich gab es nichts anderes. Und es müffelt. Warmes Wasser gibt es nicht, geduscht wird kalt.

17:45 Uhr: zum Sonnenuntergang an das Wasserloch.

Voll ist es, voller Menschen, fast 50, und genauso viele Perlhühner unten 😊 

18:10 Uhr, es raschelt und dann kommen tatsächlich 2 Nashörner aus dem Busch, später noch ein kleineres drittes. Alles schweigt und staunt, da hat uns Halali nun doch noch etwas versöhnt – fantastischer View. Sonnenuntergang gab es gratis dazu.

Übernachtung: Etosha National Park, Camp Halali, 1 Bush Chalet, Halbpension

 

Sonntag 14.09.2025

Die Nacht war dank Klimaanlage ganz gut zu ertragen.

Etwas Gedanken haben wir uns schon gemacht, ob das mit dem Sprit klappt.

Deshalb gibt es kein Moringa Wasserloch mehr und gleich nach dem Frühstück brechen wir auf. Auf dem kürzesten Weg raus aus dem Park in der Hoffnung vor dem Gate eine funktionierende Tankstelle zu finden.

199 km können wir noch fahren, sagt unsere Anzeige. Bis zum Anderson Gate, Ombika, sind es 100 km. Weitere 100 bis Outjo. Daumen halten, das könnte knapp werden.

Dieter hält nicht mal für Hyänen an….

Um Sprit zu sparen, bleibt die Klimaanlage aus, und das bei fast 30 °C Außentemperatur. Das letzte Stück der Hauptstraße nach Okaukuejo wird neu gemacht und wir müssen über Gemsbokvlakte einen Umweg fahren.

Von dort nehmen wir den schnellsten Weg nach Okaukuejo. Einige große Busse kommen uns entgegen. Direkt vor dem Camp gibt es einen Stau an Fahrzeugen, ein Nashorn steht neben der Straße. Angekommen im Camp sind wir entsetzt, mehrere Busse (30-50 Sitzer) stehen auf dem Parkplatz. Das ist nicht mehr der Etosha Park, den wir so lieben. Die Tankstelle hier bietet auch nichts an, also raus aus dem Park und je nach verfügbarer Tanke wieder rein.

Die Lady am Gate ist nicht besonders entspannt, eher zickig…  raus oder wieder rein? Wissen wir doch noch nicht.

6 km vor dem Gate ist die Etosha Trading Outpost Tankstelle … und sie hat Diesel. Hurra! Jetzt sind wir wieder etwas entspannter und beschließen noch einmal zurück in den Park zu fahren. Vom Anderson Gate, oder Ombika Gate wie es jetzt wohl heißt, fahren wir über Ombika bis Gemsbokvlakte. An der Strecke ist nichts besonderes zu sehen.

Bei Gemsbokvlakte stehen hunderte von Springböcken und viele Zebras. Hat was 😊

Olifantsbad wollen wir auch noch sehen und tatsächlich baden/trinken dort um die 50 Elefanten.

Das war’s für heute, vielleicht für immer mit dem Gamedrive im Etosha.

Mit einem letzten Besuch beim Wasserloch in Okaukuejo nehmen wir Abschied und verlassen den Etosha NP.

Auf Lunch im Restaurant dort verzichten wir gerne, so ein Gewusel liegt uns nicht mehr.

Kurzer Stopp bei der Tanke, um ein Sandwich zu essen, dann beginnt der lange Weg zur Undudu Lodge bei Omaruru. Teerstraße, diesmal finden wir es sehr gut nach mehr als 800 km auf den Schotterpisten im Park, die teilweise doch stark mit Schlaglöchern versehen waren.

Über Outjo, Otjiwarongo und Kalkfeld führt uns die Strecke auf der C33, nach bis Omaruru. Nach dem Ort geht es auf die D 2315, eine Schotterpiste. Wir kommen an ein Gate mit der Aufschrift Erongo Mountain Nature Sanctuary.

Sind wir hier richtig? Der Ranger dort meint ja. Die Undudu Lodge ist dann durch ein weiteres elektronisches Tor abgetrennt von der Straße. Danach wird der Weg sehr abenteuerlich durch die Gebirgslandschaft. 4×4 ist nötig.

„Diese beeindruckenden Berge, in denen die Lodge liegt, vermitteln den Eindruck, dass hier einst Riesen spielten und die Felsbrocken durch die Landschaft schleuderten.“ Sagt der Reiseführer – stimmt.

Halb fünf, angekommen in der Lodge. So spät waren wir noch nie. Unser Zelt liegt am Berg über Holzstege und Treppen erreichbar …. gefühlt im 5. Stock. Ist ja auch Zelt Nr. 5. Wir bestellen die Assistence für unsere Koffer. Das tun wir uns nicht an.

Die Zeltchalets stehen auf festen Plattformen und sind angelehnt an die Granitfelsen. Das Badezimmer ist an den Felsen gebaut. Überraschung: es gibt sowohl eine Klimaanlage (die Eingangstür besteht zur Hälfte aus Netz😊) und es gibt wifi sogar im Zelt.

Alles hätte ich erwartet, das nicht.

Treppensteigen ist jedenfalls für die nächsten 1,5 Tage angesagt. Das Restaurant liegt auf einem der anderen Geröllhügel. Idyllisch, aber total unpraktisch.

Ondudu könnte das San-Wort für „viele Treppen“ sein 😊

Wir pausieren bis zum Dinner. Die Fliegen auf der Terrasse sind etwas lästig und ich vermisse mein australisches Fliegennetz. Wir essen wieder draußen im dunklen. Nicht nur wir, auch alle anderen 12 Gäste leuchten immer mal wieder mit dem Handy, um zu sehen, was sie da essen.

In der Nacht kühlt es erwartungsgemäß ab auf ca. 13 Grad, aber die Daunendecke hält uns warm.

Übernachtung: Bei Omaruru, Ondudu Safari Lodge, 1 Zelt-Chalet, Halbpension

 

Montag 15.09.2025

Nach dem Frühstücken, wieder auf dem Zimmer, besser in unserem Zelt, haben wir die erste Morgengymnastik gemacht. Dieter möchte gern den Weg zur Lodge mit der GoPro aufnehmen, denn er war schon herausfordernd, zwischen den Felsen durch.

Damit verbinden wir gleich einen Besuch in Omaruru, tanken, im Spar Getränke holen…. Am FNB ATM gibt es leider kein Geld auf VISA-Kreditkarte. Wir sind jetzt blank an N$.

Der Tourishop Tikoloshe, in dem es viele Skulpturen aus Wurzelwerk gibt, aber auch „normale“ Souvenirs, liegt auf unserem Weg und wir stoppen kurz. Der Besitzer, ein Kürschner aus Hannover spricht uns sofort an. Er lebt seit 55 Jahren in Omaruru und meint, er könnte es nicht besser treffen. Nach einem kurzen Plausch fahren wir zurück zur Lodge, neuer Versuch mit der GoPro. Ich mache eine Sicherheitsvideo mit dem iPhone 😊

Zurück im Zelt nimmt Dieter die Speicherkarte aus der GoPro und sie verschwindet im Nirgendwo unter dem Bett? Unter der Holzkonstruktion? Unter dem Zelt?

Es ist einen Versuch wert: Dieter krabbelt unter das Holzdeck – leider alles erfolglos, die Karte bleibt verschwunden ☹

Heute können wir erstmals die Milchstraße sehen. Das Fehlen von künstlichem Licht in dieser riesigen Weite und der abnehmende Mond sorgt dafür, dass die Sterne gut sichtbar sind.

Es gibt allerdings nur ein paar Handybilder davon.

Übernachtung: Bei Omaruru, Ondudu Safari Lodge, 1 Zelt-Chalet, Halbpension

 

Dienstag 16.09.2025

Immer wieder etwas Neues. Wir müssen um 10 Uhr auschecken ☹

Halb zehn sind wir soweit, haben sogar unser Gepäck alleine runtergewuppt und fahren über Karibib und Okahandja nach Windhoek.

Am südlichen Ende von Okahandja, auf Höhe des Holzschnitzer Marktes stoppt uns die B 1. Road closed. Zurück in die Stadt und dann auf der A 1 weiter.  Erstmalig eine zweispurige Autobahn. Überholen der vielen LKWs wird einfach! 40 km vor Windhuk stellt Dieter die Klimaanlage ab mit dem Kommentar: es ist nicht mehr so heiß. Außentemperatur 30 °C!!!

In Windhoek fahren wir das Craft Center an, aus drei Gründen: sicherer Parkplatz, Toilette und nettes Café. Shoppen könnte man auch noch.

In Windhoek selbst interessiert uns nichts mehr so wirklich und so kommt es, dass wir schon um halb drei am Flughafen sind.

Die Abgabe des Hilux von Europcar verläuft unproblematisch und der Angestellte freut sich über unsere Kühlbox.

Eingecheckt sind wir, aber das Gepäck muss noch abgegeben werden. Dieters Koffer wiegt noch 1 kg zu viel, umpacken. Und in meinem ist die defekte Canon D 5 und die GoPro. Kameras dürfen nicht im aufgegebenen Gepäck transportiert werden. Es wird immer schlimmer😊 das Herausnehmen der Batterie reicht hier nicht.

Flug nach Frankfurt, 19:20 – 05:25, Lufthansa, durchgeführt von Discover Airlines.

 

Mittwoch 17.09.2025

Bahnfahrt nach Hildesheim mit dem ICE 994 vom Frankfurt Fernbahnhof Flughafen. 

Schon wieder alles nach Plan.

 

Anmerkung / Fazit / Erkenntnisse / was auch immer

  • Ensuite bathroom – hört sich toll an und wird oft in den Lodges angepriesen. Im Klartext heißt das meistens, das Klo steht im Schlafzimmer. Ich würde hin und wieder die Abgeschiedenheit eines „stillen Örtchens“ dem ensuite bathroom vorziehen.
  • iPhone – Verhalten stellt sich öfter aus, überhitzt. iPhone und iPad laden nicht bis normale Temperatur wieder hergestellt ist.
  • Unsere Entscheidung nicht die typischen ‚Namibia-Hightlights‘ zu besuchen, sondern den Norden zu bereisen, war für uns die absolute richtige Entscheidung. Für Erstbesucher sieht das sicher ganz anders aus.
  • Namibias Strategiewechsel – Namibia hat sich sehr verändert und der Tourismus ist ein immer wichtigerer Wirtschaftszweig geworden. Die Zielgruppe hat sich damit natürlich verändert, weniger Individualtouristen mehr Gruppen und Pauschalreisen. Damit einhergehend hat sich die Infrastruktur, insbesondere Straßen, sehr verbessert. Der Reiz des besonderen einzigartigem, abgeschiedenen Naturerlebnis geht dabei leider verloren.
  • Staatliche Camps – Besondere in den nicht privaten Camps der Etosha wird auf Massentourismus gesetzt. Das hat uns doch sehr abgeschreckt. Zusätzlich muss man Massentourismus auch können und hier versagt die Organisation leider. Es gibt viele  Anhaltspunkte dafür, hier nur einer: In der gesamten Etosha Pfanne 22.270 km² gibt es in keinem Camp Benzin/Diesel, obwohl die Infrastruktur Tankstellen schon seit 25 Jahren in den Camps bestehen. Vor jedem Parkeingang gibt es selbstverständlich private Tankstellen, was soll das?

Der letzte Punkt ist vielleicht der wichtigste Punkt:

  • „Ich kann mich an keinen Morgen in Afrika erinnern, an dem ich aufgewacht bin und nicht glücklich war.“ – Ernest Hemingway, US-amerikanischer Schriftsteller.

    Wir auch nicht!