Geschrieben von: Conny Beckötter Mittwoch, den 13. März 2019

Reisebericht: Belize März 2019

Der Slogan des Belize Tourism Board lautet: »Mother Nature’s best kept secret!«

Selbst weitgereiste Lateinamerika-Kenner sind von der Vielfalt begeistert, mit der Fauna und Flora des kleinen Landes aufwarten. Belize, das sind kleine, traumhaft schöne Palmeninselchen, mit schneeweißem, puderzuckerartigem Sand, das zweitgrößte (nach Australiens Great Barrier Reef) Riff der Welt und dichte, grüne Regenwälder,  Heimat des scheuen Jaguars.

Dienstag 13.03.2019 – 16.03.2019 Zwischenstopp Houston – Familienbesuch

Wie immer genießen wir die Zeit sehr und können diesmal Houston Rodeo erleben.

Das ist ein Event mit allen möglichen Aspekten: Volksfest, Rinderauktion, Wagenrennen, Festival… und natürlich Bullriding.

Houston Rodeo

 

Sonntag, 17.3.2019 Anreise Belize

Morgens frühstücken wir noch mit Christian und KC, dann bringt Christian uns zum Flughafen. Dort angekommen, stellen wir fest, dass wir so etwas wie Ryanair gebucht haben. Dass wir das Gepäck mit 30$ pro Koffer noch bezahlen müssen, wissen wir. aber! Jeder darf nur ein Teil mit in die Kabine nehmen, d.h. Handtasche oder Rucksack für mich. Schnell wandert alles in den Rucksack und Christian fährt mit meiner MK nach Pearland zurück.

Ansonsten klappt alles gut, wir kommen pünktlich an, unser Gepäck ist da und es gibt keine Schlange beim Autovermieter.

Wir bekommen sogar ein Upgrade und fahren jetzt einen Ford Ranger 4×4, fast neu, erst 9974 km auf dem Tacho.

Wie gewohnt, versuchen wir mit „Here“ zu navigieren, die Route wird uns zwar angezeigt, lässt sich allerdings nicht starten. Das Ziel finden wir dennoch, unser Hotel, das Black Orchid Resort.

Da noch genügend Zeit ist und wir nicht mit der amerikanischen Familie am Pool toben wollen, fahren wir zum Community Baboon Sanctuary, es ist nur eine gute Viertelstunde entfernt.

Robert, ein Ehrenamtlicher, führt uns fast eine Stunde durch den Wald.

Das Brüllaffen-Reservat (Community Baboon Sanctuary) liegt an den Ufern des Belize River (ca. 50 km von Belize City entfernt). Mit Unterstützung u.a. des WWF wurde in Bermudian Landing ein kleines Museum und Besucherzentrum eingerichtet. Hier starten die Touren in das Naturschutzprojekt, wo die in Belize endemischen schwarzen Brüllaffen aus nächster Nähe beobachtet werden können. Bereits bei der Ankunft hört man das laute Brüllen der Affen … In dem intakten Dschungelgebiet leben mittlerweile ca. 2.500 dieser brüllenden Affen (Eintritt derzeit 10 BZD).

So klein und sooooooo laut – Brüllaffen halt.

 

Montag 18.3.2019 – Belize Zoo + San Ignacio

Da wir gestern schon früh im Bett waren, sind wir um halb sieben munter.

Wir frühstücken draußen am Pool bei angenehmen 25 Grad. Das Frühstück ist recht überschaubar, Toast, Rührei, Kuchen und etwas Wassermelone.

Gegen halb zehn starten wir zum Belize Zoo. Hier liegt alles nahe beieinander, nach einer halben Stunde erreichen wir den Zoo.

Belize Zoo

ist ein recht kleiner Zoo (Slogan: the best little zoo in the world), der im Jahr 1983 als eine Art Alterssitz für Tiere geplant wurde. Aufgenommen wurden dabei vor allem Tiere, welche in Dokumentarfilmen als Darsteller mitwirkten. Heute nimmt man hier auch verletzte oder ausgesetzte Tiere/Haustiere auf.

Die Anlage besteht aus einer Art tropischer Savanne, in der ca. 125 einheimische Tierarten leben. Bekannt ist der Zoo vor allem für die Haltung von Jaguaren, dem purpurnen Ara oder dem Harpyie (einer Greifvogelart).   

Zuerst kommen wir am Tapir Gehege vorbei. So große und so viele Tapire haben wir noch nicht gesehen. Darauf folgen die Brüllaffen und diverse Gehege, die uns nicht so ansprechen, da sie klein sind und mit engmaschigem Zaun umgeben.

Ein american crocodil liegt dekorativ in der Sonne und einer der Jaguare direkt vor uns auf einem Baumstamm- awesome!  Sylvia, ein weiterer Jaguar, liegt ganz am Gitter, nicht so schön. Wir fotografieren noch die Contimundis und verlassen um halb zwölf den Zoo.

Auf dem George Price Hwy, dem befahrendsten Hwy von Belize geht es in Richtung San Ignacio.

Der Weg nach San Ignacio ist relativ kurz, es geht durch Santa Elena, über eine Brücke und schon sind wir da. Theoretisch! Eine gute halbe Stunde irren wir durch die Stadt. Maps.me führt uns oft in die Irre, wir umkreisen das Hotel, finden es aber nicht. San Ignacio besteht nur aus Einbahnstraßen und das eine oder andere Mal fahren wir verkehrt.

Um 14 Uhr schaffen wir es dann doch und erreichen den Parkplatz, am Hintereingang. Wo sind wir hier gelandet? Maya Bella Downtown liegt in der Fußgängerzone und kann nur von hinten angefahren werden.

Zimmer 6 liegt im 1. Stock, kein Fahrstuhl und das Hotel ist eine Baustelle, es wird gehämmert ohne Ende. Selbst Dieter kann nicht schlafen. Muffig und heiß ist es im Zimmer.

Das Hotel ist eine Großbaustelle, es wird um eine Etage und damit vier Zimmer erhöht. Das erklärt auch den Lärm direkt über uns.

Um drei geht es deshalb weiter. Da die Tour in Green Iguana Conservation erst in einer Stunde losgeht, fahren wir weiter nach Cahal Pech. Cahal Pech ist eine Maya Ruine, die man mit etwas Glück alleine besichtigen kann. Ganz alleine sind wir nicht, aber außer uns sind nur 5-6 Amerikaner da. Die Ruine kann man ohne Führer ansehen, da sie recht klein und überschaubar ist, sie liegt oberhalb von San Ignacio und könnte auch zu Fuß erreicht werden. 10 Belize Dollar (=5 US$) kostet der Eintritt pro Person.

Dieter ist geschafft, um 19 Uhr macht er das Licht aus.

Die Erkältung hat ihn voll im Griff und er bekommt keine Luft durch die Nase. Für mich hört es sich deshalb so an, als ob er den gesamten Dschungel Belizes absägt. Gegen Mitternacht hilft nur noch eine Schlaftablette um etwas Ruhe zu bekommen.

Cahal Pech

ist eine Ruinenstätte der Maya-Kultur am südlichen Stadtrand von San Ignacio in Belize. Sie ist von mittlerer Größe und umfasst über 30 Bauten in 7 Plätzen, darunter öffentliche, zeremonielle und Wohngebäude, die bisher nur teilweise freigelegt wurden. Cahal Pech war über rund 1800 Jahre bewohnt, von ca. 900 v. u. Z. bis ca. 850, darunter mehrere Jahrhunderte lang als Wohnsitz einer königlichen Familie. Um die Ruinenstätte zog sich über mehrere Quadratkilometer eine Siedlung, die bisher kaum erforscht wurde.

Der Name entstammt der modernen yukatekischen Mayasprache und bedeutet so viel wie „Ort der Zecke“, der ursprüngliche Name der Stadt ist nicht bekannt.

Hier machen wir unsere ersten Experimente mit der neuen Glaskugel.

 

Dienstag 19.3.2019 – Tikal Guatemala

Heute steht der gebuchte Tagesausflug nach Tikal in Guatemala an. Da wir mit dem rental car die Grenze nicht überschreiten dürfen, haben wir über Viator einen Privatausflug gebucht.

Um 7 Uhr sollen wir im Hotel abgeholt werden, doch schon 6:50 Uhr klopft es an der Tür, der Guide ist da. Welch Überraschung!

Wren bringt uns ohne Frühstück, haben wir nicht mehr geschafft, aber auch wohl nichts verpasst, bis zur Grenze nach Guatemala. Schon in 15 Minuten sind wir da. Wren erledigt die Formalitäten und wir werden einem guatemaltekischen Guide übergeben. Nun sind wir um 40 US$ ärmer (Ausreisegebühr aus Belize im Land) und haben einen Stempel mehr im Pass. Nathanio wird uns durch Tikal führen und seine Tante fährt uns hin. Ist das jetzt Arbeitsbeschaffung, oder hat Nathanio keinen Führerschein?

Wie auch immer, nach einem kurzen Stopp um 8:45 Uhr an einem Shop, in dem man eine Nachbildung Tikals sehen kann und einen guten Überblick bekommt, erreichen wir um halb zehn den Eingang zum Nationalpark. Das gesamte Gebiet um Tikal wurde zum Nationalpark erklärt und gehört heute zum Weltkulturerbe.

Eine weitere halbe Stunde dauert es, bis wir auf dem Parkplatz sind und zu Fuß weitergehen zu den Maya Pyramiden.

10:30 Uhr, der Jaguartempel liegt vor uns, zumindest die Rückseite. Es ist ein bisschen wie in Petra, man wandert lange durch den Regenwald und sieht nur Bäume und plötzlich ist sie da, die zweitgrößte Maya Ruine Guatemalas.

 

Tikal ist eine antike Stadt der Maya in den Regenwäldern des Petén im nördlichen Guatemala mit bemerkenswerten Stufentempeln. Sie war eine der bedeutendsten Städte der klassischen Maya-Periode (3. bis 9. Jahrhundert) und ist eine der am besten erforschten Maya-Städte. Die ersten Siedlungsspuren reichen ins frühe 1. Jahrtausend v. Chr. zurück. Im 2. Jahrhundert begann die eigentliche städtische Entwicklung mit der Errichtung von Tempeln, Stelen und Palast-Tempel-Komplexen. Ein erster Höhepunkt wurde im 5. Jahrhundert erreicht, als eine mächtige Herrscherdynastie einen Kleinstaat nach dem anderen in der Nachbarschaft unterwarf und zu Vasallenkönigreichen machte, woraus ein langjähriger Konflikt mit dem mächtigen Nachbarstaat Calakmul entstand. Einen zweiten Höhepunkt erlebte Tikal im 8. Jahrhundert, nachdem Calakmul als Rivale besiegt worden war. Im frühen 9. Jahrhundert schwand die Macht von Tikal, die Bautätigkeit hörte auf. Spätestens im 10. Jahrhundert war die Stadt vollständig.

Tikal ist riesig und atemberaubend. Nathanio gibt uns ein paar Tipps und wir erkunden die nächsten 45 Minuten den großen Platz alleine. Auf den Jaguartempel darf man nicht klettern, aber auf die Pyramide gegenüber. 102 Stufen sind es und es lohnt sich. Der Tempel Nr II ist auch bekannt als der Tempel der Masken oder Gesichter. Oben angekommen, wissen wir warum. Sowohl der Jaguartempel, als auch Tempel II wurden 700 nach Christi von den Mayas gebaut. Sie sind innen massiv und haben nur oben eine kleine Kammer.

Zwischen den beiden Tempeln, am Rand des großen Platzes liegt die zentrale Akropolis, dort sind die königlichen Paläste, aber auch Administration des damaligen Tikals untergebracht. Es ist der größte Wohnbereich in Tikal.

Gegenüber befindet sich die Akropolis Norte mit vielen Tempeln und Gräbern, der Friedhof Tikals. Wir erkunden beide Bereiche.

Nathanio führt uns um halb zwölf weiter Richtung Tempel IV, dem höchsten mit 65 m Höhe.

Im Bereich Plaza de los Siete Templos kann man auf eine der sieben Tempel, eine abgeflachte Pyramide klettern. 146 Stufen führen steil bergauf…..

Als letztes besteigen wir den Tempel „Lost World“. Es ist die älteste Plattform in Tikal und war das astronomische Observationsdeck der Mayas. Es ist 90 feet hoch, d.h. für uns 197 Stufen hoch. Oben hat auch Steven Spielberg die erste Folge von Star Wars gedreht. Super Aussicht auf den Dschungel und ein paar Tempel, das war es auch schon. Die Sicht vom Tempel II auf den Gran Plaza und Tempel I ist beeindruckender.

Vorbei an den Zwillingstempel begeben wir uns langsam zurück zum Ausgang.

Wir haben sicher nicht alles gesehen, aber für unsere ist es genug. Die Temperatur war für Guatemala-Verhältnisse kühl, nur knapp 30 Grad mittags. Wir fanden es schon schweißtreibend.

 

Wo findet der Fotograf die ungewöhnlichen Perspektiven – am Boden auch für Bäume.

Um zwei sitzen wir im Auto zurück nach San Ignacio. Der Rückweg kommt uns nicht nur kürzer vor, wir sind, obwohl wir die gleiche Strecke fahren, schon nach eineinhalb Stunden wieder an der Grenze zu Belize. Die Formalitäten erledigt Nathanio und Wren wartet schon mit dem Auto, um uns zum Hotel zu bringen.

16 Uhr sind wir wieder im Hotel und die Handwerker sind fleißig am arbeiten……

Mittwoch 20.3.2019 – Xunantunich

Auf das inclusive Frühstück verzichten wir auch heute und gehen lieber zu Marthas Kitchen, gleich um die Ecke.

Bevor wir das heimelige Maya Bella Downtown Hotel verlassen, machen wir noch einige Fotos für die spätere Bewertung.

Als erstes machen wir uns heute auf den Weg nach Xunantunich, der nächsten Maya Stätte nur 13 km südwestlich von San Ignacio. Nach 20 Minuten sind wir an der Fähre über den Macal River. Gott sei dank ist sie nicht so abenteuerlich wie die über den Boteti River. Dafür anstrengender für den Betreiber, denn es gibt keinen Außenbordmotor, die Fähre wird per Handkurbel über den Fluss gezogen.

Halb zehn erreichen wir die Xunantunich Ausgrabungsstätte, die „Stone Lady“. Der Himmel ist bewölkt, aber die Temperatur schon relativ hoch, besonders in Zusammenhang mit fast 90% Luftfeuchtigkeit. Wie auch in Cahal Pech oder Tikal sind relativ wenig Menschen unterwegs. Lediglich eine größere Gruppe, eine Sprachenklasse läuft hier rum, plus einige einzelne Pärchen.

Um sechs Plazas gruppieren sich insgesamt über 25 Tempel und Palastbauten. Wir beginnen mit dem Nordwestbereich und fotografieren einige Gebäude. Der Rasen zwischen den Maya Ruinen ist erstaunlich gepflegt. Über den Plaza A gehen wir zum Südrand der Ausgrabungen. Dort befindet sich das auffälligste Gebäude mit rund 40 m Höhe, die Pyramide El Castillo. An. Eiden Seiten des El Castillos sind Friese zu sehen, auf der Ostseite ein  rekonstruierter Stuckfries und auf der Westseite eine neue Friesreplik.

Wieder einmal erklettern wir eine Pyramide. Die Stufen sind steinern und nicht wie in Tikal aus Holz mit Geländer. Es ist eine ganz schöne Kraxelei bis oben – und schweißtreibend.

Die Anlage wurde um das Jahr 900 verlassen und in der Neuzeit durch Thomas Gann am Ende des 19. Jahrhunderts wiederentdeckt (die erste bekannte Fotografie stammt aus dem Jahr 1904). Seit 1930 wurde das Gebiet archäologisch erforscht. Im Juli 2016 fanden Forscher der Northern Arizona University unter Grabungsleiter Jaime Awe eine etwa zehn Quadratmeter große Grabkammer, die den Leichnam eines 20 bis 30 jahre alten Mannes und zahlreiche Grabbeigaben enthält. Der Zeitpunkt der Bestattung wurde auf vor 1300 Jahren geschätzt.

Nach unzähligen Fotos (wieder kommt die Kugel zum Einsatz, das neueste Spielzeug) verlassen wir um halb zwölf die Ruinen. An der Fähre hat sich ein Stau gebildet und wir dürfen einige Flussüberquerungen warten, bis wir auf die Fähre dürfen.

Da es eh zu spät ist für die zwölf Uhr Tour in der Green Iguana Conservation, kaufen wir im Supermarkt einige Getränke. Zurück im San Ignacio Resort führt uns Abdon in das Rettungszentrum für grüne Iguanas, einen Käfig. Irgendwie hatten wir uns das anders vorgestellt, die 18 Belize Dollar Eintritt pro Person waren rausgeschmissen. Das Projekt die Iguanas zu retten ist sicher sinnvoll und wir haben es ja mit unserem Eintritt unterstützt. Früher wurden in Belize Iguanas gegessen, auch die Eier, und die Iguanas wurden zu einer bedrohten Spezies.

 

Natürlich gibt es auch Bilder ohne Zaun, zumindest sieht man ihn nicht. 😉

Nach diesem weniger interessanten Besuch fahren wir gleich weiter zu unserer nächsten Unterkunft, der Gaia Riverlodge. Maps.me führt uns über abenteuerliche Wege in den Mountain Pine Ridge Forest, den größten Kiefernwald Centralamerikas. Statt einer halben Stunde benötigen wir eine ganze. Die Gaia Riverlodge liegt oberhalb der Five Sisters Wasserfälle und hat einen traumhaften Blick auf sie. Da wir uns Zimmer mit Blick auf die Fälle gegönnt haben, können wir sie nicht nur sehen, sondern auch das Wasser rauschen hören. Es ist fast so, als ob man Wellen am Meer rauschen hört. Und man hört sie ständig, denn das Chalet hat keine Fenster aus Glas sondern nur feine Gitter.

300 Stufen sind es bis zum Fluss runter, aber es gibt eine Tram, eine Art Seilbahn, und heute nehmen wir sie, um einen kurzen Besuch bei den Wasserfällen zu machen. Dieter wagt sogar ein Bad, ich brauche noch etwas….

Um 18 Uhr sind wir alleine im Restaurant – kein Wunder bei den Preisen. Überall in Belize sind die Preise in Belize Dollar ausgezeichnet, hier in US $, dann sieht es nur halb so teuer aus 🙂 und teuer ist es. Das Steak kostet 24 $ plus 25% Tax und Bedienung.

Aber dafür ist der Ausblick unschlagbar.

 

Donnerstag 21.3.2019

Heute Nacht hat es geregnet und de Himmel ist noch ziemlich zugezogen. Die Erfahrung haben wir an den letzten Tagen auch gemacht, morgens ist es stark bewölkt, mittags klärt es etwas auf und nachmittags haben wir strahlend blauer Himmel.

Beim Frühstück erleben wir eine Überraschung, nur continental breakfast ist im Preis inclusive. Da Dieter Eier möchte, darf er für das american breakfast 10$+ Tax= 15$ bezahlen – damit haben sie bei mir den Bogen überspannt.

Nach dem gemütlichen, wenn auch teuren Frühstück, beginnen wir mit unserem Reiseprogramm.

Highlights in der Mountain Pine Ridge sind die vielen Wasserfälle, Höhlen und Wandertrails. Unser erstes Ziel ist deshalb der Big Rock Fall, ganz in der Nähe der Lodge.

Es heißt wieder klettern, gut 200 Stufen sind es bergab und zwar sehr steil. Die Stufen sind teilweise steinern, teils aus Holz mit Geländer. Damit sie nicht rutschig werden bei Regen, wurden Nägel in die Stufen geschlagen – viele Nägel! Der Wasserfall ist klein, aber kraftvoll. Man kann nah an ihn heran und sogar in dem Pool davor schwimmen.

Weiter geht es zur Rio Frio Cave. Die „Hauptstrasse“ scheint frisch planiert zu sein und ist in gutem Zustand, aber sobald man abbiegt, wird es abenteuerlich. Wie gut, dass unser Auto nicht verfügbar war und wir einen 4×4 Ranger Pickup fahren. Dieter ist sicher, dass wir damit überall rauskommen. „here“ verweigert seinen Dienst in dieser Gegend, so dass wir uns ganz auf maps.me verlassen. Wo wir uns jeweils befinden, weiß in den nächsten vier Stunden hoffentlich das gps, wir sicher nicht. Manchmal kreist schon ein Falke über uns auf der Suche nach einem Roadkill und ich hoffe, das werden nicht wir sein. Menschen sind außer uns nicht unterwegs.

Die Rio Frio Cave ist alleine begehbar, ohne Guide und in der Trockenzeit auch ohne nass zu werden. Da es gestern Nacht stark geregnet hat, können wir unten nicht rein, das Wasser plätschert schön vor sich hin. Aber es gibt einen Weg hoch und man kann auf einer höheren Ebene die Höhle betreten. Rio Frio Cave ist eine kleine, aber schöne Höhle mit Stalaktiten an einer Seite. Ich finde, es hat sich gelohnt.

Die Rio on Pools, die wir danach anfahren, eher nicht, da ist die Badestelle an den Five Sister Falls an unserer Lodge weitaus schöner.

Als letztes möchte ich noch die 1000 foot falls sehen auf dem Gelände der Hidden Valley Reserve. Maps.me sagt, es sind 48 Minuten, aber die Zeit ändert sich kaum, obwohl wir eine Mile nach der anderen fahren….

Und die Wege hier sind ähnlich schlecht wie in Uganda, mit einem Unterschied, die sind trocken.

Die 1000 foot falls sind eigentlich 1600 Fuß hoch, aber wir können sie nur aus großer Entfernung sehen.

Da es leicht nieselt, verwandelt sich die trockene, steinige und holprige Piste in eine glitschige. Man fährt wie auf Schmierseife.

Wie gut, dass es nur kurz regnet und unser 4×4 damit leicht fertig wird.

Wir sind im absoluten Niemandsland, nirgends ein Kiosks oder ähnliches. Da wir keine Lust auf die Preise in der Gaia Riverlodge haben, stört uns ein Umweg von 45 Minuten nicht, um Getränke zu kaufen. San Antonio ist das nächste Dorf mit 2000 Einwohnern, und es hat eine Art Supermarkt:-))

Wir decken uns mit Getränken, Toast, Mozzarella- Scheibletten und Ham in der Dose ein – das wird unser nächstes Picknick.

Angekommen in der Lodge packen wir unsere Sachen zusammen und lassen uns von der Tram runter zum Wasserfall bringen.

Das Picknick mit Blick auf die Five Sisters schmeckt hervorragend!

Freitag 22.3.2019 Barton Creek Cave

Es regnet!

Irgendwie ist es bei Regen nicht ganz so schön auf der Terrasse, aber die Temperatur ist trotzdem angenehm warm.

Um 9:45 Uhr starten wir mit dem heutigen Programm, dem Tourmamager (mir) fällt nur noch der Besuch der Barton Creek Höhle hier ein, wandern entfällt wegen Regen.

Die Wege sind teilweise ganz schön schmierig und wir rutschen an Stellen mit unserem Wagen, an denen wir es nicht erwartet hättet, da gerade dort die Straße besser ist.

Maps.me sagt 22 km, 19 Minuten…..

Im lonely planet steht, dass es zwei Routen gibt, die zur Barton Creek Cave führen, beide sehr rau. Die über 7 Mile El Progresso Rd, die uns maps.me vorschlägt, ist die steilste Straße in Belize mit vielen 180 Grad Kurven. „The steep road here is atrocious“ heißt es. Das musste ich erst mal nachschlagen … die Übersetzung (grauenhaft, katastrophal, ungeheuer) bewirkt, dass wir die andere Route über Upper Barton wählen, auch wenn sie deutlich länger ist. Durch Mennoniten Gebiet fahren wir dann mit 20 – 30 km/h, schneller kann man auf diesem „Waldweg“ nicht fahren, bis uns ein Fluss, der Barton Creek ausbremst. Ich plädiere für umdrehen und zurück zur Lodge zu fahren, aber Dieter hat der Ehrgeiz gepackt, er will da durch. Mir ist unheimlich mulmig, aber wir kommen durch. Kurz danach stehen wir vor einer klapprigen Holzbrücke. Jetzt verweigere ich aber und steige aus, das war mir zu unsicher. Aber auch das geht.

Statt nach 19 Minuten sind wir nach einer Stunde an Mike’s Place angekommen, wo die Kanutouren in die Höhle starten.

65 US$ kostet die Tour pro Person und uns wird versichert, dass wir nicht schwimmen müssen und trocken wieder rauskommen. Zusammen mit einem Kanadier Jim und seinen Kids Carter und Carli, buchen wir das Abenteuer. Wir hatten mit viel mehr Andrang gerechnet, aber wie überall hier, sind wir fast alleine.

Alex ist unser Guide und paddelt uns durch die stockdunkle Höhle. Jedes Kanu bekommt eine Lampe und der vorne Sitzende muss leuchten. Die Barton Creek Cave wird auch als „hidden gem“ bezeichnet, und das können wir bestätigen. Wir sind begeistert. Eine Stunde und 20 Minuten dauert die Tour durch Höhle und Alex erklärt uns, dass es eine Begräbnisstätte der Mayas war. Man hat 28 Skelette in ihr gefunden, 20 davon von Kindern im Alter von 4 bis 14. Man nimmt an, sie wurden geopfert, da alle gebrochene Schultern oder Arme hatten. Die acht weiteren Skelette waren von Mayas, die an Krankheiten gestorben waren.

In der Höhle sind unzählige Stalaktiten und Stalagmiten und immer wieder flattern Fledermäuse um uns rum. Die Decke ist zum Teil mehr als sechs Meter hoch, zum Teil haben wir das Gefühl, den Kopf einziehen zu müssen, um durchzukommen. Atemberaubend schön!

Gegen 14 Uhr verlassen wir Mike’s Place wieder, diesmal über die steilste Straße Belize. Alex meinte, mit einem 4×4 überhaupt kein Problem. Mit einem Polo wären wir nicht hochgekommen.

Die Gaia Riverlodge erreichen wir kurz nach drei, also zeitlich schneller waren wir nicht.

Die Zeitangaben bei maps.me sind nicht ernst zu nehmen hier. Wir brauchen immer mindestens 4 x so lange wir ursprünglich angegeben und wir trödeln nicht rum….

Heute Abend essen wir wieder im Restaurant. Außerdem müssen wir eh dort hin, um mit der Welt zu kommunizieren:-)))

Samstag 23.3.2019 – Karibischen Palmenstrand

Morgens verlassen wir die Gaia Riverlodge. Auf Empfehlung des Managers fahren wir zunächst zurück nach San Ignacio, da dort samstags ein großer lokaler Markt sein soll. Außerdem müssen wir tanken.

Der Markt ist ähnlich denen in Myanmar, es gibt alles, Obst, Gemüse, Fleisch, aber auch Ramsch, Teile aus unserer Kleidersammlung neben Souvenirs und vieles mehr.

Nachdem wir getankt haben, geht es nach Süden zu unserer nächsten Unterkunft. Zuerst befahren wir den George Price Hwy bis Belmopan, dann den Hummingbird Hwy, der die schönste Straße in Belize sein soll. Stimmt! Nicht nur die Gegend, man fährt durch den Dschungel und Orangenplantagen, auch die Straße ist hervorragend. So schnell (80 km/h) konnten wir noch nie in Belize fahren.

Einen Stopp legen wir am Blue Hole Nationalpark ein. Für 4 Belize $ dürfen wir sowohl die St. Hermanns Cave als auch das Blue Hole besichtigen. Zur Höhle sind es zehn Minuten zu Fuß über einen gut ausgebauten Waldweg. Heiß ist es! Man kann die Höhle mit Führer durchwandern, mit einer Cave Tubing Tour oder alleine. Wir entscheiden uns für letzteres.

Dunkel ist es in der Höhle und unsere Taschenlampe reicht bei weitem nicht aus, um weiter als einmal runter zu steigen. Deshalb verlassen wir schon nach kurzer Zeit die Höhle und fahren weiter zum Blue Hole, einem blaugrünen mit Wasser gefüllten Loch im Dschungel. Einige schwimmen darin, wir beschränken uns auf ein paar Fotos und fahren weiter nach Hopkins.

Um halb drei erreichen wir unser letztes Hotel, das Hopkins Bay Belize, a Muy’Ono Resort, direkt am karibischen Palmenstrand. Ein kleines Paradies zum relaxen und Sonne tanken. Unser Zimmer liegt direkt am Strand und von der Terrasse sehen wir aus Meer, Palmen und hellen Sand.

Nach einem Burgersnack an der Poolbar lege ich mich an den Strand, im Schatten unter Palmen liegen, was will man mehr.

Sonntag 24.3.2019 – Biolumineszenz Tour

Ich bin so erholt, dass ich um halb sechs zum Sonnenaufgang wach bin. Ein wundervolles Schauspiel direkt vor unserem Balkon. Amazing!

Nach dem Frühstück direkt am Strand buchen wir die Biolumineszenz Tour für heute Abend, kaufen im Supermarkt Getränke und legen uns an den Strand.

Mit dem Kanu paddeln wir auf der total ruhigen See, Baden im warmen Wasser und relaxen.

Die Amerikaner hier trinken zum Frühstück schon den ersten Screw Driver und um elf an Strand in der Sonne folgt die Pina Colada…..

Es ist so schön warm, dass mir nachmittags um 16 Uhr im Schatten kalt wird. Das Thermometer zeigt noch 29 Grad ;-))

Das kleine Fischerdorf Hopkins besteht eigentlich nur aus einer ca. 7 Kilometer langen sandigen Hauptstraße an der sich alle wichtigen Läden und Unterkünfte reihen und noch ein bis zwei weitere kleine Parallelstraßen. Dazu kommt aber noch der Strand voller Palmen, welcher sich in voller Länge am Dorf entlang zieht.

In Hopkins wird bei den richtigen Wetterbedingungen eine Nachttour in die Anderson Lagune angeboten, in der man das Schauspiel der Biolumineszenz bewundern kann! Das Wasser in der Lagune reagiert auf Bewegung und fängt an blau zu leuchten!

Die Anderson´s Lagoon liegt direkt am Sittee River in Stann Creek, Belize. Sie wird durch einen Zufluss direkt aus dem Meer gespeist und besteht deswegen nicht – wie der Sittee River selbst – aus Süßwasser aus dem Landesinneren, sondern zumindest zum Großteil aus Salzwasser, deshalb gibt es keine Krokodile und man kann gefahrlos darin schwimmen und baden.

Das magische Leuchten und Glitzern im Wasser ist das Phänomen der Biolumineszenz und kann hier von Dezember bis Juni beobachtet werden. Wenn das zu dieser Jahreszeit in Unmengen vorkommende Plankton im Wasser durch Bewegung „gestört“ wird, fängt es an Lichtblitze auszustoßen.

Wir haben es gesehen – fotografisch war das mit unseren Möglichkeiten nicht einzufangen.

Montag 25.3.2019 bis Mittwoch 27.3.2019 – relaxen und Sonnenuntergänge genießen