Geschrieben von: Dieter Beckötter

Video Clips Houston ‚van Gogh‘ und ‚Frida Kahlo‘ Ausstellung

Während unserer wunderschönen Zeit in Houston zur Betreuung unserer Enkeltochter haben wir uns abends manchmal ‚freigenommen‘. Zwei Abende haben wir genutzt, um die Videopräsentation der Werke der beiden Künstler zu besuchen.

In Worten ‚zwei‘ Ausstellungen innerhalb von drei Wochen, dass ist natürlich eine absolute Sensation für einen Kulturbanausen wie mich. 😉

Frida Kahlo Frida KahloZuerst waren wir in der Frida Kahlo Ausstellung. Die Bilder / Inhalte sind sehr düster und spiegeln oft das traurige und schicksalhafte Leben der Künstlerin wider. Aber die Art der Darstellung, die projezierten Clips und die Zusammenstellung haben uns fasziniert.

 

Van Gogh In der gleichen Halle haben wir uns dann, eine Woche später, auch die Videoclips zu van Gogh angeschaut. Wieder eine super Präsentation und die Inhalte an sich haben uns doch eher angesprochen.

 

 

Wir waren jeweils abends in der Woche da und oft fast allein in der Halle. Erstaunlich, das Fotos und Videos erlaubt waren, solange kein Stativ eingesetzt wird. Das habe ich mir natürlich nicht nehmen lassen, und so ist jeweils ein kleiner Film entstanden mit den besten Clips.

Für die technisch Interessierten: Erstellt/bearbeitet wurde das Video mit Davinci Resolve. Meiner Ansicht nach das beste, freie Videotool, das es gibt.

Über Frida Kahlo habe ich mich erst nach der Show schlau gelesen. Das ist natürlich falsch, weil man viele Clips besser einordnen kann, wenn man den Backround kennt. Bei Van Gogh war ich dann besser vorbereitet und habe viele interessante Fakten kennengelernt. Wer weiß schon, dass van Gogh Verkäufer, Lehrer, Prediger war, bevor er zum Malen kam. Mit 27 hat er begonnen und in nur 10 Jahren eine unvorstellbare Menge an Werken geschaffen.

Am Ende des Beitrags habe ich mal die Fakten/ Punkte zusammengeschrieben, die ich zu den beiden Künstlern wichtig finde.

Hier sind die Filme – viel Vergnügen.

 

‚van Gogh‘ 10 erstaunliche Fakten

  • Der in Groot-Zundert in den Niederlanden geborene Vincent van Gogh ist einer der bekanntesten Künstler aller Zeiten. Seine Sonnenblumen sind allseits bekannt, sein abgeschnittenes Ohr ist legendär – und doch war er zu seinen Lebzeiten eher unbekannt und hielt sich selbst für einen Versager.
  • Ursprünglich wollte van Gogh Pfarrer werden und arbeitete als Laienprediger im belgischen Borinage. Erst als er von diesem Job gefeuert wurde, entschied er, dass seine Zukunft in der Malerei liegen würde.
  • Obwohl van Gogh nur 10 Jahre lang malte – vom Alter von 27 Jahren bis zu seinem frühen Tod mit 37 Jahren – war er unglaublich produktiv. Er schuf mehr als 900 Gemälde und noch viel mehr Zeichnungen und Skizzen, was fast auf ein neues Kunstwerk alle 36 Stunden hinausläuft.
  • Van Gogh pflegte mehrere enge Freundschaften zu anderen Künstlern, unter anderem zu seinem Malerkollegen Paul Gauguin. Van Gogh, Gauguin und Emile Bernard wollten in Südfrankreich eine eng verbundene Künstlergemeinschaft gründen, in der sie zusammen zu leben und malen gedachten. Auf Initiative von van Gogh tauschten die drei Künstler Selbstporträts aus.
  • Der unbekannte und verarmte Künstler van Gogh hatte kein Geld, um Modelle zu bezahlen, also malte er sich selbst. Ein anderer seiner kostensparenden Tricks war es, seine Werke zu übermalen anstatt neue Leinwand zu kaufen. Wie viele weitere Meisterwerke sind wohl noch unter anderen Gemälden verborgen?
  • Als van Gogh sein berühmtestes Bild „Die Sternennacht“ malte, fand er es nicht einmal gelungen. Tatsächlich betrachtete sich van Gogh als Versager und hielt viele seiner Bilder für misslungen; Gerüchten zufolge hat er zu seinen Lebzeiten lediglich ein einziges Bild verkauft, wahrscheinlich hat er aber über seinen Bruder einige Bilder verkauft.
  • Die Umstände, unter denen sich van Gogh das Ohr abschnitt, sind nicht genau bekannt, viele Experten glauben allerdings, dass es nach einem heftigen Streit mit dem Maler Paul Gauguin im Gelben Haus in Arles geschah. Einige Historiker glauben sogar, dass Gauguin seinem Freund das Ohr abschnitt und dass die beiden sich verschworen, die Verantwortung auf van Gogh zu schieben, damit Gauguin nicht von der Polizei behelligt würde.
  • Van Gogh litt viele Jahre lang unter psychischen Problemen. Im April 1889 ließ er sich aus freien Stücken in die psychiatrische Klinik Saint-Paul-de-Mausole in Saint-Rémy einweisen, in der er ein Jahr verbrachte. Von seinem Fenster aus schuf er einige seiner bekanntesten Bilder.
  • Nachdem van Gogh die Anstalt verließ, zog er nach Auvers, um seinem Bruder Theo näher zu sein. Seine geistige Gesundheit verschlechterte sich jedoch weiter; am 29. Juli 1890 schoss er sich in die Brust. Er starb zwei Tage später; seine letzten, an seinen Bruder gerichteten Worte waren: „Die Traurigkeit wird ewig dauern“.
  • Vincent van Goghs Werke haben nicht nur den Post-Impressionismus definiert und Künstlern unendlich viele Inspirationen gegeben, die tragische Geschichte seines Lebens hat auch die Herzen unzähliger Musiker, Schriftsteller und Filmemacher berührt. Vincent van Gogh’s Bilder sind heute ein Vermögen wert. Für 82,5 Millionen Dollar erstand ein japanischer Kunstsammler 1990 im New Yorker Auktionshaus Christie’s van Goghs „Porträt des Dr. Gachet“ aus dem Jahr 1890, der bisheriger bekannter Spitzenpreis. Weitere Bilder wurden meist an Privatsammler verkauft zu Preisen zwischen 10 und 50 Millionen Euro.

 

Zu Frida Kahlo

  • Frida Kahlo, eine einzigartige Künstlerin, die es immer wieder eindrucksvoll schaffte ihr Leben und ihr Leid in Gemälden auszudrücken. Sie ist ein Symbol des Feminismus und mexikanische Repräsentantin des Surrealismus.
  • Im Jahr 1913 erkrankte Frida im jungen Alter von sechs Jahren an Kinderlähmung. Sie war 9 Monate an das Bett gefesselt.
  • Ihr größter Traum war es an einer Universität Medizin zu studieren. Der Traum zerplatzte allerdings, als sie im September 1925 Teil eines schweren Unfalls war. Eine Straßenbahn kollidierte dabei derart schwer mit ihrem Linienbus, dass sie sich die Schulter, Rippen und das rechte Bein brach und sich schwere Verletzungen an der Wirbelsäule zuzog.
  • Ihre Ehe mit Diego Rivera standen ebenfalls nicht unter einem guten Stern; eine Geschichte von Liebe und Hass. Er betrug sie mit vielen Frauen. Eines Tages gipfelte dies im Höhepunkt als sie herausfand, dass Diego eine Beziehung zu ihrer Schwester Cristina Kahlo hatte.
  • Frida Kahlo hat keine Kinder. In mehreren Schwangerschaften verlor sie die Kinder, was sie in in vielen Bildern versuchte zu verarbeiten.
  • Frida liebte Tiere und sie hielt jede Art von Haustier. Angefangen von Hunden, über Affen, Papageien, Guacamayas, Katzen, Schildkröten bis hin zu Rotwild war alles dabei. Zu ihren Lieblingstieren gehörten Spinnenaffen, die eine wichtige Rolle in ihrem Leben spielten und auf vielen Gemälden zu sehen waren.
  • Frida erreichte schließlich großen Erfolg mit ihren Malereien, jedoch dauerte es einige Zeit bis man sie als die Künstlerin wahrnahm, die sie war. Ihre internationale Anerkennung erlangte sie allerdings erst so richtig nach ihrem Tod in den 1970er Jahren (Wie so oft!), als die Welle der Frauenemanzipation startete.